26 Wagen werden neu beschafft und 64 Bestandsfahrzeuge modernisiert

DSW21 investiert 210 Millionen Euro in neue Stadtbahnen: Jetzt ist die erste „Neue“ da

Die neuen Stadtbahnen der Dortmunder Stadtwerke werden auch außen moderner, aber bleiben den Farben treu. Jörg Schimmel für DSW21

Die Dortmunder Stadtwerke investieren massiv in die Stadtbahn: Mit 26 neuen und 64 modernisierten Stadbahnwagen soll der Komfort für Fahrgäste steigen und Energie gespart werden. Jetzt ist die erste neue Bahn in Dortmund der Öffentlichkeit vorgestellt worden. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 210 Millionen Euro.

Die neuen Bahnen bieten eine ganze Reihe an neuen Features

Mit dem Tieflader kam die 28 Meter lange und 38 Tonnen schwere Bahn aus Leipzig Anfang Dezember auf dem Betriebshof in Dorstfeld an. Gemeinsam stellten DSW21, Politik und Hersteller die Bahn jetzt der Öffentlichkeit vor. Bis die Bahn in den Fahrgastbetrieb kommt, dauert es aber noch etwas. Im Sommer 2023 soll das geschehen.

Bis dahin laufen noch Tests und Zulassungen. DSW21 verspricht schon jetzt „hochmoderne Bahnen, die bei Themen wie Energieeffizienz, Barrierefreiheit und Sicherheit aber auch Innenraumgestaltung, Komfort und Fahrgastinformation echte Vorreiter“ seien. Bei der Fahrzeugdämmung und -absenkung seien „die Bahnen sogar bundesweit einmalig und Vorbilder für die gesamte Nahverkehrsbranche“.

Verbesserungen bei der Barrierefreiheit: Die Bahnen „gehen in die Knie“

Die erste neue Bahn wurde am Donnerstag auf dem Betriebshof in Dorstfeld präsentiert. Claudia Posern für DSW21

DSW21-Verkehrsvorstand Hubert Jung verspricht den Fahrgästen zukünftig „ein ganz neues Fahrerlebnis“. Die Liste der Features ist lang. Und die gibt es sowohl bei den 26 neuen und 64 bereits vorhandenen Hochflurstadtbahnen (B-Wagen), die in den nächsten Jahren baugleich modernisiert werden.

Neu und laut DSW21 bundesweit einzigartig ist zum Beispiel die Luftdruck-Absenkung in den Bahnen. Die neuen Bahnen können auf Anforderung – ähnlich wie man es von Bussen kennt – drei Zentimeter „in die Knie“ gehen. Zusammen mit baulichen Maßnahmen sorgt dieses „Kneeling“ dafür, dass die Höhendifferenz zum Bahnsteig im gesamten Netz nur noch maximal fünf Zentimeter beträgt.

Eine entscheidende Verbesserung der Barrierefreiheit für in ihrer Mobilität eingeschränkte Menschen, etwa gehbehinderte Menschen oder Rollstuhlfahrende. Aber auch Fahrgäste mit Kinderwagen oder Rollatoren sollen davon profitieren.

Massive Einsparungen durch neue Dämmung der Bahnen

Gar nicht sichtbar: Eine deutlich bessere Dämmung. Jörg Schimmel für DSW21

Besonders energieeffizient ist die neue Dämmung der Bahnen. Tests in einem Klimakanal, die mit Bestnoten bestanden wurden, bescheinigen dem Fahrzeug Spitzenwerte beim Thema Heizung und Energie: So wird die installierte Heizleistung um mehr als 70 Prozent von 100 kW auf nur noch 27 kW reduziert, ohne dass die Fahrgäste es wahrnehmen werden.

Denn die Wagen können in der kalten Jahreszeit effektiver beheizt werden – im Sommer heizen sie sich dafür umgekehrt weniger schnell auf. Der Stromverbrauch der gesamte Hochflurflotte reduziert sich insgesamt um rund 4,8 Millionen Kilowattstunden pro Jahr, das entspricht dem Verbrauch von mehr als 1.000 Vier-Personen-Haushalten.

Schon seit Jahren fahren die insgesamt 121 Hoch- und Niederflurbahnen mit 100 Prozent DEW21-Ökostrom. Mit den neuen Fahrzeugen vollziehe DSW21 in der Öko-Bilanz aber auf mehreren Ebenen einen Quantensprung, betont Ralf Habbes, Technischer Prokurist und Betriebsleiter bei DSW21: „Der Energieverbrauch für Fahrstrom und Strom für die Heizung wird, auf die Gesamtflotte gerechnet, um rund 12,5 Prozent sinken. Das ergibt bei den aktuellen Preisen eine jährliche Einsparung in Höhe von etwa einer Million Euro.“

Mehr Technik für mehr Sicherheit für die Fahrgäste

Mehr Platz für Rollstühle, Kinderwagen und Fahrräder im Innenraum. Jörg Schimmel für DSW21

Die neuen Fahrzeuge haben eine „Tür-Ampel“ mit auffälliger LED-Beleuchtung. Grün signalisiert: Fahrgäste können entspannt ein- und aussteigen, blinkendes Licht bedeutet: Der Schließvorgang beginnt. Bei Rot sind die Türen geschlossen: Die Bahn ist bereit zur Abfahrt. Damit sollen gefährliche Situationen, die durch Einstiegsversuche in schließende Türen entstehen können, zukünftig verringert werden.

Moderne Technik soll auch die Fahrer:innen unterstützen. Ultraschallsensoren an den Fahrzeugköpfen leuchten bei den neuen Bahnen tote Winkel aus. Hinten überwachen die Sensoren sowie Kameras den Kupplungsbereich und den Raum zwischen den Wagen. Die Fahrer:innen bekommen die Kamerabilder auf einen Monitor geschaltet. Gerade bei schlechter Sicht, etwa abends oder zur dunklen Jahreszeit, sei das ein wirksamer Schutz vor Unfällen.

Rollstühle, Rollatoren oder Kinderwagen nehmen Platz in Anspruch und müssen in der Bahn sicher stehen. Die Sondernutzungsflächen sind in den neuen Wagen deutlich größer und von allen Türen aus sofort erreichbar. Diese Verbesserung kommt vor allem mobilitätseingeschränkten Fahrgäste zugute, aber auch alle, die etwa mit Kinderwagen, Gepäck oder Fahrrad unterwegs sind, haben nun mehr Platz. Diese Verbesserung wurde wie weitere Maßnahmen der Barrierefreiheit wie z. B. optimierte Taster und kontrastreiche Griffstangen mit dem Behindertenpolitischen Netzwerk der Stadt Dortmund abgestimmt.

In den Bahnen gibt es neue Sitze und Strom fürs Handy

WLAN und USB jetzt Serienausstattung. Jörg Schimmel für DSW21

Rund 1.100 Fahrgäste beteiligten sich Anfang 2019 an einem groß angelegten Sitztest und stimmten darüber ab, wie die neuen Sitze beschaffen sein sollten: Eher dickes oder eher dünneres Polster? Stoff oder Kunstleder? Normale oder hohe Lehne? Die Wünsche der Fahrgäste – eine spürbare Polsterung, ein Stoffbezug und eine etwas höhere Lehne – wurden bei der Bestellung der insgesamt rund 5.000 Sitze für die neuen und zu modernisierenden Bahnen berücksichtigt.

Der Innenraum der Bahnen wurde komplett neu gestaltet und bietet eine einladend(er)e Umgebung mit ansprechenden Materialien. Dazu gehören u.a. ein Ambiente-Beleuchtungskonzept, farblich kontrastierte Böden und ein modernes Infotainment- und Fahrgastsystem. Während der Fahrt einmal kurz im Internet surfen und dabei schnell das Handy aufladen? W-LAN und USB-Buchsen gehören in den neuen und modernisierten Bahnen zur Serienausstattung.

Eine der größten Investitionen der Unternehmensgeschichte

Das B-Wagen-Projekt ist laut Verkehrsvorstand Hubert Jung eine der größten Investitionen in der DSW21 Geschichte. „Eine Ausschreibung und Bestellung über 26 neue und 64 baugleich zu modernisierende Stadtbahnwagen hat es meines Wissens nach in unserer Branche noch nicht gegeben. Das Projekt ist uns aber nicht nur mindestens 210 Millionen Euro wert, es hat viele Bereiche von Technik bis Einkauf bei uns über Jahre beschäftigt und wird das auch weiterhin tun“, erklärt Jung.

Jörg Schimmel für DSW21

„Deshalb sind wir sehr stolz, mit der Anlieferung des ersten Wagens in Dortmund einen weiteren wichtigen Meilenstein erreicht zu haben“, sagte der scheidende Verkehrsvorstand. Er selbst geht zum 31. Dezember in den Ruhestand und übergibt das Zukunftsprojekt an seinen Nachfolger Ulrich Jaeger, der ihm ab dem 1. Januar 023 als Verkehrsvorstand nachfolgt.

Die Anfang Dezember angelieferte neue Bahn soll ab Sommer 2023 im Linienbetrieb eingesetzt werden. Technischer Prokurist und Betriebsleiter Leiter Ralf Habbes erklärt, warum es ein paar Monate dauern wird, bis die Bahn im Netz zu sehen sein wird.

„Anders als bei Kraftfahrzeugen, wo die Hersteller amtliche Zulassungen erwirken und ein Fahrzeug einsatzbereit ausliefern, wird eine Bahn vom Betreiber konfiguriert und in Absprache mit der Technischen Aufsichtsbehörde der Bezirksregierung ausgeschrieben und vor Inbetriebnahme abgenommen. Hierfür ist zuvor eine dynamische Inbetriebnahme notwendig, d. h. eine Vielzahl von Baugruppen müssen in Verbindung mit der Infrastruktur justiert, geprüft und abgenommen werden“, erklärt Ralf Habbes.

Nachdem das erste Fahrzeug diese Prozedur erfolgreich durchlaufen habe, müssten alle Funktionen auch in einer Traktion mit einem zweiten Fahrzeug geprüft und Vorgabewerte erfüllt werden. Erst dann könnten die ersten beiden Wagen mit einer amtlichen Genehmigung in den Fahrgastbetrieb gehen. „Für diese komplexen Prüfungen sind in der Bahnbranche Zeiträume bis zu sechs Monaten üblich. Danach werden wir aber deutlich an Geschwindigkeit zulegen: Innerhalb der nächsten drei Jahre werden alle neuen Fahrzeuge geliefert und können dann schnell in Betrieb genommen werden“, so Habbes. Die Modernisierung der Bestandsfahrzeuge beginnt ab 2024 und dauert bis 2031, was dann auch den offiziellen Projektabschluss markiert.

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  1. DSW21 sorgt an den Weihnachtsfeiertagen und an Silvester für Mobilität (PM)

    Auch in diesem Jahr sorgt DSW21 für sichere Mobilität an den Weihnachtsfeiertagen sowie zum Jahreswechsel. In der Silvesternacht fährt der NachtExpress die ganze Nacht durch.

    Heiligabend

    Die Stadtbahnlinien fahren an Heiligabend bis ca. 15 Uhr nach Samstagsfahrplan und wechseln dann bis ca. 18 Uhr in den Sonn- und Feiertagsfahrplan.

    Die Buslinien fahren Heiligabend tagsüber nach Samstagsfahrplan. Ab ca. 18.15 Uhr kommt dann wie gewohnt in Dortmund, nach und in Castrop-Rauxel sowie nach Brambauer und Schwerte nachts stündlich bis ca. 1 Uhr der »WeihnachtsExpress« auf den Wegen des NachtExpress zum Einsatz.

    Die AnrufSammelTaxen (AST) fahren Heiligabend bis ca. 18 Uhr.

    Die H-Bahn fahrt Heiligabend von ca. 6.30 Uhr bis 15.15 Uhr im 15-Minuten-Takt zwischen den Haltestellen Eichlinghofen – Campus Süd – Universität S. Die Haltestellen »Campus Nord« und »Technologiezentrum« werden nicht angefahren.

    1. und 2. Weihnachtstag

    An den beiden Weihnachtstagen gilt für die Bus- und Bahnlinien von DSW21 der normale Sonn- und Feiertagsfahrplan.

    Silvester und Neujahr

    Die Stadtbahnlinien fahren Silvester bis ca. 15 Uhr nach Samstagsfahrplan und wechseln dann bis ca. 22.30 Uhr in den Sonn- und Feiertagsfahrplan.

    Silvester fahren die Buslinien bis ca. 22 Uhr nach Samstagsfahrplan. Ab 1.15 Uhr nachts startet der NachtExpress und bietet die ganze Nacht durch Fahrtmöglichkeiten bis in die frühen Morgenstunden. Neujahr gilt für die Bus- und Bahnlinien der Sonn- und Feiertagsplan.

    Die AnrufSammelTaxen (AST) fahren bis 22 Uhr.

    Die H-Bahn fahrt Silvester von ca. 6.30 Uhr bis 15.15 Uhr im 15-Minuten-Takt zwischen den Haltestellen Eichlinghofen – Campus Süd – Universität S. Die Haltestellen »Campus Nord« und »Technologiezentrum« werden nicht angefahren.

    KundenCenter geschlossen – weitere Informationsmöglichkeiten

    Die DSW21-KundenCenter Petrikirche und Hörde Bahnhof, der HaltePunkt Kampstraße sowie das KundenCenter am Betriebshof in Castrop-Rauxel bleiben am 24. Dezember und den beiden Feiertagen sowie an Silvester und Neujahr geschlossen.

    Alle Fahrten sind in der Elektronischen Fahrplanauskunft (EFA) unter http://www.bus-und-bahn.de sowie in der DSW21-App zu finden. Eine Fahrplanauskunft gibt es rund um die Uhr auch telefonisch unter 0800 6 504030 oder unter 08003 504030 (Sprachcomputer).

  2. Neue Stadtbahnwagen von DSW21 mit Nachhaltigkeitspreis in Silber ausgezeichnet (PM)

    DSW21 hat für seine neuen Stadtbahnwagen (»B-Wagen-Projekt«) in Berlin den ZfK-NachhaltigkeitsAWARD in Silber erhalten. Die Fahrzeuge und das hinter dem Projekt stehende Gesamtkonzept wurden in der Kategorie »Mobilität« mit dem zweiten Preis ausgezeichnet. Das Ergebnis setzt sich aus einem Leser-Voting und dem Urteil einer Experten-Jury zusammen. Mit dem Award will die Zeitung für kommunale Wirtschaft (ZfK) die Anstrengungen kommunaler Unternehmen beim Klima-, Umwelt- und Ressourcenschutz würdigen. Dieses Engagement soll einer breiten Öffentlichkeit präsentiert werden. In das B-Wagen-Projekt, bei dem 26 Fahrzeuge neu beschafft und 64 baugleich modernisiert werden, investiert DSW21 mehr als 200 Mio. €. Das erste neue Fahrzeug soll im Sommer 2023 in Dortmund in den Linienbetrieb gehen.

    Fachjury und Leser entscheiden

    DSW21-Verkehrsvorstand Ulrich sagt zum NachhaltigkeitsAWARD: „Wir freuen uns sehr über diese tolle Auszeichnung – insbesondere deshalb, weil sich die Entscheidung aus der Expertise einer Fachjury und dem Voting der kompetenten Leserinnen und Leser der Zeitung für kommunale Wirtschaft ergibt. Das verleiht dem Votum eine große Aussagekraft und bestärkt uns darin, nicht nur das B-Wagen-Projekt, sondern auch die Mobilitätswende an sich in Dortmund konsequent voranzutreiben. Vielen Dank an das ganze Team, das hinter dem Projekt steht.“

    DSW21-Betriebsleiter Ralf Habbes ergänzt: „DSW21 hat in der frühen Phase des B-Wagen-Projektes einige mutige Entscheidungen getroffen. Dazu gehören neben der Modernisierung der 64 Wagen unserer Bestandsflotte, die dadurch weitere Jahrzehnte genutzt werden können, auch zahlreiche Innovationen: Wir setzen bei Energieeffizienz, Nachhaltigkeit, Sicherheit und Barrierefreiheit neue Maßstäbe und freuen uns, dass dieser Mut durch eine Auszeichnung beim Nachhaltigkeits-Award gewürdigt wird.“

    Modernisierung statt Neu-Beschaffung

    Bei der ZfK und ihren Leser*innen machte DSW21 mit dem Gesamtkonzept Eindruck: „Die Dortmunder Stadtwerke AG zeigt, dass es sich lohnen kann, alte Stadtbahnwagen zu modernisieren, statt sie sofort komplett zu ersetzen“, heißt es in der Begründung. Als die Hochflurflotte auf 90 Wagen aufgestockt werden musste, entschied man sich, lediglich 26 Neufahrzeuge zu bestellen und die 64 vorhandenen B80-Wagen mit eigenem Personal und Know-how zu modernisieren. Eine besondere Herausforderung dabei war die Verringerung der Flurhöhe um zwei Zentimeter, um Barrierefreiheit zu erreichen.

    Eine Besonderheit ist zudem die Kombination aus Fahrzeugdämmung, -belüftung und -klimatisierung. Dadurch konnte die installierte Heizleistung um mehr als 70 Prozent reduziert werden. Die Strategie lohnte sich sowohl wirtschaftlich als auch unter Klimagesichtspunkten. Der Stromverbrauch der Gesamtflotte sank um rund 12,5 Prozent, durch die Weiterverwendung der Rohbauten und Gestelle wurden rund 2000 Tonnen CO2 eingespart. Die Anschaffung von Neufahrzeugen hätte insgesamt rund 85 Mio. Euro mehr an Investitionen erfordert.

    Über den ZfK-Nachhaltigkeitsaward

    Die Zeitung für kommunale Wirtschaft (ZfK) hat den NachhaltigkeitsAWARD zum vierten Mal verliehen. In den Kategorien »Energie«, »Entsorgung«, »Mobilität« und »Wasser/Abwasser« wurde der Leserpreis in Gold, Silber und Bronze vergeben. Hinzu kamen die neue Kategorie »Digitalisierung« und der Preis der Redaktion. Die Bewerberliste umfasste bei dieser Ausschreibung knapp 100 Projekte. Ebenfalls erfreulich aus Dortmunder Sicht. Die Gelsenwasser AG, die je zur Hälfte DSW21 und den Stadtwerken Bochum gehört, hat in der Kategorie »Energie« Gold gewonnen.

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