Drei weitere Verdachtspunkte: Die Mega-Evakuierung in Dortmund könnte im Januar 2020 noch größer ausfallen

Sowohl das Städtische Klinikum Dortmund-Mitte als auch das Johannes-Hospital sind im Januar betroffen.

Dortmund ist eine Stadt, die mit den Problemen von alten Fliegerbomben bestens vertraut ist. Diese sind Alltag – deutlich wird das, weil die Stadt für soziale Netzwerke mit #dobombe sogar einen eigenen Hashtag hat. Doch im Januar droht der Stadt die bisher größte Evakuierung, weil zwei Fliegerbomben entschärft werden müssen und dazu gleich zwei Krankenhäuser zumindest teilweise geräumt werden müssen. Potenziell zehntausende BewohnerInnen sind betroffen. Doch die Aktion könnte noch umfangreicher werden: Drei weitere Verdachtsfälle von Fliegerbomben im Bereich der Hansastraße und am Westentor werden derzeit sondiert.

Blindgänger-Prüfungen für weitere Baumaßnahmen wurden vorgezogen

Die Stadt Dortmund hat daher kurzfristig am Wochenende Teile des Walls im südwestlichen Bereich gesperrt. Die Stadt hat aufs Tempo gedrückt, um möglichst schnell Klarheit über mögliche weitere Entschärfungen zu bekommen. 

„Der Aufwand und die Belastung sind sehr hoch. Wir möchten vermeiden, dass innerhalb von zwei Jahren nochmal zu machen“, betont Baudezernent Arnold Rybicki. Daher habe die Verwaltung darauf gedrängt, bei den bisher bekannten künftigen Baumaßnahmen die Prüfung auf Fliegerbomben vorzuziehen, damit in den kommenden zwei Jahren keine weitere Evakuierung in diesem Bereich nötig wird.

Die Prüfung von Baumaßnahmen und die dazu gehörige Prüfung von Luftbildauswertungen haben drei weitere Verdachtspunkte in der südwestlichen Innenstadt ergeben. Daher wurde kurzfristig die nicht nur sprichwörtliche Sondierung beauftragt. Um dies machen zu können, müssen die Baufelder abgesperrt und mit Magnetresonanz-Sonden gebohrt werden, um die möglichen Verdachtspunkte auszuräumen oder zu bestätigen. 

Sperrungen: Sondierungsarbeiten sollen möglichst schnell beendet werden

Die Kampfmittelbeseitiger haben in Dortmund viel zu tun - u.a. weil hier viel gebaut wird. Archivbilder: Alex Völkel
Die Kampfmittelbeseitiger haben in Dortmund viel zu tun – u.a. weil hier viel gebaut wird. Archivbilder: Alex Völkel

Durch die Sonden lassen sich das Vorkommen und die Form von Metallen (und damit auch Bomben) bestimmen. Sollten sich die Verdachtspunkte erhärten, sollen auch diese Fliegerbomben im Januar „in einem Rutsch“ entschärft werden.

Wie viele Menschen und Einrichtungen betroffen sein werden, ist noch völlig offen. Erst nach Weihnachten kann darüber informiert werden. Je nach Größe der Fliegerbomben – 250 bzw. 500 Kilogramm Gewicht – kann ein Radius von bis zu 500 Metern um den Blindgänger betroffen sein.

Durch die Arbeiten für die Sondierung kommt es derzeit zu Behinderungen im südwestlichen Wallbereich. Doch lieber jetzt als später habe man Klarheit bekommen wollen, zumal die Behinderungen zu einem späteren Zeitpunkt (also Ende November oder im Dezember) noch größere Auswirkungen ausgelöst hätten. 

„Am Donnerstag wird die Weihnachtsstadt eröffnet und am Montag wird der Weihnachtsbaum angezündet – dann erwarten wir noch mehr Frequenz“, betonte OB Ullrich Sierau. Die Stadtspitze hofft, dass die Sperrungen bereits bis zum nächsten Wochenende abgebaut werden können.

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