„Drens“ – das sind Patrick (Bass), Fabian (Gitarre, Gesang und Schlagzeug), Arno (Gitarre, Gesang) und Joel (Gitarre, Schlagzeug und Gesang). Die Jungs aus Dortmund und Köln stehen vor ihrer ersten großen Festival-Saison. Im Gespräch mit Leopold Achilles und Maximilian Zienau von den Nordstadtbloggern erzählen sie von ihrem musikalischem Werdegang und den Herausforderungen, vor denen junge Künstler stehen.
Vorbereitungen für die Festivalsaison sind Muckibude, Beer Pong und Flunkyball
Nordstadtblogger: Ist es Eure erste Festivalsaison?
Fabian: In dem Ausmaß definitiv. Wir haben bislang schon häufiger kleinere Sachen spielen dürfen, auch hier in Dortmund. Auf dem „Way back when“ im FZW zum Beispiel, so vor zwei, drei Jahren. Doch das Ausmaß, so wie beim Open Flair, das ist schon der Hammer.
Wie landet man auf so einem Festival? Bewirbt man sich dafür?
Arno: Mit dem Bewerben ist es so eine Sache. Anfang des Jahres haben wir echt viele Festivals angeschrieben. Die Resonanz ist aber eher gering, damit haben viele junge Bands zu kämpfen.
Patrick: Die Festivals kriegen eine Flut an Anfragen und kommen wahrscheinlich gar nicht dazu, alles zu hören.
Fabian: Bei uns ist der Kontakt über eine Agentur gekommen.
Joel: Man schreibt unendlich viele Anfragen für alle möglichen Festivals. Die großen, wie jetzt das Open Flair, schreibt man gar nicht an, das hat gar keinen Zweck.
Wie trainiert man für so eine Festivalsaison? Habt Ihr Euch einen Probenplan gemacht?
Fabian: Muckibude, Bier trinken, Beer Pong und Flunkyball.
Joel: Man probt halt normal, was in letzter Zeit etwas kurz gekommen ist, da wir momentan recht viel unterwegs sind. Aber jetzt proben wir halt noch ein bisschen mehr als sonst.
Patrick: Ich glaube die letzten Konzerte, die wir gespielt haben, haben uns darauf vorbereitet, was einen so erwarten kann. Man hat Sachen auf der Bühne ausprobiert.
Gibt es beim Festival Unterschiede zu normalen Konzerten?
Arno: Was anders ist, ist die Setlänge auf der Bühne. Wenn man Konzerte spielt, hat man deutlich mehr Zeit, als wenn man einen Festivalslot füllen muss. Dadurch reduziert sich die Menge der Songs, die wir proben. Dafür werden diese viel intensiver geprobt.
Fabian: Wir haben auf dem Flair eine Dreiviertelstunde.
Seit wann steht Ihr vier schon zusammen auf der Bühne?
Patrick: In dieser Konstellation seit etwas mehr als einem Jahr.
Arno: Unser erstes Konzert hatten wir im Mai vergangenen Jahres. Da war noch viel Vorbereitung und Findung.
Joel: Inzwischen haben wir elf Konzerte in dieser Besetzung gespielt. Seitdem hat der Sound auch eine ganz andere Richtung genommen.
Welche wäre das?
Fabian: Es ist jetzt viel gitarrenlastiger. Ein bisschen Surfpunk. Es geht schon in Richtung „Auf die Schnauze.“
Wie entstehen Eure Songs?
Fabian: Bei uns ist das meistens so: Zuerst haben wir die Musik und dann überlegen wir uns: Lasst uns mal irgendwas dazu singen. Dann haben wir irgendwelche Fantasytexte, die ergeben meist überhaupt keinen Sinn. Irgendein Wortsalat, den man aneinander reiht, um irgendeine Gesangsmelodie festzuhalten.
Joel: Bei „Bicycle Rider“ hat das als Gag begonnen, wir fanden das ganz witzig. Wir haben das dann live ausprobiert und da hat es noch besser funktioniert. Und dabei ist es dann als Liedtext geblieben.
Patrick: Wenn wir Bock auf den Song haben, dann haben wir auch Bock, den live zu spielen. Wir hatten noch nie die Situation, dass wir gemerkt haben: Ach, der funktioniert nicht. Aber natürlich arbeiten wir weiter daran.
Social Media hat für Bands und Musiker inzwischen eine besondere Bedeutung. Habt Ihr dafür einen Beauftragten?
Arno: Wir vier sind die Social-Media-Abteilung. Wir sind auf Facebook und Instagram und beginnen mit den Sachen, die gerade immer wichtiger werden. Mit Soundcloud zum Beispiel fangen wir gerade an.
Joel: Man lernt auf jeden Fall eine Menge dazu. Eigentlich waren wir nie Experten in den sozialen Medien.
Patrick: Aber zwangsläufig musst du es machen… Ohne kommst du nicht vom Fleck.
Fabian: Inzwischen macht es aber auch Spaß. Und man kann dort auch kreativ sein. Es ist sehr einfach für den Künstler, das zu zeigen, woran er gerade arbeitet. Er braucht nur Internet.
Seid Ihr denn Vollzeit-Künstler?
Fabian: Wir haben schon noch ein anderes Leben, das wird aber immer kleiner. Wir studieren nebenbei, arbeiten, wurschteln rum privat. Aber die Band nimmt mittlerweile schon einen großen Teil des Lebens ein. Vor allem zeitlich.
Patrick: Zweimal die Woche treffen wir uns fest zum Proben, Media-Kram machen, Sachen besprechen.
Arno: Aber eigentlich sitzen wir jeden Tag dran.
Habt Ihr weitere Aktionen geplant?
Fabian: Wir haben kürzlich unser Video zu „Bicycle Rider“ veröffentlicht. Seit Februar haben wir alle sechs bis acht Wochen Musik rausgehauen und planen jetzt eine „Fahrradtour“, mit vielen kleineren Auftritten. Wir könnten zum Beispiel in ’nem Fahrradladen spielen, mal schauen ob das klappt.
Und im Winter geht es dann zurück ins Studio?
Arno: Das ist der Plan. Der genaue Zeitplan steht noch nicht fest, aber es sind weitere Aufnahmen geplant. Im Oktober stehen noch weitere Konzerte auf dem Programm.
Weitere Informationen:
- Wer Drens einmal live erleben möchte, hat am Samstag, den 4. August 2018, um 20 Uhr die Gelegenheit dazu; dann tritt die Band am Umschlagplatz am Dortmunder Hafen auf. Die passende Veranstaltung bei Facebook findet sich hier.
Die neuste Single von Drens „Bicycle Rider“ auf YouTube: