Die aktuelle Kennziffern des Dortmunder Arbeitsmarktes für den Monat Dezember liegen vor. Die Arbeitslosigkeit ging bis zum Jahresende erneut leicht zurück, die Arbeitslosenquote blieb gegenüber dem Vormonat unverändert bei 9,8 Prozent, entsprechend 30.713 Arbeitslose in Dortmund; die Jugendarbeitslosigkeit schließlich ist weiter rückläufig.
Arbeitslosenquote bleibt in Dortmund weiterhin unter der 10-Prozent-Marke
„Aufgrund der stabilen konjunkturellen Lage beschließen wir das Jahr in Dortmund mit einem leichten Rückgang der Arbeitslosigkeit im Dezember. Damit bleibt die Dortmunder Arbeitslosenquote unter der erstmals im Oktober durchbrochenen 10-Prozent-Marke“, kommentiert Martina Würker, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Dortmund, die Situation auf dem Arbeitsmarkt. Unter anderem zeige sich am Arbeitsmarkt für Jüngere, dass die Wirtschaft gut qualifizierte Fachkräfte sucht.
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So weist die Zahl der Jugendarbeitslosigkeit mit 2.444 Personen im Dezember erneut einen Tiefstand auf. „Saisonal bedingt, erwarten wir jedoch aufgrund auslaufender Verträge zum Quartalsende sowie saisontypischen Ausfällen in den witterungsbedingten Berufen einen leichten Anstieg der Arbeitslosigkeit im Januar und Februar 2019“, fügt die Chefin der Arbeitsagentur Dortmund hinzu.
Im Dezember wurden 30.713 Menschen in Dortmund arbeitslos gezählt. Davon waren 6.637 Personen bei der Arbeitsagentur und 24.076 Menschen beim Jobcenter Dortmund gemeldet. Damit ist die Gesamtzahl der Arbeitslosen in der Stadt im Vergleich zum Vormonat um 114 Personen oder 0,4 Prozent gesunken.
Entwicklung nach Rechtskreisen: leichter Anstieg bei Agentur, leichter Rückgang bei Jobcenter
Im Vorjahresvergleich liegt die Arbeitslosigkeit deutlich um 785 Personen oder 2,5 Prozent niedriger. Die Arbeitslosenquote für alle bei Agentur und Jobcenter gemeldeten Arbeitslosen blieb unverändert bei 9,8 Prozent – gegenüber 10,2 Prozent im Vorjahr. Die spezifische Arbeitslosenquote für die Agentur liegt bei 2,1 Prozent und für das Jobcenter bei 7,7 Prozent.
Im Bereich der Arbeitslosenversicherung (Agentur für Arbeit, Drittes Sozialgesetzbuch, SGBIII) ist die Arbeitslosigkeit geringfügig um 1,1 Prozent oder 73 Personen auf insgesamt 6.637 Personen gestiegen.
Das Jobcenter Dortmund, das für die Betreuung der Arbeitslosen im Rechtskreis des Zweiten Sozialgesetzbuches (SGB II) zuständig ist, verzeichnet einen leichten Rückgang der Arbeitslosigkeit. In der Zuständigkeit des Jobcenters waren im Dezember 187 Menschen oder 0,8 Prozent weniger arbeitslos als im Monat zuvor. Im Vergleich zum Dezember des Vorjahres sind dies 759 Arbeitslose weniger. Damit sind im Dezember insgesamt 24.2076 Personen arbeitslos gemeldet.
Trend setzt sich fort: Nachfrage nach Arbeitskräften vom Jobcenter bleibt auf hohem Niveau
„Die Nachfrage an Arbeitskräften bleibt weiterhin auf einem hohen Niveau. Auch wenn die Arbeitslosenquote insgesamt gleichgeblieben ist, profitieren die Menschen in der Zuständigkeit des Jobcenters weiterhin von diesem Trend. Im Vergleich zum November sind 187 Menschen weniger arbeitslos, die durch das Jobcenter betreut werden, darunter 66 Langzeitarbeitslose. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sind es sogar 759 Menschen weniger, die einen Arbeitsplatz suchen, kommentiert der stellvertretende Geschäftsführer des Jobcenters Dortmund, Jörg Dannenberg die jüngsten Zahlen.
Ein weiterer Indikator für eine positive Entwicklung des Arbeitsmarktes sei der erneute Rückgang der Anzahl der Bedarfsgemeinschaften, die im Dezember um 224 auf 42.853 gesunken ist.
Rechtskreisübergreifend ist die Jugendarbeitslosenquote im Vergleich zum November um 0,3 Prozentpunkte auf 7,6 Prozent gesunken. Im Dezember waren damit 2.444 junge Menschen unter 25 Jahren arbeitslos gemeldet. Dies entspricht einem Rückgang um 3,8 Prozent gegenüber dem Vormonat. Im Verhältnis zum Vorjahr ging die Zahl um 4,3 Prozent oder 110 Personen zurück.
Arbeitslosigkeit im Kontext von Fluchtmigration: häufig ist erst Förderung vonnöten
Im Dezember waren 2.581 Personen im Kontext von Fluchtmigration arbeitslos gemeldet (Vormonat: 2.581). Diese Gruppe umfasst MigrantInnen mit einer Aufenthaltsgestattung, einer Aufenthaltserlaubnis Flucht und einer Duldung. Von ihnen waren1.846 Männer und 735 Frauen. Personen aus Syrien bilden hier mit 1.620 Meldungen die größte Subgruppe. Es folgen 297 Personen aus dem Irak, 110 aus Afghanistan und 86 aus der Islamischen Republik Iran.
Geflüchtete Menschen stehen dem Arbeitsmarkt häufig aufgrund von notwendiger Förderung nicht unmittelbar zur Verfügung. Zur Einschätzung der statistischen Gesamtsituation ist es daher sinnvoll, die Unterbeschäftigung hinzuzuziehen. In der Unterbeschäftigung ist neben der Zahl der Arbeitslosen die Zahl der Personen enthalten, die zum Beispiel an Maßnahmen der Arbeitsmarktpolitik teilnehmen.
Die Unterbeschäftigung von Personen im Kontext von Fluchtmigration belief sich im September (Daten mit dreimonatiger Wartezeit ermittelt) auf 4.782. Das sind 78 Personen mehr als im Vormonat und 350 Personen oder 7,9 Prozent mehr als im Vorjahr.
Zu- und Abgänge: weiterhin viel Fluktuationen auf dem Dortmunder Arbeitsmarkt
Arbeitslosigkeit ist kein fester Block, vielmehr gibt es auf dem Arbeitsmarkt durch die Zu- und Abgänge in bzw. aus Arbeitslosigkeit viel Bewegung. In der Stadt Dortmund wurden im Dezember 6.532 Männer und Frauen erstmals oder erneut arbeitslos registriert. Das sind 348 Personen oder 5,1 Prozent weniger als im Vormonat. 1.588 Personen kamen davon aus einer Beschäftigung am 1. Arbeitsmarkt. Das sind 37 Personen weniger als im Vormonat.
6.637 Personen meldeten sich dagegen im Dezember bei der Arbeitsagentur und dem Jobcenter aus der Arbeitslosigkeit ab (Vormonat: 6.788). 1.398 Menschen beendeten wegen der Aufnahme einer Beschäftigung am 1. Arbeitsmarkt ihre Arbeitslosigkeit. Das sind 183 Personen weniger als im Vormonat.
Arbeitskräftenachfrage insgesamt gesunken – auch Unterbeschäftigung leicht geringer
Im Dezember ist die Nachfrage der Unternehmen nach Arbeitskräften gesunken. Die Dortmunder Unternehmen und Verwaltungen meldeten im aktuellen Berichtsmonat 1.218 neue Stellen. Das sind 132 Stellen weniger als im November und 343 weniger als im Vorjahresmonat. Der aktuelle Stellenbestand ist mit 6.793 offenen Stellen um 5,7 Prozent niedriger als im Vormonat.
Neue Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen wurden im Dezember insbesondere im Bereich der Arbeitnehmerüberlassung, im Handel, Instandhaltung und der Reparatur von Kraftfahrzeugen, in den wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen sowie im Bereich Gesundheits- und Sozialwesen gesucht.
Die Unterbeschäftigung fiel im aktuellen Berichtsmonat mit 43.436 Personen um 109 Personen oder 0,13 Prozent niedriger aus als im November. Der Anteil der Arbeitslosigkeit an der Unterbeschäftigung ist im Dezember um 0,1 Prozentpunkte auf 70,7 Prozent gesunken (Vorjahr: 70,9 Prozent). Die Unterbeschäftigungsquote lag im Berichtsmonat Dezember unverändert bei 13,4 Prozent (Vorjahr: 13,9 Prozent).
Weitere Informationen:
- Arbeitsamt Dortmund, Arbeitsmarktreport Dezember 2018, Statistiken, hier:
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