Ivette ist 13 Jahre alt und lebt mit ihrer Familie im Süden von Senegal, ca. 500 Kilometer von der Hauptstadt Dakar entfernt. Seit ihrer Kindheit leidet sie unter epileptischen Anfällen. Im Alter von fünf Jahren ist sie aufgrund eines solchen Anfalls in das Kochfeuer im Familienhaus gefallen. Alles passierte sehr schnell und als ihre Mutter sie fand, waren leider schon viele Teile ihrer rechten Körperhälfte verbrannt und das Mädchen dadurch entstellt.
Viel Narbengewebe im Gesicht – das Mädchen erlebte deshalb auch Mobbing
Ivettes Mutter Ivone suchte im Nachbardorf Hilfe. Dort lebte Anne Härter mit ihrem Mann und ihren beiden Kindern als Missionare. Da kein Arzt in der Nähe war, konnten die Verbrennungen nur notdürftig von dem ansässigen Apotheker behandelt werden. In Ivettes Gesicht, das am stärksten von den Verbrennungen betroffen war, bildete sich sehr viel Narbengewebe.
Sie wurde deswegen bereits einmal in Dakar und einmal in Italien operiert. Dabei wurde Haut transplantiert und es konnten einige Teile des Narbengewebes entfernt werden. Allerdings kann sie weiterhin nicht vollends das rechte Auge schließen.
Ivette ist nun ein Mädchen im Teenager-Alter, das sich mit den Mädchen in ihrem Alter optisch vergleicht. Hinzu kam Mobbing aufgrund ihrer Vernarbungen, so dass sie den Wunsch äußerte, ihr Gesicht zu operieren.
Mehrere Rekonstruktionsversuche-Operationen im Gesicht sind geplant
Anne Härter, die mittlerweile wieder in Deutschland lebt, hat recherchiert, welche Ärzte sich um solche Operationen kümmern könnten und stieß dabei auf Dr. Dr. Manfred Nilius aus Dortmund. Dr. Dr. Nilius ist Facharzt für Mund-, Kiefer und plastische Gesichtschirurgie. Zu seinem Netzwerk gehört Herr Prof. Dr. Markus Kohlhaas, Chefarzt der Augenklinik im St. Johannes Hospital.
Gemeinsam mit Herrn Dr. Martin Reifenrath, Plastischer Chirurg im JoHo, möchten sie Ivette nun helfen. So sollen Ober- und Unterlid-Korrekturen vorgenommen werden, außerdem eine Rekonstruktion der rechten Augenbraue. Ivette werden Hauttransplantate vom Hinterkopf und vom Oberarm entnommen und um die Augenpartie eingesetzt.
Zudem wird Dr. Jan Thomas, Chefarzt der Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf und Halschirurgie im St. Johannes Hospital, ein freies Stück Haut hinter dem Ohr entnehmen, welches dann verpflanzt wird. Ivette und ihre Mutter werden voraussichtlich drei Monate in Deutschland bleiben. In dieser Zeit kann die medizinische Versorgung stattfinden.