Die weltweiten Kriege und Konflikte sorgen für massive Flüchtlingsströme. Auch in Dortmund suchen die Menschen Schutz und Hilfe. Daher muss die Stadt ihre Aufnahme-Kapazitäten ausweiten, da das Wohnungsprogramm und die eine zentrale Unterkunft in Lütgendortmund nicht ausreicht.
Stadt Dortmund muss weitere Notunterkünfte in verschiedenen Stadtteilen ausweisen
Nach der Umnutzung der ehemaligen Abendrealschule in der Adlerstraße (Innenstadt-West) und der vorübergehenden Nutzung der Brügmann-Sporthallen sollen nun weitere Notunterkünfte eingerichtet werden.
Dazu gehören die ehemalige Hauptschule am Ostpark in der Davidisstraße (Innenstadt-Ost), die alte Grundschule an der Nierstefeldstraße in Derne und die ehemalige Polizeiwache in der Alten Benninghofer Straße in Hörde.
Um Konflikte zu vermeiden und stattdessen um Verständnis zu werben und eine Willkommenskultur zu etablieren, betreibt die Stadt eine offensive Informationspolitik. Am Donnerstagabend fand im voll besetzten Gemeindehaus der evangelischen Kirche in Wickede ein Informations-Abend statt, welcher über den Aufbau einer weiteren Flüchtlingsnotunterkunft an der Morgenstaße in Wickede Auskunft gab.
Sozialdezernentin Birgit Zoerner und Bezirksbürgermeister Karl-Heinz Czierpka unterrichteten die über 250 interessierten Bürgerinnen und Bürger über den Standort und den Ablauf des mobilen Flüchtlingsheimes. Darin sollen ab Mitte Januar bis zu 120 Personen übergangsweise untergebracht werden. Die Stadtvertreteer beantworteten viele Fragen von teils besorgten Anwohnern.
Neonazis stören die Infoveranstaltung in Wickede mit Hetzpropaganda
Rechtsextremisten der Neonazi-Partei „Die Rechte“ hielten eine angemeldete Mahnwache in unmittelbarer Nähe des Gemeindehauses ab.
Sie hetzten dort gegen die Flüchtlinge und die Pläne der Stadt, diese Menschen vorübergehend in verschiedenen Notunterkünften unterzubringen.
Ihnen gegenüber stand ein breites Bündnis – bestehend aus zahlreichen Mitgliedern von BlockaDO, des Arbeitskreises gegen Rechtsextremismus, sowie Parteien und Bürgern.
Sie machten – ebenso friedlich wie lautstark – den Neonazis deutlich, dass nicht nicht die Flüchtlinge, sondern die Rechtsextremisten in Dortmund nicht willkommen sind.
Die Polizei war mit zahlreichen Einsatzkräften vor Ort, musste jedoch in keinster Weise einschreiten, sodass sie auch hier eine positive Bilanz ziehen dürfte.
50 bis 60 Flüchtlinge werden pro Woche vom Land nach Dortmund zugewiesen
Momentan kommen etwa 50 bis 60 Flüchtlinge pro Woche in Dortmund an, die die Stadt auf Zuweisung der Landesregierung unterbringen muss. Die städtische Wohnsiedlung für Asylsuchende in Lütgendortmund ist überbelegt.
Zudem setzt die Stadt vor allem auf die dezentrale Unterbringung in Wohnungen, was menschenwürdiger ist. Allerdings braucht es Zeit, diese Wohnungen anzumieten und herzurichten.
Daher hat die Stadt Dortmund im November die ehemalige Abendrealschule an der Adlerstraße hergerichtet. Zur Zeit bewohnen 45 Personen die alten Klassenzimmer im Erdgeschoss. Zwei weitere Etagen werden zur Zeit hergerichtet und sollen bis Mitte des Monats fertig sein.
In den Brügmann-Sporthallen hält die Stadt zudem bis zu 300 weitere Plätze vor – bis zum Jahresende soll diese Umnutzung beendet sein. Dann sollen bessere Quartiere zur Verfügung stehen.
Der Bürgerdialog geht in der Innenstadt-Ost und Hörde weiter
Anwohnerinnen und Anwohner, die sich informieren möchten, bietet die Stadt einen öffentlichen Bürgerdialog an:
- Davidisstraße in der Innenstadt-Ost: 9.12.2014 um 19 Uhr im Kirchenzentrum an der Melanchthonstraße.
- Hörde: 16. Dezember 2014 um 17 Uhr im Bürgersaal der Bezirksverwaltungsstelle, Hörder Bahnhofstraße 16.
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