Dortmund ist wieder Teil der NRW-Drehscheibe – Montag wurden die ersten 478 Flüchtlinge durchgeschleust

478 Flüchtlinge - darunter mehr als 100 Kinder - kamen mit dem Zug aus Passau an.
478 Flüchtlinge – darunter mehr als 100 Kinder – kamen mit dem Zug aus Passau an.

Die Neuauflage der NRW-Drehscheibe für Flüchtlinge in Dortmund ist geglückt. Kurz nach 19 Uhr kamen insgesamt 478 Flüchtlinge – darunter mehr als 100 Kinder – mit dem Zug aus Passau am Haltepunkt Signal-Iduna-Park an.

Lob für die Ehrenamtlichen  – ÜbersetzerInnen sorgten für reibungslosen Ablauf

478 Flüchtlinge wurden in Dortmund betreut und nach Helm-Bork weitergeschleust.
478 Flüchtlinge wurden in Dortmund betreut und nach Helm-Bork weitergeschleust. Videostills: Marcus Arndt

Die erschöpften Flüchtlinge konnten ziemlich geschlossen über die gesperrte Ardeystraße zu den Leichtbauhallen auf dem Parkplatz E3 führen.

Dort hatte die Feuerwehr die Logistik organisiert. Hier warteten ehren- und hauptamtliche Helferinnen und Helfer mit kalten und warmen Getränken sowie Lunchpaketen auf die Ankommenden.

„Sie wurden im wahrsten Wortsinn sehr warm empfangen wurden. Es war sehr warm, der Empfang aber auch sehr herzlich“, machte Stadtsprecher Michael Meinders deutlich.

Die ehrenamtlichen Übersetzerinnen und Übersetzer nahmen die Ankommenden gleich am Eingang in Empfang: „Dafür ganz großen Dank an die Dolmetscher und Ehrenamtlichen“, so Meinders.

„Train of Hope Dortmund“ stemmte den größten Teil des ehrenamtlichen Engagements

Mehr als 100 Kinder waren im Zug dabei - darunter auch große Familien.
Die Kinderbetreuung wurde sehr gut angenommen und soll aufgestockt werden.

Vor allem der Verein „Train of Hope Dortmund“ hatte mit seinen Ehrenamtlichen den Betrieb unterstützt und neben den Übersetzungen auch für die Betreuung des Wickelbereichs und der Kinderspielecke übernommen.

Die Kinderecke wurde gut angenommen: „Die Kinderbetreuung hat zur Entlastung aller Beteiligten beigefügt.“

„Von der Feuerwehr bin ich so was von begeistert. Sie waren offen, interessiert, flexibel und wünschten sich Rückmeldungen. Es war eine sehr angenehme Zusammenarbeit“, lobt Justo Moret.

Der stellvertretende Vorsitzende des Vereins „Train of Hope“ hatte die Arbeit der Ehrenamtlichen koordiniert. Sein Verein stellte 29 von 30 HelferInnen.

Die ehrenamtlichen Übersetzer konnten die Ängste abbauen

Mehr als 100 Kinder waren im Zug dabei - darunter auch große Familien.
Mehr als 100 Kinder waren im Zug dabei.

Sie haben die Flüchtlinge direkt in ihrer Sprache angesprochen und abgeholt. „Die Menschen fühlten sich gleich willkommen.“

Vor allem hätten es die Ehrenamtlichen geschafft, den Flüchtlingen die Angst zu nehmen. „Du siehst die Angst in ihren Augen. Die Angst, dass die Familien getrennt werden können“, hat Moret erlebt.

Teilweise haben sich ganze Sippen auf den Weg gemacht. Eine Familie hatte 20, eine 23 Mitglieder.

„Es gab eine große Erleichterung, auch weil wir uns Mühe gegeben haben, die Flüchtlinge zu informieren, wie der Ablauf am Abend und am nächsten Tag weitergeht“, erklärt Justo Moret.

„So hatten sie keine Sorge, wenn ein Teil der Familie in einen anderen Bus kam. Sie glaubten uns, dass alle Busse an den selben Ort fahren.“

Nach 2,5 Stunden waren alle Flüchtlinge durch Dortmund durchgeschleust

Mehr als 100 Kinder waren im Zug dabei - darunter auch große Familien.
Im Zug waren viele große Familien.

Nach nur rund 2,5 Stunden waren alle Flüchtlinge nach Selm-Bork durchgeschleust. Mit Bussen der Bundeswehr, von Privatunternehmen sowie einem Feuerwehrbus wurde der Transport bewältigt.

Entsprechend positiv fiel die Manöverkritik aus: Die Planungen gingen auf, die Arbeiten klappten gut. Daher zeigten sich OB Ullrich Sierau und Dezernentin Diane Jägers sehr zufrieden und dankten allen Helferinnen und Helfern.

Diese wollen sich für den nächsten Einsatz noch breiter aufstellen: Denn neben den arabisch sprechenden Menschen waren viele persisch und kurdisch sprechende Flüchtlinge darunter.

„Wir werden vorsichtshalber mehr persisch sprechende Ehrenamtliche zusammentrommeln und auch die Kinderbetreuung aufstocken“, kündigt Justo Moret an und hofft, dass in Kürze weitere Übersetzer dazukommen.

Natürlich wohlwissend, dass es beim nächsten Zug wieder ganz anders aussehen kann. In vier Tagen wird der nächste Zug in Dortmund ankommen – Dortmund engagiert sich im Wechsel mit Köln, Düsseldorf und  – ab Januar – mit Essen.

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