Dortmund ist „Meinwanderungsland“ – interaktive Wanderausstellung gastiert im DKH in der Nordstadt

Die interaktive Ausstellung präsentiert neben Objekten und Fotos auch Audiobeiträge und bietet einen Workshop an.

Dortmund ist wie viele andere Großstädte in Deutschland durch Migration geprägt. Seit Jahrhunderten wandern Menschen ein und aus. Deutschland ist unbestreitbar eine Migrationsgesellschaft geworden. Wie sehr Migration den Alltag unserer Gesellschaft prägt, zeigt eine interaktive Ausstellung des Dokumentationszentrums und Museums über die Migration in Deutschland (DOMiD e.V.). Die Wanderausstellung macht auf ihrer Tour durch alle Bundesländer am Montag, den 28. Oktober 2019, Halt in Dortmund. Neben der interaktiven Ausstellungs- und Erzählplattform erwartet die Gäste ein Workshop zum Thema „Mit Objekten Lernen –Rassismus begreifen“. 

„Virtuelles Migrationsmuseum“ mit über 40 Interviews von MigrantInnen

Die Ausstellung im Dietrich-Keuning-Haus in der Nordstadt kann am Montag in der Zeit von 13 bis 20 Uhr besucht werden. In mehreren Ausstellungskuben werden Lebenswege und gesellschaftliche Entwicklungen zu Themen wie Bildung, Arbeitsmigration, Flucht oder Rassismus nachgezeichnet. Neben Objekten und Fotografien können Audios angehört werden. 

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In mehreren Ausstellungskuben werden Lebenswege und gesellschaftliche Entwicklungen nachgezeichnet.

Das „Virtuelle Migrationsmuseum“ enthält über 40 Interviews von Migrantinnen und Migranten sowie 1.000 digitalisierte Objekte aus der Sammlung des Vereins. Im Workshop-Zelt werden Meilensteine der deutschen Migrationsgeschichte gezeigt und es kann anhand von Alltagsgegenständen überlegt werden, was deren Migrationsbezug ist. 

An einer Multimedia-Station können die BesucherInnen Videobotschaften hinterlassen und in den sozialen Netzwerken teilen. Am Abend, von 18 bis 20 Uhr, wird der Workshop „Mit Objekten Lernen – Rassismus begreifen“ durchgeführt. Der Workshop verfolgt das Ziel, Jugendliche für das Thema Rassismus zu sensibilisieren.

Das Besondere an diesem Workshop stellt die Arbeit mit unterschiedlichen Quellen dar, unter anderem mit Fotos, ZeitzeugInnen-Interviews, Zeitungsartikeln sowie mit musealen Objekten aus der Sammlung von DOMiD. Auf diese Weise wird das Thema greifbar gemacht und Geschichte(n) lebensweltnah vermittelt. Es werden Perspektiven eröffnet, die gesamtgesellschaftlich bislang wenig eingenommen wurden.

Lassen Sie sich vom Facettenreichtum der Migration in Deutschland überraschen

Wie sehr prägt Migration unsere Geschichte und den Alltag? Fotos: Meinwanderungsland

Die Projektleiterin, Bebero Lehmann erklärt die Hintergründe: „Unser Ziel ist es zu zeigen, wie sehr Migration die Geschichte und den Alltag unserer Gesellschaft prägt. Und dies schon seit Jahrhunderten. Dabei spielt es keine Rolle, ob es eine eigene Migrationsgeschichte in der Familie gibt oder nicht.“

Die meisten Menschen seien aber überrascht, wie viele Facetten Migration in Deutschland hat: Wie die 30-jährige Sophie, deren Vater in den 1990ern aus den Niederlanden 30 Kilometer über die Grenze gerutscht ist.

Und der 45-jährige Erdal, dessen Eltern in den 1970er Jahren als „Gastarbeiter“ aus der Türkei nach Deutschland kamen. Oder Brigitte, die 1945 als kleines Mädchen mit ihrer Mutter aus Ostpreußen ins Ruhrgebiet geflohen ist. Sie alle sind das #Meinwanderungsland.

Ausstellung war 2019 92 Tage in 18 Städten und allen Bundesländern unterwegs

Im Workshop wird mit vielen unterschiedlichen Quellen gearbeitet.

Unter dem Motto „Meinwanderungsland – Jede Geschichte zählt“ war das Projektteam 2019 für 92 Tage unterwegs und besuchte mit der mobilen Ausstellung 18 Städte in 16 Bundesländern. Bis September 2020 kommen nun weitere Städte hinzu.

Hinter dem Projekt steckt das Dokumentationszentrum und Museum über die Migration in Deutschland (DOMiD e.V.), das mit dem „Haus der Einwanderungsgesellschaft“ ein zentrales Migrationsmuseum in Deutschland etablieren möchte.

Lokaler Kooperationspartner in Dortmund ist das Jugendforum Nordstadt. Das Jugendforum Nordstadt fördert das Engagement von Jugendlichen im Alter von 14 – 24 Jahren und fördert auf vielfältige Weise das Miteinander im Stadtteil.

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Weitere Informationen:

Termine in Dortmund:

Interaktive Ausstellungs- und Erzählplattform
28.10. 2019 13:00 bis 20:00 Uhr
Dietrich-Keuning-Haus , Leopoldstraße 50-58, 44147 Dortmund

Veranstaltung im Begleitprogramm
Workshop „Mit Objekten Lernen –Rassismus begreifen“
28.10. 2019 18:00 bis 20:00 Uhr

Dietrich-Keuning-Haus , Leopoldstraße 50-58, 44147 Dortmund

Reaktionen

  1. Dortmunder

    Eine solche Ausstellung gehört in die Berswordthalle, mitten in die Stadt, damit sich Menschen damit befassen, die nicht ohnehin mit dem Thema vertraut sind

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