Bei der Preisverleihung zum Wettbewerb „Preis Soziale Stadt 2014″ wurden in Berlin zehn herausragende Beispiele sozialen Engagements zur Stabilisierung von Nachbarschaften mit einem Preis und zehn weitere Initiativen mit einer Anerkennung ausgezeichnet. Dortmund war gleich mit drei Projekten erfolgreich:
- das Projekt Brunnenstraße 51 wurde als Musterbeispiel für die Inwertsetzung einer Problemimmobilie mit einem Preis ausgezeichnet
- das Projekt Seniorenbegleitung in Hörde wurde ebenfalls mit einem Preis ausgezeichnet und
- das Projekt ‚Infamilie’ des Familienprojektes erhielt eine Anerkennung.
Zwei Nordstadt-Projekte in Berlin ausgezeichnet
Sozialdezernentin Birgit Zoerner freute sich mit den Preisträgern und Ausgezeichneten und nahm in Berlin gemeinsam mit Andreas Koch (Grünbau) und Klaus Graniki (Dogewo) von Bundesstaatssekretär Florian Pronold die Preisurkunde für das Projekt ,Inwertsetzung von Problemimmobilien/ Brunnenstraße 51′ entgegen.
„Als Dortmunderin und als Sozialdezernentin bin ich stolz, dass die Projekte aus unserer Stadt so phantastisch abgeschnitten haben. Wäre auch ein ,Städte-Gesamtpreis‘ ausgelobt worden, wäre dieser nach Dortmund gegangen!“, sagte Zoerner mit Blick auf die Auszeichnungen und Preise, die die Dortmunder Projekte erhielten. „Ich bin sehr froh, dass ich allen Dortmunderinnen und Dortmundern, die diese Anerkennung für ihre engagierte Arbeit für eine Soziale Stadt bekommen haben, bei der Preisverleihung persönlich gratulieren konnte.“ An der Preisverleihung nahm auch die Dortmunder Bundestagsabgeordnete Sabine Poschmann teil.
Bundesweit 196 Projekte eingereicht – Dortmund drei Mal ausgezeichnet
Der Wettbewerb wird seit dem Jahr 2000 alle zwei Jahre ausgelobt. In diesem Jahr waren 196 Projekte eingereicht worden, was zur letzten Ausgabe noch einmal eine Steigerung bedeutete.
„2014 ist ein Jahr zum Feiern für die Soziale Stadt“, sagte der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesbauministerium Florian Pronold bei der Preisverleihung in Berlin. „Wir ehren heute herausragende Preisträger, die den Gedanken der Sozialen Stadt vorbildlich umgesetzt haben. Darüber hinaus konnten wir dieses Jahr die Bundesförderung für die Soziale Stadt nach Jahren der Kürzung endlich wieder massiv anheben. Mit nun 150 Millionen Euro stellt der Bund fast viermal mehr Geld zur Verfügung als noch letztes Jahr. Das ist der höchste Bundesförderanteil in der Geschichte des Programms Soziale Stadt.“
Beispielhafte Projekte zur Meisterung krisenhafter Entwicklungen
Die mit Preis- und Anerkennungsurkunden ausgezeichneten Projekte zeigten, wie sozialen Konflikten innerhalb von Nachbarschaften sowie der sozialen Entmischung und krisenhaften Entwicklung von Wohnquartieren begegnet werden könne und Integrationserfolge nachhaltig zu sichern seien. „Der Wettbewerb bestätigt eindrucksvoll den strategischen Ansatz des Programms ‚Soziale Stadt‘, baulich-investive und soziale Maßnahmen miteinander zu verknüpfen“, erklärten die Auslober des Preises.
Projekt der Stiftung Soziale Stadt in der Brunnenstraße als Blaupause
In der Dortmunder Nordstadt ist die Stiftung Soziale Stadt gemeinsam mit DOGEWO21 und Grünbau dabei, ein heruntergewirtschaftetes Wohnhaus zu sanieren, und zwar so, dass Langzeitarbeitslose aus dem Quartier Beschäftigung finden. Das Projekt steht kurz vor der Fertigstellung und hat mittlerweile in der Nachbarschaft weitere Sanierungsmaßnahmen ausgelöst.
Das vom Land und der Stadt unterstützte Vorhaben wurde mit einem Preis ausgezeichnet, weil es als Blaupause für die Inwertsetzung weiterer Problemgebäude gilt, um die Abwärtsspirale von Wohnvierteln zu stoppen und gleichzeitig Beschäftigung zu schaffen.
Unterstützung für Nordstadt-Familien durch das Netzwerk INFamilie
Das Netzwerk INFamilie unterstützt Kinder und Familien in der Dortmunder Nordstadt mit mehr als 30 Projekten, zu denen sich verschiedenste Akteure zusammengefunden haben. Es erhielt dafür eine Anerkennung.
Lob für Generationenprojekt in Hörde
Das außergewöhnliche soziale Engagement von Jugendlichen wird mit dem Preis für das Projekt „Jugendliche begleiten Senioren in Dortmund-Hörde“ hervorgehoben. Die Idee führt die Generationen im Quartier zusammen, so dass wechselseitig Respekt und Vertrauen entstehen.
Circa 100 Schülerinnen und Schüler haben sich freiwillig und außerhalb der Schule zu „Seniorenbegleitern“ qualifiziert. Sie gehen mit Älteren spazieren, einkaufen, lesen vor oder singen gemeinsam. Mittlerweile werden in den beteiligten Schulen Berufsbilder in der Altenhilfe und Pflege öfter angefragt als in den Vorjahren – ein Zeichen für die Nachhaltigkeit des Vorhabens.
Sozialverbände, Politik und Wohnungswirtschaft arbeiten zusammen
Alle ausgezeichneten Projekte werden in einer Wanderausstellung präsentiert.
Der Wettbewerb ist eine Gemeinschaftsinitiative des AWO Arbeiterwohlfahrt Bundesverband, des Deutschen Städtetages, des GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen, des Deutschen Mieterbundes und des vhw Bundesverband für Wohnen und Stadtentwicklung. Er wird unterstützt durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB).