Donnerstag Kundgebung und Diskussion: „Umfairteilen hilft – wie wir unser Land zusammenhalten können“

Die Dortmunder Gruppe des bundesweiten Bündnisses „Umfairteilen" fordert eine gerechtere Lastenverteilung.
Die Dortmunder Gruppe des bundesweiten Bündnisses „Umfairteilen“ fordert eine gerechtere Lastenverteilung.

Am Donnerstag findet an der Reinolidikirche in Dortmund eine Kundgebung des „Bündnis für Umfairteilen“ statt. Hauptredner wird der Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes, Ulrich Schneider, sein. Er spricht zum Thema „Umfairteilen hilft – wie wir unser Land zusammenhalten können“.

Zunehmende soziale Ungerechtigkeit und Reichstumsverteilung

Der Hintergrund: Die soziale Ungleichheit in Deutschland ist beschämend und besorgniserregend. So besitzt die untere Hälfte der Bevölkerung gerade einmal 1,4 Prozent des Vermögens, die oberen zehn Prozent der Bevölkerung jedoch 66 Prozent des Vermögens.

„Dies wird den sozialen Frieden in Deutschland zunehmend stören“, meinte der Dortmunder Bundestagsabgeordnete Marco Bülow (SPD) auf einer früheren Veranstaltung, „und Rechtspopulisten weiteren Auftrieb geben.“ Und: „Dabei ist es nicht nur eine moralische, sondern immer mehr auch eine wirtschaftspolitische Notwendigkeit, umzusteuern.“

Schon Bertold Brecht schrieb : „Armer Mann und reicher Mann, standen da und sahn´ sich an. Und der Arme sagte bleich: Wär ich nicht arm, wärst du nicht reich.“

Seit Jahren kämpft auch in Dortmund ein „Bündnis für Umfairteilen“ dafür, endlich umzusteuern. Auch auf der Straße. So auch morgen wieder – am 6. Oktober, ab 14 Uhr, in Dortmund vor der Reinoldikirche.

Um was geht es? Hier der Aufruf des „Bündnis für Umfairteilen“:

Zur Kundgebung heißt es vom „Bündnis für Umfairteilen“: „Worum es uns geht? Die Armut nimmt zu! Eine Hauptursache ist die massive und unsoziale Deregulierung des Arbeitsmarktes in den letzten 20 Jahren, insbesondere durch die Hartz-Gesetze. 

Die Aktion UmFAIRteilen setzt auch in Dortmund Akzente.
Die Aktion UmFAIRteilen setzt auch in Dortmund Akzente.

Die soziale Kluft ist tiefer geworden Das Einkommen der ärmeren Schichten sinkt, während das reichste Zehntel der Bevölkerung hinzu gewann. Reichtum in wenigen Händen Das reichste 1 Prozent der Bevölkerung besitzt über ein Drittel des gesamten Vermögens, die reichsten 10 Prozent zwei Drittel. 

Reichtum wird vererbt Der Reichtum der Multimillionäre ist ererbt. Die Konzentration immer größerer Vermögen in den Händen weniger ist auch das Ergebnis der Aussetzung der Vermögenssteuer. 

Die Ungleichverteilung der Vermögen bedroht unser Gemeinwesen Die Kommunen bluten aus und können ihren Aufgaben nicht mehr gerecht werden. Den Schulden der öffentlichen Hand stehen gigantische private Vermögen gegenüber. Diese Vermögen müssen zur Finanzierung unseres Gemeinwesens herangezogen werden. 

Unsere Lösung: Umfairteilen! Dauerhafte Wiedereinführung der Vermögenssteuer! Eine gerechte Erbschaftssteuer! Eine einmalige Vermögensabgabe!

Vom „Bündnis für Umfairteilen“ heißt es weiter „Wir brauchen eine Millionärssteuer – denn es gibt  zu wenig Kitas und zu wenig offene Ganztagsangebote, zu wenig bezahlbaren Wohnraum, zu wenig Personal in Altenheimen und Kliniken, zu wenige Investitionen in öffentliche Infrastruktur, zu wenig Geld für die Bekämpfung der Obdachlosigkeit, ein zu geringes Rentenniveau und ein zu geringes Existenzminimum für Erwerbslose! Das muss sich ändern! Deshalb Umverteilung von ganz oben nach unten jetzt!“

Zahlreiche Dortmunder Netzwerkpartner sind beteiligt

Die Aktion UmFAIRteilen setzt auch in Dortmund Akzente.Bündnisorganisationen sind der DGB, die Gewerkschaften GEW, ver.di, IG Metall, NGG, das globalisierungskritische Netzwerk Attac, die Katholische Arbeitnehmerbewegung (KAB), Der Paritätische Dortmund, bodo e.V., die AWO, DIE LINKE, Bündnis 90/Die Grünen, die DKP und die Piratenpartei.

Neben Ulrich Schneider wird es weitere Redner geben: Reinhold Dege (2. Vorsitzender Gast-Haus Ökumenische Wohnungslosen-Initiative e.V.) und Wolf Stammnitz (sachkundiger Bürger im Ratsausschuss für Wirtschaft und Beschäftigungsförderung).

Eine weitere Veranstaltung mit Ulrich Schneider gibt es dann noch am morgigen Abend ab 18 Uhr bei der AWO Dortmund in der Klosterstraße 8 – 10. Gastgeber sind der Dortmunder SPD-Bundestagsabgeordnete Marco Bülow und die SPD-Landtagskandidatin Anja Butschkau.

 

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