Die Kampstraße 47 soll auch langfristig die zentrale Adresse der VHS Dortmund bleiben. Dort könne sie weiter wachsen und ihre bislang auf mehrere Standorte verteilten Angebote zusammenführen. Der geplante Neubau am Königswall, wo für das Jahr 2024 Baubeginn angedacht war, ist vom Tisch. Er habe sich schon kurz nach dem Ratsbeschluss im Jahr 2017 als zu klein erwiesen haben, sagte der Kultur- und Liegenschaftsdezernent der Stadt Dortmund, Jörg Stüdemann.
Beibehaltung der Räume an der Kampstraße als „beste kostengünstigste Alternative“
Ursprünglich sollte das Gebäude Kampstraße 47 für die VHS nur eine Zwischenlösung sein, bis der 2017 vom Rat beschlossene Neubau am Königswall fertiggestellt ist. Die Errichtung des geplanten Gebäudekomplexes sollte wiederum nicht vor 2024 beginnen. Nun habe es sich aber neben Problemen bezüglich der Flächengröße herausgestellt, dass die Realisierung des Projekts mit zu hohen Kosten verbunden sei.
Derzeit sind neben der VHS noch einige andere Abteilungen sowie Stadtämter in der Kampstraße 47 untergebracht – darunter das Amt für Stadterneuerung. Die Stadterneuerung soll dann in das neue „Technische Rathaus“ einziehen – die Stadt hat größere Teile des EON-Towers bereits angemietet.
Wenn der Stadtrat in seiner September-Sitzung zustimmt, kann die Volkshochschule ihr Domizil in den Räumlichkeiten an der Kampstraße perspektivisch auf 15.200 Quadratmeter erhöhen.
„Damit wäre es der VHS möglich, den Gebäudekomplex bis 2026 komplett zu übernehmen“, erklärte Stüdemann. Dies sei auf lange Sicht gesehen in Anbetracht der gestiegenen Zinsen die finanziell beste Lösung. Allerdings nur die zweitbeste: Ein Ankauf ist nicht möglich. Der Eigentümer möchte die sanierte und und unter Denkmalschutz stehende Immobilie halten und langfristig an die Stadt vermieten.
Gestiegene Einwohnerzahl in Dortmund sorgt für einen größeren Flächenbedarf
Immer mehr Menschen sind in Dortmund heimisch. Dies habe unweigerlich zur Folge, dass auch die Zahl an Kursen und Angeboten gestiegen sind. „Darunter fallen Integrations-, Sprach- und Schulkurse. Für diese Angebote werden aber auch schlichtweg mehr Dozenten und Mitarbeiter benötigt“, so Stüdemann.
Das führt zu einem höheren Bedarf an Büros, Lehrerzimmern und Sozialräumen. Die Kampstraße als Hauptstelle der VHS verfüge diesbezüglich über die bestmögliche Flächengröße.
Zudem erhöhte sich ab 2024 die Zahl der Einbürgerungstests, die die VHS als zugelassener Träger im Auftrag des Bundesamts für Migration anbietet (von 875 auf 1950). Die Einbürgerungstests und die ebenfalls steigende Zahl an Deutschprüfungen erfordern weitere große und moderne Mehrzweckräume.
Stüdemann beschreibt die Zentralstelle an der Kampstraße als „gut erreichbaren Ort“
Letztlich kommt die Tatsache hinzu, dass weitere Standorte der VHS aus unterschiedlichen Gründen aufgegeben werden sollen. Dazu zählen unter anderem Standorte an der Hansastraße und dem Gnadenort sowie an der Deutschen Straße in Eving. Damit möchte Stüdemann Synergien nutzen.
„Der Interimsstandort der VHS an der Kampstraße 47 hat sich schnell als idealer Standort für die größte kommunale Weiterbildungseinrichtung im Ruhrgebiet herausgestellt“, erläutert Stüdemann.
Ein großer Vorteil sei laut ihm, dass Kund:innen nur noch einen zentral gelegenen Ort ansteuern müssten.
Zudem besäße das Gebäude über modernste Ausstattung, darunter eine eigene Lehrküche und dem vhs.Digitallabor. Zudem soll zukünftig dort auch das Deutsche Kochbuchmuseum ein neues Zuhause bekommen.
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