Die Dortmunder Museen haben 2024 vielfältige Ausstellungen inklusive Zusatzprogramm geplant. Im Museum Ostwall zum Beispiel stürzen sich Familien „Kopfüber in die Kunst“, die knallgelbe Familie Simpsons zieht in den Comic-Schauraum.
Museum Ostwall im Dortmunder U
„75 Jahre MO – 75 Veranstaltungen“ heißt es im Museum Ostwall im Dortmunder U. Gefeiert wird das Jubiläum das ganze Jahr über: mit einer Party für alle, Mitmachangeboten für jede*n, Gesprächsrunden, Performances und Vorträgen – 75 Veranstaltungen für 75 Jahre.
Das MO lässt Kinder und Familien „Kopfüber in die Kunst“ eintauchen: Die gleichnamige Ausstellung vom 21. April bis zum 25. August 2024 besteht aus raumgreifenden Installationen, digitalen ebenso wie analogen. Der Künstler und Programmierer Joon Moon hat zum Beispiel das Raumerlebnis „Chasing Stars in the Shadow” mit einer speziellen Augmented-Reality-Technik geschaffen.
Schatten und Schattenkinder tauchen plötzlich auf, verändern sich und scheinen Kontakt mit Besucher*innen aufzunehmen. Für die Ausstellung wird u.a. der 1969 im alten Museum am Ostwall gezeigte „Schaumraum“ von Ferdinand Spindel rekonstruiert. Weitere Arbeiten der Ausstellung stammen von Christian Jankowski, Design I/O und anderen.
Der Künstler Dani Gal beschäftigt sich in seiner MO_Schaufenster-Ausstellung mit kommunikativen Auswahl- und Ausschlussmechanismen: Wer wird daran gehindert, seine oder ihre Geschichte zu erzählen? Wer spricht aus welcher Position heraus? Die Ausstellung Dani Gal. Lautfiguren ist vom
1. März bis zum 16. Juni 2024 zu sehen. Gals Arbeiten nutzen oft konkrete historische Ereignisse oder politische Kontexte als Ausgangspunkt und basieren auf umfangreichen Archivrecherchen.
In einer zweiteiligen Ausstellung beschäftigt sich das MO ab Mitte Oktober kritisch mit der Unterrepräsentation von Künstlerinnen in Museen. „Künstlerinnen im Expressionismus. Künstlerinnen im Netzwerk Fluxus“ (Arbeitstitel) ist vom 18. Oktober 2024 bis 09. Februar 2025 beziehungsweise vom 25. Oktober 2024 bis 16. Februar 2025 zu sehen.
Die zweiteilige Ausstellung knüpft an die Sichtbarmachung unbekannterer weiblicher künstlerischer Positionen an, untersucht Rezeption beziehungsweise Nichtrezeption und greift zentrale Fragen der Frauenbewegungen als gemeinsamen inhaltlichen Ausgangspunkt auf.
Das MO reflektiert seit einigen Jahren kritisch den eigenen Sammlungsbestand. Die seit den 1950er-Jahren aufgebaute Sammlung moderner und zeitgenössischer Kunst ist überwiegend männlich, weiß und europäisch beziehungsweise US-amerikanisch geprägt. Lediglich rund 12 Prozent der vertretenen Künstler*innen sind weiblich.
Museum für Kunst und Kulturgeschichte
Die Fotografien von Annelise Kretschmer (1903-1987) decken ein breites Spektrum an Motiven und Themen ab. Unter dem Titel „Kosmos des Lebens. Die Fotografin Annelise Kretschmer“ zeigt das MKK ihre Bilder vom 25. Januar bis zum 21. April 2024 im Studio. Selbst sehr gut in der Kunst- und Kulturszene vor allem von Dortmund verknüpft, war ihr Atelier wichtiger Anlaufpunkt.
Kretschmer schuf zahlreiche Porträts, ebenso hielt sie auf ihren Reisen Bewohner*innen, Häuser und Straßen der besuchten Orte auf ihren Bildern fest. Annelise Kretschmer behauptete sich in einer Zeit als Künstlerin, als Männer noch unangefochten das Kulturleben dominierten. Jedoch fehlte lange eine entsprechende Würdigung.
Im September startet im Studio des MKK die Ausstellung von Jörg Winde. Unter dem Titel „Innenräume/Außenräume. Fotografien 1984 – 2024“ sind dort vom 4. September bis 12. Januar 2025 Architektur-, Interieur- und Industriefotografien zu sehen. Jörg Winde (Jahrgang 1956) lehrte ab 1999 an der Fachhochschule Dortmund als Professor für Fotografie.
Naturmuseum Dortmund
Vom 22. März bis 22. November lädt das Naturmuseum Dortmund zu einer Rundreise durch Namibia: Ganz ohne Flugzeit entführt die neue Sonderausstellung „Namibia – Safari in ein Land der Extreme“ in die spektakulären Naturräume des Landes. An verschiedenen Stationen gibt es Spannendes über Klima, Geologie und Biodiversität zu erfahren.
Eindrucksvolle Landschaftsaufnahmen machen die Weite Namibias erlebbar; zahlreiche Exponate, darunter ein Modell der ältesten Pflanze der Welt, sind hautnah zu sehen. In kurzen Videos in der Ausstellung erfahren die Besucher*innen noch mehr über das Land und seine Natur. Dazu gibt es ein umfangreiches Begleitprogramm.
„Kristallmagie – Verborgener Zauber dunkler Turmaline“ ist der Titel der zweiten Sonderausstellung im Naturmuseum vom 26. Oktober 2024 bis zum 9. März 2025. Turmaline sind besondere Minerale – vor allem die Kristalle des Schörls, einer schwarzen Turmalinart. Sie werden farbig, wenn man sie ganz dünn schleift.
Strahlt man die dünnen Scheiben von hinten mit Licht an, sehen sie aus wie kleine Mandalas. Großformatige Detailbilder von faszinierenden Turmalin-Landschaften, mehr als 400 Kristalle und etwa 1.500 hinterleuchtete Original-Scheiben laden dazu ein, in die bunte Welt der dunklen Turmaline abzutauchen.
schauraum: comic + cartoon
Anlässlich Matt Groenings 70. Geburtstag und 35 Jahre „The Simpsons“ ziehen ab dem 22. März 2024 die Simpsons in den schauraum: comic + cartoon. Die Ausstellung zeigt viele Exponate, darunter Originale der Film-Comic-Strips. Es gibt Hintergründiges und vieles zum Neuentdecken der wohl berühmtesten amerikanischen Familie.