Der Rat beschließt den Bebauungsplan für den nördliche Teilbereich

Speicherstraße: Da die FH nicht kommt, kann die Vermarktung der Flächen und Gebäude beginnen

Der Gebäudekomplex Speicherstraße 41–45 soll mit neuem Leben gefüllt werden.
Die nördliche Speicherstraße mit der Bülowstraße als untere Grenze soll wiederbelebt werden – und damit auch Gebäude wie zum Beispiel der Gebäudekomplex Speicherstraße 41–45. Dieser ist bereits verkauft. Visualisierung: Wiemann Architekten Ingenieure

Es gibt Fortschritte in der Planung der Dortmunder Speicherstraße am Hafen: Der schon länger bestehende Plan, die zurzeit ungenutzten Bereiche wiederzubeleben, ist nun einstimmig in der Sitzung des Stadtrats beschlossen worden. Das Hafenquartier „Speicherstraße“ gilt als eines der wichtigsten Zukunftsstandorte in Dortmund und wurde im südlichen Teil der Straße bereits in einen Gewerbe-, Digitalisierungs- und Kulturstandort verwandelt. Jetzt ist der nördliche Abschnitt dran – es geht um die Vermarktung, nachdem der Plan mit der Verlagerung der Fachhochschule dorthin geplatzt sind.

Die nördliche Speicherstraße soll den südlichen Teil passend ergänzen

Die Neunutzung der Speicherstraße wurde bereits 2017 im Rat beschlossen und soll von d-Port21 – einem Tochterunternehmen der DSW21 – entwickelt werden. Den Bauentwurf für die nördliche Speicherstraße erstellte das Planungsbüro COBE, Nordhavn / Copenhagen nach einer Auswahl per Wettbewerb.

Der südliche Abschnitt der Speicherstraße ist schon teilweise wiederbelebt: Besonders an der Hafenpromenade gibt es gastronomische und kulturelle Angebote. Foto: Dortmund Agentur / Roland Gorecki

In dem daraus entstandenen Bebauungsplan sind unter dem Konzept „Quartier für alle!“ die größeren Flächen für größere Unternehmen gedacht – die kleineren Gebäude in der Straße sollen vor allem für Startups oder kleinere Unternehmen zur Verfügung stehen.

Die Idee ist, dass die nördliche Speicherstraße den südlichen Abschnitt ergänzt und somit auch für Gewerbe und Büros genutzt wird.

Aber auch Bildungs- und Forschungsinstitutionen und Einrichtungen für den sozialen, kulturellen und sportlichen Bereich sollen hier Platz finden. Damit sollen in dem Hafenquartier rund 2.400 neue Arbeitsplätze entstehen.

Die Lokalpolitik stimmt dem Bebauungsplan ohne viel Kritik zu

Bei der Ratssitzungsprachen sich die verschiedenen Fraktionen für die Entwicklung und anstehende Vermarktung der nördlichen Speicherstraße aus. Uwe Waßmann aus der CDU-Fraktion hofft beispielsweise, dass es nach dem Satzungsbeschluss schnell in die Vermarktung gehe und dass die Entwicklung mit Nachdruck vorangetrieben werde.

Auch Carla Neumann-Lieven aus der SPD-Fraktion stimmt dem zu: „Alle Gutachten sind geschrieben, alle Gespräche geführt“, sagt sie. „Jetzt ist es Zeit, die Investoren ins Boot zu holen.“

Allein Utz Kowalewski von der Fraktion „Die Linke“ äußert einen Kritikpunkt an dem Bebauungsplan: „Wir werden der Beschlussvorlage zustimmen, auch wenn wir mit dem Verkehrskonzept noch nicht ganz zufrieden sind.“ Ihm sei der Entwurf der nördlichen Speicherstraße noch zu auto-lastig.

Nach den gescheiterten Plänen der FH am Hafen kann es nun in die Vermarktung gehen

Zudem bedauere Kowalewski auch den gescheiterten Plan der Fachhochschule Dortmund (FH), die sich im Hafenquartier eigentlich zu einem Campus-Standort fusionieren wollte. Die Idee war, das Gelände der Hoesch Spundwand oder den Platz in der Speicherstraße zu nutzen. Dies klappt nun aber nicht: Es fehlt das Potenzial zur Weiterentwicklung, da der Standort nicht flexibel genug ist.

Hier hätte der neue Standort der FH sein können. Dieser Plan wurde allerdings wieder verworfen. Foto: Klaus Hartmann für Nordstadtblogger.de

Neumann-Lieven (SPD) sieht es aber auch positiv: „Wir sind froh, dass es jetzt die Klarheit zur FH gibt“, erklärt sie. „Damit können wir die Entwicklung der nördlichen Speicherstraße jetzt vorantreiben.“ Die FH will nun alternativ ihren Campus an der Emil-Figge-Straße ausbauen.

Gleichzeitig steht nach dem einstimmigen Beschluss des Rats nun der Umsetzung des Bebauungsplans für den Hafen nichts weiter im Wege: Es geht nun in die Vermarktung der Flächen und Gebäude, um den Projektplan in die Tat umzusetzen.

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