Die Männerübernachtungsstelle Unionstraße zieht vorübergehend um – neues Domizil an der Adlerstraße 

Die ehemalige Abendrealschule wurde vorübergehend von Flüchtlingen bewohnt.
Die ehemalige Abendrealschule wurde zeitweise von Flüchtlingen bewohnt. Jetzt ziehen vorübergehend Obdachlose ein.

Im Herbst/Winter 2018 soll die Männerübernachtungsstelle an der Unionstraße mit einer Kapazität von voraussichtlich 70 Plätzen neu eröffnen. Der Rat der Stadt Dortmund hatte beschlossen, das bestehende Gebäude an der Unionstraße abzureißen und neu aufzubauen – mit mehr Plätzen und erweiterten Angeboten.

An der Adlerstraße stehen 55 reguläre Schlafplätze bereit – kurzfristig sind 70 Plätze möglich

Seit 1986 gibt es die Notschlafstelle an der Unionstraße zwischen den Bahnbrücken unweit des U-Turmes.
Seit 1986 gibt es die Notschlafstelle an der Unionstraße zwischen den Bahnbrücken. (Archivbilder)

Die alte Übernachtungsstelle mit ihren 55 Schlafplätzen (inklusive Notplätzen) schließt am Montag, 18. September. Rund 50 Männer werden die Nacht zum 19. September erstmals in der ehemaligen Einrichtung zur Unterbringung kommunal zugewiesener Flüchtlinge an der Adlerstraße verbringen. Dort stehen 55 reguläre Schlafplätze bereit.

Zudem besteht die Möglichkeit, die Kapazität kurzfristig auf 70 Plätze aufzustocken. Die ehemaligen Klassenräume sind unterteilt in Einzel- und Doppelkabinen. An der Adlerstraße stehen Duschcontainer und ein zusätzlicher, barrierefreier Sanitärbereich zur Verfügung.

Das Sozialamt und der Einrichtungsbetreiber (European Homecare GmbH) haben die Rahmenbedingungen und das Fachkonzept an die neuen Örtlichkeiten angepasst, ebenso wie das Sicherheitskonzept. Die Stadt hat dabei neue Ansätze implementiert, um schneller und individueller mit den Nutzern ins Gespräch zu kommen.

Räume für städtische Sozialarbeit und Verwaltung  sowie für ärztliche Sprechstunden

Räume für städtische Sozialarbeit und Verwaltung sind ebenso vorgesehen wie für ärztliche Sprechstunden. Ziel ist es, Hintergründe und Ursachen für die akute Obdachlosigkeit zu ergründen und gemeinsam mit den Betroffenen Wege zu finden, um die Wohn- und Lebenssituation rasch positiv zu verändern.

Die Fachleute von EHC und Sozialamt sind für interessierte AnwohnerInnen nach Terminabsprache und während der Öffnungszeiten vor Ort jederzeit ansprechbar.

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  1. BODO e.V.

    Notunterkünfte für alle öffnen

    Am kommenden Montag schließt die Männerübernachtungsstelle in der Unionstraße ihre Türen. An ihrer Stelle soll ein Neubau mit mehr Schlafplätzen entstehen. Bis dahin zieht die Einrichtung in die ehemalige Abendrealschule in der Adlerstraße um. Der gemeinnützige bodo e.V. fordert unbürokratische Zugänge zu Notunterkünften.

    In der ehemaligen Unterkunft für Geflüchtete sollen bis zu 70 Menschen untergebracht werden können. „Das sind zwar mehr Plätze, als jetzt in der Unionstraße vorhanden sind. Doch wir fürchten, dass die Kapazitäten nicht ausreichen“, sagt bodo-Vertriebsleiter Oliver Philipp.

    Denn die Wohnungslosenzahlen in NRW sind deutlich gestiegen: Bei der letzten Erhebung (30. Juni 2016) waren bei den Trägern der Wohnungslosenhilfe und der Stadt 663 Menschen registriert, ein Drittel mehr als im Jahr zuvor. bodo geht davon aus, dass sich auch die Zahl der ganz ohne Obdach in Dortmund lebenden Menschen weiter erhöhen wird.

    Die Stadt teilt mit, man habe die Rahmenbedingungen und das Fachkonzept an den neuen Standort angepasst. „Wir hoffen, dass damit auch der Zugang zu den Unterkünften leichter wird“, sagt Oliver Philipp. Im Moment muss die Übernachtung in der Männerübernachtungsstelle gezahlt werden ‑ entweder vom Sozialamt, dem Jobcenter oder dem Betroffenen selbst.

    Dabei sind Kommunen ordnungsrechtlich grundsätzlich zur Unterbringung von obdachlosen Menschen verpflichtet. „Diese Pflicht darf nicht davon abhängen, welcher Wohnort im Personalausweis oder welches Herkunftsland im Pass steht“, so Philipp. „Die Nothilfeeinrichtungen müssen für alle offen sein, die kein Dach über dem Kopf haben ‑ gerade jetzt in der kühleren Jahreszeit.“

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