Die IG Metall fordert „faire Entgelte und Ausbildungsvergütungen“ sowie eine soziale Komponente zum Inflationsausgleich für die Beschäftigten in Autohäusern und Werkstätten der KFZ-Branche in NRW. 8,5 Prozent höhere Entgelte werden gefordert. Die Arbeitgeberseite hat bisher kein Angebot vorgelegt. Die aktuelle wirtschaftliche Lage in den Betrieben des Kfz-Handwerks ist nach Einschätzung der Gewerkschaft jedoch gut – volle Auslastung in den Werkstätten und gute Verkaufszahlen in den Vorjahren. Entsprechend hoch sind Erwartungen und Kampfbereitschaft der Kolleginnen und Kollegen.
„Wir schalten jetzt einen Gang höher“ – es gab die ersten Warnstreikaktionen in Dortmund
In den 36.570 Betrieben des Kfz-Handwerks sind 435.000 Arbeitnehmer:innen beschäftigt. „Die Beschäftigten in der KFZ-Branche leisten tagtäglich harte Arbeit und sind eine wichtige Stütze für den Automobilstandort Deutschland“, sagt Yunus Emre Yildirim, Gewerkschaftssekretär der IG Metall Ruhrgebiet Mitte. „Es ist daher an der Zeit, dass die Arbeitgeber endlich die Leistungen der Beschäftigten angemessen honorieren.“
Ein erstes Angebot der Arbeitgeberseite liegt bisher nicht vor. Dies bezeichnet der Gewerkschaftssekretär als respektlos gegenüber den Kolleginnen und Kollegen. „Wir schalten jetzt einen Gang höher. In der vergangenen Woche standen die ersten Warnstreiks in Bochum und Dortmund an“, berichtet Yildirim.
Zu einem Warnstreik wurde daher an den MAN Standorten und BMW Niederlassungen im Ruhrgebiet aufgerufen. So gab es beispielsweise Warnstreiks bei den MAN Truck & Bus Service & Verkauf in Dortmund sowie bei der Dortmunder Niederlassung von BMW. Insgesamt beteiligten sich 200 Beschäftigte.
BMW-Betriebsratsvorsitzender: „Die Beschäftigten haben Lohneinbußen durch die Inflation, gleichzeitig schreibt das Unternehmen richtig gute Zahlen“
„Die Kolleginnen und Kollegen sind über die Haltung der Arbeitgeber mehr als entsetzt und stehen hinter ihrer IG Metall und der mehr als berechtigten Forderung“, so Johannes Kuhlmann, Betriebsratsvorsitzender der BMW Niederlassung am Standort in Dortmund. „Die Beschäftigten haben Lohneinbußen durch die Inflation, gleichzeitig schreibt das Unternehmen richtig gute Zahlen. Daran müssen die Arbeitgeber die Belegschaft beteiligen.“
„Die Beschäftigten haben in den letzten Jahren viel zum Erfolg der Branche beigetragen“, betont Kuhlmann. „Jetzt ist es an der Zeit, dass die Arbeitgeber ihrer Verantwortung gerecht werden und fair mit ihren Beschäftigten umgehen. Sie müssen sich bewegen.“ Weitere Warnstreiks sind in den Dortmunder KFZ-Betrieben geplant.