Auf den Dächern der Liboristraße 22a-28b wird „Mieterstrom“ erzeugt

Die Genossenschaft „BürgerEnergie Dortmund eG“ errichtet ihre ersten Photovoltaik-Anlagen

Photovoltaik-Anlagen auf den Dächern der Liboristraße 22a-28b sorgen zukünftig für Mieterstrom.
Photovoltaik-Anlagen auf den Dächern der Häuser in der Liboristraße 22a-28b sorgen zukünftig für „Mieterstrom“. Möglich macht es die BürgerEnergie Dortmund eG. Foto: Cedric Schäfer für Nordstadtblogger.de

„Mit Hilfe der Sonne den eigenen Strom erzeugen“, mit diesem Vorsatz will die Genossenschaft „BürgerEnergie Dortmund eG“ die Dächer der Häuser der Liboristraße 22a-28b mit Photovoltaik-Anlagen ausstatten. Erzeugte Energie kann dann direkt in den Wohnungen verbraucht, ungenutzter Strom direkt ins öffentliche Stromnetz eingespeist werden. Wie dieses Konzept funktioniert, verraten Thomas Orban und Karola Beynuhnder, Vorstandsvorsitzende der BürgerEnergie Dortmund eG.

Der sogenannte Mieterstrom soll eine kostengünstige Alternative darstellen

Den mit den Photovoltaik-Anlagen gewonnenen Strom bietet die BürgerEnergie Genossenschaft Dortmund den Bewohner:innen zum Kauf an. Aus Sicht der Genossenschaft stellt er eine kostengünstige Alternative zum allgemeinen Stromtarif dar.

Der „Mieterstrom“ soll eine kostengünstige Alternative zum Normaltarif darstellen.
Der „Mieterstrom“ soll eine kostengünstige Alternative zum Normaltarif darstellen.

Der Preis soll sich um 25 Cent pro Kilowattstunde bewegen. Alle Parteien, die in der Anlage wohnen, können zum Mieterstrom-Tarif der BürgerEnergie Dortmund wechseln.

Der Preis setzt sich zusammen aus den Kosten für Strom vom eigenen Dach und dem Preis für Strom aus dem öffentlichen Netz. Der Vertrag mit dem bisherigen Strom-Anbieter muss rechtzeitig gekündigt werden, damit auf das Angebot des Mieterstroms zugegriffen werden kann.

Die Stromversorgung bleibt unabhängig von den Wetter-Bedingungen

Die Energieversorgung soll unabhängig von den Wetter-Bedingungen gewährleistet sein. Wenn die Sonne nicht scheint, wird den Bewohner:innen der Liboristraße 22a-28b Strom aus dem öffentlichen Netz zur Verfügung stehen. „Für uns steht eine sozial gerechte, nachhaltige und wirtschaftliche Energiewende im Vordergrund“, erklärt Initiator Thomas Orban seine Beweggründe.

„BürgerEnergie Dortmund eG“-Initiator Thomas Orban packt persönlich bei der Installation der Solar-Anlagen an.
„BürgerEnergie Dortmund eG“-Initiator Thomas Orban packt persönlich bei der Installation der Solar-Anlagen an. Foto: Cedric Schäfer für Nordstadtblogger.de

Deswegen steht er auch selbst, bei sommerlichen Bedingungen im Schweiße seines Angesichts, während der Fertigstellung der Photovoltaik-Anlage auf den Dächern.

Auch wenn die Arbeiten mit vielen Anstrengungen verbunden seien, so ist es Orban jede Mühe wert: „Wir stehen hier zum Teil mit sieben bis acht Leuten für mehrere Stunden auf den Dächern und richten die Solar-Anlagen ein.“ Das Ergebnis soll sich schließlich sehen lassen können.

Die BürgerEnergie Genossenschaft Dortmund übernimmt die Investition, den Aufbau und den dauerhaften Betrieb der Photovoltaik-Anlagen. Sie ist somit zuständig für alle Investitionskosten. Für die Bewohner:innen entstünden demnach keine finanziellen Nachteile.

Genossenschafts-Gründerin Karola Beynuhn kommt es auf „Transparenz und Zusammenhalt“ an

„Die Bewohner haben sich sehr verständnisvoll und tolerant gezeigt“, beschreibt BürgerEnergie-Gründerin Karola Beynuhn die derzeitigen Umstände bezüglich der Baumaßnahmen. „Wir halten regelmäßig Rücksprache und wollen die Leute bestmöglich informieren.“

Karola Beynuhn würde sich über neue Mitglieder der „BürgerEnergie Dortmund eG“ freuen.
Karola Beynuhn würde sich über neue Mitglieder bei der „BürgerEnergie Dortmund eG“ freuen.

Hierbei stünde für Beynuhn Offenheit und Transparenz bezüglich des Projektes an erster Stelle. Schließlich ist sie selbst in den Wohnräumen in Körne heimisch. Deswegen habe für sie ein offener Umgangston oberste Priorität.

„Wir freuen uns auch stets über helfende Hände und jede Unterstützung, die wir kriegen können“, so Beynuhn und möchte potenzielle Mitmacher:innen ansprechen: „Jeder ist willkommen und kann Mitglied unserer Genossenschaft werden.“

Hilfe bei der Öffentlichkeitsarbeit, Mitgliedergewinnung sowie die Knüpfung zu Kontakten aus Handwerksbetrieben stehen auf dem Programm. Körperlich könne man sich auf Baustellen, wie der auf den Dächern der Liboristraße 22a-28b, austoben.

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  1. Dortmund auf Platz 2 im Solar-Ranking NRW: GRÜNE sehen Erfolg ihrer Politik und drängen auf weiteren Ausbau (PM)

    Die Stadt Dortmund hat beim Solar-Ranking des Landesverbandes Erneuerbare Energien NRW e.V. (LEE NRW) den zweiten Platz in der Kategorie der absoluten Kilowatt-Leistung erreicht. Dieses Ergebnis unterstreicht den Erfolg der grünen Politik in Dortmund, die den Ausbau erneuerbarer Energien seit Jahren konsequent vorantreibt.

    Die Grünen in Dortmund haben sich in den letzten Jahren mit zahlreichen Anträgen und Initiativen aktiv für den Ausbau erneuerbarer Energien eingesetzt. So wurde beispielsweise beschlossen, dass bei städtischen Neubaumaßnahmen und geplanten Dachsanierungen generell der Einsatz von Photovoltaik-Anlagen geprüft und umgesetzt wird. Um die Umsetzung des beschlossenen PV-Ausbaus auf städtischen Immobilien weiter zu beschleunigen, wurde zudem festgelegt, bis 2026 die Leistung von PV-Anlagen auf geeigneten städtischen Bestandsgebäuden um mindestens 1,5 MW pro Jahr zu erhöhen. Diese Maßnahmen tragen maßgeblich zum Ziel der Klimaneutralität bei.

    „Diese Erfolge zahlen maßgeblich auf das Ziel der Klimaneutralität ein“, so Katrin Lögering, Co-Sprecherin der GRÜNEN Fraktion in Dortmund und Mitglied im Umweltausschuss. „Dennoch zeigen die Pro-Kopf-Werte deutlich, dass wir uns nicht auf unseren Lorbeeren ausruhen dürfen. Es gibt noch immens viel Potenzial, das erschlossen werden muss.“ In Anbetracht dessen haben die GRÜNEN gemeinsam mit der CDU PV-Förderprogramme verlängert und für Balkonkraftwerke, weiter aufgestockt, um die Dortmunder Bürgerinnen und Bürger weiterhin aktiv bei der Nutzung erneuerbarer Energien zu unterstützen. „Mit der Aufstockung der Förderung für Balkonkraftwerke entsprechen wir dem Wunsch der Dortmunder*innen. Denn seit Beginn der Förderung vor einem Jahr gingen allein für diese kleinen Kraftwerke rund 1.100 Anträge ein. Das ist ein Rekord, den bislang noch kein Förderprogramm des Umweltamtes erreicht hat.“

    Mit 36 Megawatt hat Dortmund – nach Köln – die meisten Solaranlagen unter allen kreisfreien Städten in NRW installiert. „Das beweist, wie groß das Engagement der Dortmunderinnen und Dortmunder für den Klimaschutz und eine unabhängige und günstige Stromversorgung ist“, betont Michael Röls-Leitmann, Sprecher für Klimaschutz & Energiepolitik der GRÜNEN Fraktion im Landtag NRW. „Dortmund ist ein Solarchampion. Die verbesserten Rahmenbedingungen des Landes NRW sowie der Bundesregierung haben diese Entwicklung maßgeblich beeinflusst: so können zum Beispiel mehr Solarpanels auf Reihenhausdächern angebracht und für kleines Geld leistungsstärkere Balkonkraftwerke auch in Mietobjekten installiert werden. All das sind Verbesserungen, von denen viele Menschen in Dortmund ganz direkt profitieren. Ich setze mich weiterhin auf Landesebene dafür ein, Erleichterungen für den Ausbau der Solarenergie auf den Weg zu bringen, damit noch mehr Menschen und Unternehmen in Dortmund aktiv die Energiewende mitgestalten können. Der Wille ist vor Ort eindeutig da!“

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