Die Vorbereitungen für die Dortmunder Weihnachtsstadt laufen auf Hochtouren: Am kommenden Freitag (11. November 2022) um 13 Uhr ist Richtfest auf dem Hansaplatz. Die Dortmunder Weihnachtsstadt eröffnet dann am 17. November. Nach einem Tag Pause an Totensonntag wird die Beleuchtung des Weihnachtsbaums am 21. November um 18 Uhr eingeschaltet. Dortmund muss also nicht auf seine Weihnachtsstadt verzichten – auch wenn es mit Blick auf die Energiekrise einige Veränderungen gibt.
Energiekrise: „Wir nehmen auch niemandem etwas weg“
Nach dem Abschluss des Hansemarktes geht es für für viele der Schausteller:innen nahtlos mit dem Aufbau für die Weihnachtsstadt weiter. „Die Vorbereitungen laufen gut“, freut sich Organisator Patrick Arens. Seit dieser Woche laufen die Aufbauarbeiten für die Weihnachtsstadt – die Arbeiten am 45 Meter hohen Baum hatten bereits Mitte Oktober begonnen.
„Die Bevölkerung wartet, dass es wieder losgeht. Der Hansemarkt am Samstag und Sonntag hat gezeigt, dass der Bedarf da ist“, macht Arens deutlich. „Alle großen Volksfeste in den vergangenen Wochen und Monaten haben gezeigt, wie groß der Bedarf am Zusammensein ist. Der Drang ist da, auch in größeren Gruppen rauszugehen“, so der Chef des Schaustellerverbands. Die Weihnachtsstadt sei dabei ein wichtiger Faktor.
In diesem Jahr braucht auch niemand darauf zu verzichten, verweist Arens auf anfängliche Diskussionen, ob in Zeiten der Energiekrise eine solche Veranstaltung angemessen sei. Für den Chef der Schausteller:innen ist – gerade nach der Corona-Pandemie – die Antwort klar und deutlich: Die Veranstaltung ist angemessen und muss stattfinden.
„Wir nehmen auch niemandem etwas weg. Den Grünstrom haben wir schon im vergangenen Jahr eingekauft und komplett bezahlt. Und wegen uns wird niemand frieren – wir verbrauchen auch kein Erdgas“, stellt Arens klar. An Ständen wird höchstens mit Propangas gearbeitet, was bei der Sprit-Herstellung abfällt. Daher findet er die Diskussionen um ein Für und Wider des Weihnachtsmarktes auch für „nicht in Ordnung“.
Besucher:innen verbrauchen auf dem Markt weniger Strom als zu Hause
Im Gegenteil: Die Schausteller:innen hatten – gemeinsam mit den den jeweiligen Stadtwerken -30 größere Volksfeste in Deutschland wissenschaftlich auf ihre Energiebilanz untersuchen lassen. 40 Prozent des verbrauchten Stroms auf den Festplätzen ist Sozialstrom für die Wohn- und Mannschaftswagen der Beschäftigten.
Die anderen 60 Prozent wurden auf die gezählten Besucher:innen der jeweiligen Volksfeste umgelegt. Für jeden Gast werde durchschnittlich 0,5 Watt verbraucht. „Würden die Menschen zu Hause bleiben, wäre der Stromverbrauch viel höher“, betont Arens mit Blick auf die Nutzung von Licht, TV, Playstation oder dem Kochen zu Hause.
Zudem hätten die Dortmunder Schausteller:innen von jeher versucht, Strom zu sparen. Bereits im Jahr 2014 erfolgte die Umstellung auf LEDs. „Damals verbrauchte der Weihnachtsbaum noch 54.000 Kilowattstunden – heute sind sind es 8000. In diesem Jahr wird der Stromverbrauch zudem noch geringer ausfallen. Denn statt um 10 Uhr öffnet die Weihnachtsstadt in diesem Jahr erst um 11 Uhr.
Deutlicher ins Gewicht fällt zudem, dass die Beleuchtung zwar nicht von der Zahl der Leuchten, aber stundenmäßig reduziert wird: Statt rund um die Uhr werden Baum und andere Beleuchtung nur noch acht Stunden lang aktiviert. Die Illumination des Weihnachtsbaums wird von 15 bis 23 Uhr erfolgen und hat währenddessen eine maximale Anschlussleistung von acht Kilowatt. „Daher erhoffen wir uns eine große Einsparung“, so Arens.
Die Glühweinpreise bleiben stabil – Kosten liegen bei drei Euro
Das ist wichtig, um die Kosten insgesamt im Griff zu behalten. Denn sowohl der Strom als auch sämtliche Kosten sind in diesem Jahr gestiegen. Wobei – nein: Nicht alle Kosten. Der Preis für den Glühweineinkauf ist stabil geblieben – der Verkaufspreis liegt wie in den Vorjahren bei drei Euro.
„Wir haben die Preisentwicklung schon im Blick. Die Weihnachtsstadt muss ja für Familien bezahlbar gehalten werden. Wenn wir die Leute mit den Preisen vom Markt vertreiben, hat ja niemand was davon – und dann fehlt die Atmosphäre“, so Arens.
In dieser Woche wird der Weihnachtsbaum der Dortmunder Weihnachtsstadt nach vierwöchigem Aufbau fertiggestellt. Zum feierlichen Abschluss wird am kommenden Freitag um 13 Uhr der vier Meter hohe goldene Posaunenengel auf die Spitze des Dortmunder Weihnachtswahrzeichens gesetzt. Der 45 Meter hohe „Baum“ selbst besteht erneut aus 1300 Sauerländer Rotfichten und wird mit rund 45.000 LED-Lichtern erstrahlen. Sie werden erstmalig am 21. November um 18 Uhr eingeschaltet.
Dortmunds Oberbürgermeister Thomas Westphal ist froh, dass das nun gelingt: „Ich habe immer gesagt, dass man die Weihnachtsstadt machen muss. Wir können nicht alles, was Freude und Zusammenhalt bringt reduzieren“, wehrte er die Diskussionen um mögliche Absagen ab.
Mehr Informationen:
- Die Dortmunder Weihnachtsstadt hat vom 17. November bis 30. Dezember geöffnet (geschlossen am 1. Weihnachtstag und an Totensonntag; Heiligabend sind nicht alle Stände geöffnet).
- Montags bis donnerstag ist von 11 bis 21 Uhr, freitags und samstags von 11 bis 22 Uhr sowie sonntags von 12 bis 21 Uhr geöffnet. Glühwein- und Imbissstände können bis zu eine Stunde länger geöffnet sein.
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Verstärktes Angebot in der Vorweihnachtszeit – Mehr Busse und Bahnen für Weihnachtsstadt, Lichter-Weihnachtsmarkt und BVB-Weihnachtssingen (PM)
Am 17. November öffnet die Dortmunder Weihnachtsstadt, einer der größten Weihnachtsmärkte Deutschlands. Auch der Lichter-Weihnachtsmarkt im Fredenbaumpark startet an diesem Tag. Wie in den vergangenen Jahren ist in der Vorweihnachtszeit wieder mit vielen tausend Besucherinnen und Besuchern zu rechnen und vielen Menschen, die etwa zum Einkaufen in die City fahren. Darauf stellt sich DSW21 mit einem verstärkten Angebot ein.
Stadtbahn-Linien: Höhere Kapazitäten
Alle Stadtbahnlinien fahren montags bis samstags bis gegen 20 Uhr im 10-Minuten-Takt, nur die U41 fährt zwischen Dortmund-Brechten und Lünen-Brambauer im 20-Minuten-Takt. Auf der Linie U43 wird wochentags bis gegen 20 Uhr zwischen Stadtmitte und Brackel in der Regel ein Fünf-Minuten Takt angeboten. Auf vielen Stadtbahnlinien werden zudem an den kommenden Samstagen und Sonntagen bis in die späten Abendstunden durch Zwei-Wagen-Züge oder längere Stadtbahnen die Kapazitäten erhöht.
Lichter-Weihnachtsmarkt im Fredenbaumpark
An den Tagen des Lichter-Weihnachtsmarkts ergänzen zusätzliche E-Wagen auf der Linie U45 zwischen Fredenbaum und Stadthaus in den Abendstunden das Angebot. Ausnahme: Am 11. Dezember ist dies wegen des BVB-Weihnachtssingens nicht möglich. Es rollt dann im Netz alles, was Räder hat.
Im Auftrag des Veranstalters fährt DSW21 außerdem an fünf Sonntagen (20.11. zwischen ca. 17.30 und Mitternacht, am 27.11., 4., 12. und 18.12. zwischen ca. 12.30 und 21 Uhr) einen Bus-Shuttle, der im 7- bis 8-Minuten-Takt zwischen verschiedenen Parkplätzen und dem Fredenbaum pendelt.
Veranstalter und DSW21 bieten ein KombiTicket an, mit dem die Hin- und Rückfahrt mit Bus und Bahn (2. Klasse) im VRR-Raum möglich ist. Infos zu Tickets und Anreise gibt es unter http://www.phantastischer-lichterweihnachtsmarkt.de
BVB-Weihnachtssingen (11. Dezember)
Borussia Dortmund rechnet bei der beliebten Veranstaltung mit 70.000 Fans. DSW21 fährt deshalb an diesem Sonntagnachmittag das gewohnte Heimspielprogramm, u.a. mit Verstärkungen der Linien U45, 450 (Westfalenhallen – Schanze) und dem Uni-Shuttle. Einzig die zusätzlichen E-Wagen der Linien 448 und 453 werden nicht angeboten.
P+R-Plätze: Gewohntes Angebot
Wer vom Auto auf die Bahn umsteigen will, sollte die P+R-Plätze an den Haltestellen »Schulte Rödding« (U42) sowie an den Haltestellen »Hafen« und »Hauptfriedhof« (U47) nutzen, von denen die Innenstadt per Stadtbahn im 10-Minuten-Takt innerhalb weniger Minuten erreicht werden kann.
Alle Informationen zu Tickets und Fahrplänen gibt es auf http://www.bus-und-bahn.de sowie in der DSW21-App.