Mehr sanitäre Einrichtungen in der Innenstadt von Dortmund:

Die Bezirksvertretung I-West fordert stadtweite Investitionen in öffentliche Toilettenanlagen

Es gibt zu wenige öffentliche Toiletten. Und die vorhandenen sind häufig – wie die am Westpark – defekt. Foto: Verena Tüsfeld

Die Stadt Dortmund benötigt dringend mehr öffentliche Toiletten. Dies wurde nun auch in der Bezirksvertretung Innenstadt-West fraktionsübergreifend und einstimmig, beschlossen. Das Fehlen ausreichender sanitärer Einrichtungen stelle nicht nur ein erhebliches Problem für die Lebensqualität der Bürger:innen dar, sondern beeinträchtige auch die Attraktivität der Stadt für Besucher:innen. 

Das Projekt „Nette Toilette“ ist ein guter Lösungsansatz, aber längst nicht ausreichend

Öffentliche Toiletten sind ein elementarer Bestandteil einer lebenswerten Stadt. So können sich die  Menschen frei bewegen, ohne Angst zu haben, in Notlagen zu geraten (nicht umsonst heißt es „Notdurft“). Besonders betroffen sind ältere Menschen, Familien mit kleinen Kindern und Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen, die auf regelmäßige Toilettengänge angewiesen sind.Aber auch für Obdach- und Wohnungslose braucht es viele dezentrale Möglichkeiten unabhängig der Öffnungszeiten von Hilfseinrichtungen.

Öffentliche Toiletten sind Mangelware. Foto: Verena Tüsfeld

Auch für den (Fußball-)Tourismus sind saubere und leicht zugängliche Toiletten unverzichtbar, denn sie tragen zu einem positiven Gesamterlebnis bei und fördern damit die lokale Wirtschaft.

Die Abwesenheit solcher Einrichtungen führt hingegen nicht selten dazu, dass öffentliche Plätze und Grünanlagen sowie private Hauseingänge unsachgemäß genutzt werden, was wiederum zusätzliche Reinigungskosten und nachvollziehbaren Ärger der Anwohner:innen verursacht. 

Die Errichtung und der Unterhalt öffentlicher Toiletten ist jedoch keine Aufgabe, die allein von der Bezirksvertretung mit ihrem begrenzten Investitionsvolumen bewältigt werden kann. Die finanziellen Mittel auf Bezirksebene reichen schlichtweg nicht aus, um den Bedarf an neuen, modernen und barrierefreien Toilettenanlagen zu decken. Hier ist die Stadtverwaltung gefragt, die notwendigen finanziellen Ressourcen bereitzustellen. 

Wer eine attraktive (Innen-)Stadt möchte muss auch dafür investieren

Im dicht besiedelten Klinik- und Kreuzviertel gibt es zur Zeit nur eine kostenpflichtige Toiletten Anlage am Westpark, sowie eine, die von den Öffnungszeiten der Gastronomie abhängt. Ohne die Zugänglichkeit zu sanitären Anlagen wird es, vor allem rund um öffentliche Plätze, wie den Westpark, immer wieder zum „wildpinkeln“oder „größere“ Verrichtungen in den öffentlichen Raum oder auf Privatgeländen kommen.

In die Büsche schlagen statt aufs WC? Foto: Verena Tüsfeld

Die Bezirksvertretung Innenstadt-West meint, dass Vandalismus kein Argument sein kann, keine Toiletten bereitzustellen und auch das nicht investiert werden könne weil Obdachlose in diesen übernachten, wäre zynisch. Es zeigt doch eher, dass auch die Bemühungen, wohnungs- und obdachlose Menschen zu einer Wohnung zu verhelfen, verstärkt werden müssen. 

Daher ruft sie die Ratsfraktionen dazu auf, die Bedeutung dieser Thematik zu erkennen und im Haushalt 2025 die erforderlichen Mittel für den Ausbau der sanitären Infrastruktur bereitzustellen, und bitten die ausführenden Ämter um zügige Umsetzung. 

Es ist an der Zeit eine Toiletten-Offensive zu starten. Diese sollte den Bau neuer Toilettenanlagen sowie die Modernisierung bestehender Einrichtungen umfassen. Ebenso müssen Lösungen für eine effiziente und regelmäßige Reinigung und Wartung gefunden werden. Nur durch ein zentrales Konzept und umfassende Investitionen der Stadt kann sicher gestellt werden das öffentlichen Plätze in Zukunft sauber und für alle Menschen zugänglich bleiben.

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