Zum Mai 2019 geht Anne Rabenschlag als Geschäftsführerin der Diakonie in Dortmund und Lünen in den Ruhestand. In der Stadtkirche St. Petri wurde sie jetzt von der Diakonie, dem Evangelischen Kirchenkreis Dortmund, Vertretern der Stadt Dortmund und der Landeskirche sowie der Dortmunder Wohlfahrtsverbände verabschiedet.
Ruhestand nach über 23 Jahren: Abschiedsgottesdienst in St. Petri
Der von Heike Proske, Superintendentin des Evangelischen Kirchenkreises Dortmund, geleitete Gottesdienst in der vollen Petrikirche bot gleichzeitig einen feierlichen Rahmen für die Einführung der Nachfolger in der Geschäftsführung des Diakonischen Werkes und der Diakonischen Pflege.
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In 23 Jahren Diakonie in Dortmund wurde unter der Leitung von Anne Rabenschlag aus einer Abteilung der verfassten Kirche mit 267 Mitarbeitenden die heutige gGmbH mit ihrer Tochtergesellschaft Diakonische Pflege. Heute arbeiten hier rund 900 Menschen.
Über zwei Jahrzehnte sind zahlreiche Schwerpunkte der diakonischen Arbeit entstanden, etwa der Ausbau der Beschäftigungsförderung, wo langzeitarbeitslose Menschen auf den ersten Schritten zurück ins Berufsleben Begleitung finden, oder Projekte wie Seelenpflaster, welches Kinder psychisch erkrankter Eltern fördert, sowie die Ökumenische Anlaufstelle „Willkommen Europa“.
Große Herausforderungen der Diakonie in den letzten beiden Jahrzehnten
Neben den über 30 Arbeitsgebieten, in denen das Diakonische Werk in Dortmund und Lünen heute tätig ist – vom Frühförderzentrum bis zum Hospizdienst, von der Psychiatrie bis zur Wohnungslosen- und Suchthilfe – war die Zeit der Leitung durch Anne Rabenschlag häufig von Phasen geprägt, in denen die gut eingespielte Kooperation der Diakonie mit anderen Verbänden und der Stadt Dortmund zum Tragen kam.
Dazu gehört die Flüchtlingskrise ab 2015, in der die Diakonie über Nacht zwei Unterkünfte in Dortmund bezog, ausstattete und Menschen, die aus großer Not in unsere Stadt kamen, eine sichere Unterkunft bieten konnte. Die Diakonie griff hier auf Erfahrungen aus den frühen 1990er Jahren zurück; damals tobte der Krieg im ehemaligen Jugoslawien und bereits hier lag ein Fokus der Diakonie auf der Unterbringung, Versorgung und Integration von Geflüchteten.
Ein weiterer viel beachteter Moment in der Geschäftsführung von Anne Rabenschlag, den Oberbürgermeister Ullrich Sierau in seinem Grußwort hervorhob, spielte sich 2008 mit der Emscherflut ab, als zahlreiche BürgerInnen im Dortmunder Westen ihr Zuhause verlassen mussten. Das Diakonische Werk koordinierte damals die Spenden und leistete Hilfsgüterlieferungen nach Dorstfeld und Marten, wo Wiederaufbau und Rückkehr angegangen wurden.
„Das Engagement von Anne Rabenschlag galt stets allen Menschen unserer Gesellschaft, aber im Besonderen denen, an die sonst niemand denkt. Dafür danke ich ihr im Namen unserer Stadt, aber auch ganz persönlich“, so Ullrich Sierau.
Neues Führungstrio übernimmt ab dem 1. Mai die Diakonische Arbeit
Für die Fortsetzung der diakonischen Arbeit verantwortlich ist ab 1. Mai 2019 ein neues Führungstrio: Uta Schütte-Haermeyer ist bereits seit 2010 im Diakonischen Werk tätig, zuletzt als Fachbereichsleitung. Sie teilt sich die Geschäftsführungsaufgaben künftig mit Niels Back, Diakoniepfarrer und Gemeindepfarrer in Dortmund-Wellinghofen.
Auch für die Diakonische Pflege Dortmund gemeinnützige GmbH wurde intern eine Nachfolgerin in der Geschäftsführung gefunden: Sabine Kalies arbeitet seit 1985 für den Kirchenkreis und seit 2007 für das Diakonische Werk, zuletzt als Verwaltungsleitung.
Musikalisch begleitet wurde der liturgische Teil vom Diakoniechor CHORiander. Oberbürgermeister Ullrich Sierau, Annette Kurschus, Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen, Christian Heine-Göttelmann, Vorstand Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe e.V., und Frank Ortmann, Kreisgeschäftsführer DRK Dortmund, gaben der alten und neuen Geschäftsführung persönliche Grußworte mit auf den Weg.
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