Der November kommt näher – ein Monat, den viele nicht mögen. Denn im November werden wir gleich mehrfach an den Tod erinnert: Allerheiligen, Allerseelen, Volkstrauertag und Totensonntag folgen aufeinander. Vielleicht ist der November auch deswegen der Totenmonat, trist, grau und regnerisch. In Mexiko dagegen wird der „Tag der Toten“ (Día de Muertos) bunt, mit viel Essen, Musik und Tanz gefeiert. Grund genug, dieses besondere Ereignis auch in Dortmund zu begehen. Dazu hat das domicil eingeladen.
Keine Party, keine Folklore, sondern lebendige Tradition
Der Saal füllt sich, das Schminkteam hat gut zu tun. Nach einer kurzen Begrüßung erklärt Virginia Novarin die Hintergründe und Traditionen des Día de Muertos. Die Toten kommen für einen Tag zurück, gemeinsam feiert man die schönen Erinnerungen.
Ein Fest der Freude, des Miteinanders. Keine Party, keine Folklore, sondern lebendige Tradition. Dann fängt die Musik an, es entsteht eine sehr besondere Stimmung. Fröhlichkeit mit Tanz, aber irgendwie auch Erinnerung und Gedenken an die Toten.
Die stets präsenten Totenköpfe, die Verkleidungen, die Skelette, lassen Tod und Vergänglichkeit Bestandteil des Lebens werden. Die großartigen Musiker:innen und die Sängerin nehmen uns mit auf die Reise in eine andere Welt.
Und zwei Aussagen bleiben besonders hängen: Für die Menschen, die gerade jemanden verloren haben ist es ein tröstlicher Gedanke, dass der oder die Tote einmal im Jahr zu Besuch kommt, dass man noch einmal zusammen feiern kann. Virginia Novarin sagte in ihrer Ansprache, dass der Tod ein Thema ist, das uns alle betrifft – im Diesseits und im Jenseits. Prägnant mit den Worten: Wir sind alle Schädel. Unter den Äußerlichkeiten sind wir alle gleich.
Schon bei den Azteken spielte das Zusammenspiel von Leben und Tod eine zentrale Rolle. Mit dem Tod beginnt eine lange Reise, solange sie dauert, wird man von den Lebenden begleitet. Auch heute noch wird der Toten nicht nur gedacht, sondern man glaubt daran, dass ihre Seelen zum Fest zurückkommen.
Dieses traditionelle Fest feiert man mittlerweile in vielen Ländern Südamerikas. Seit 2003 ist es in die Repräsentative Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit aufgenommen.
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Zentraler Totensonntags-Gottesdienst auf dem Hauptfriedhof: „Das Leben vergeht. Gott kommt. Wir werden auferstehen!“ (PM)
Im evangelischen Glauben werden am Totensonntag der Tod und die Hoffnung auf ein ewiges Leben zelebriert, weshalb der Tag auch Ewigkeitssonntag genannt wird. Der Evangelische Kirchenkreis Dortmund feiert in diesem Jahr am Sonntag, 24. November, um 15 Uhr einen zentralen, ökumenischen Gottesdienst auf dem Hauptfriedhof in der Großen Halle, Am Gottesacker 25.
Die musikalische Gestaltung des Gottesdienstes übernimmt die Schola der Evangelischen St. Mariengemeinde, eine gottesdienstliche Männergesangsgruppe, unter der Leitung von Gisela Schneider und mit Andreas Mroß an der Orgel. Christen glauben, dass sie nach dem Tod zum ewigen Leben auferweckt werden, um in einem neuen, unvergänglichen Reich zu wohnen. Dazu spricht Ingo Maxeiner, Pfarrer im Evangelischen Kirchenkreis Dortmund.
Raum für Trauer, Trost, Erinnerung in Sankt Petri
Die Kirche Sankt Petri ist von 15 bis 17 Uhr geöffnet und lädt ein zum stillen Gebet, zum Verweilen, zum Gedenken an Verstorbene – unabhängig von religiöser Bindung. Um 16.30 Uhr ist Zeit für Gebet und Musik mit Vorlesen der Namen von Verstorbenen. Den Gottesdienst gestalten Pfarrerin Christel Schürmann, Pfarrerin Birgit Steinhauer sowie musikalisch Sandra Wilhelms, Gitarre. Der Gottesdienst ist ein gemeinsames Angebot mit dem Zentrum gezeiten.
Weiterer Gottesdienst in St. Reinoldi
Eine weitere Veranstaltung zum Ewigkeitssonntag findet um 11.30 Uhr in der Dortmunder Stadtkirche St. Reinoldi statt: Im Gottesdienst mit Pfarrerin Martina Espelöer, Superintendentin a. D., haben die Besucher*innen die Möglichkeit, die Namen von Verstorbenen in Bücher einzutragen und Kerzen anzuzünden – unter dem Motto „Wir schreiben die Erinnerungen in Gottes Hand.“ Gäste sind herzlich willkommen.