Vor 30 Jahren, am 2. Oktober 1988, eröffnete der damalige Oberbürgermeister Günter Samtlebe das Deutsche Kochbuchmuseum. „Beruf der Jungfrau oder Henriette Davidis und bürgerliches Frauenverständnis“ lautete der Titel der ersten Ausstellung, die das Museum im Buschmühlen-Gebäude im Westfalenpark zeigte. Die Idee, ein Kochbuchmuseum einzurichten, entstand bereits Mitte der 1980er Jahre, nachdem die Stadt eine private Kochbuchsammlung erhalten hatte.
Bibliothek des Kochbuchmuseums umfasst mittlerweile rund 13.000 Titel
Am Wochenende wurde das Jubiläum mit einer Tagung der Henriette-Davidis-Gesellschaft, einigen Vorträgen und einer kleinen Feier in der Berswordt-Halle begangen. Dort sitzt die Historische Bibliothek des Kochbuchmuseums, die inzwischen rund 13.000 Titel umfasst.
Ehrenamtliche Mitarbeiterinnen des Vereins proKULTUR sind jeden Mittwoch von 10 bis 14 Uhr vor Ort, um Besucherinnen und Besucher zu beraten und den Bestand zu pflegen.
Kochbücher, die die Bibliothek mehrfach besitzt, können gegen eine Spende mitgenommen werden. Das Deutsche Kochbuchmuseum selbst ist seit 2010 geschlossen. Es soll mit neuer Konzeption und räumlich angebunden an die VHS Dortmund in der Innenstadt wieder eröffnen.
Kooperation mit Universität Regensburg zum Thema „Fleisch als Kulturgut“
Zuletzt präsentierte das Kochbuchmuseum im Jahr 2017 eine Ausstellung im Museum für Kunst und Kulturgeschichte: Unter dem Titel „Essen außer Haus. Vom Henkelmann zum Drehspieß“ fasste die Ausstellung die Veränderungen und Trends im Essen nach 1900 und nach 1945 zusammen.
Jüngstes Projekt ist eine Zusammenarbeit mit der Universität Regensburg: Das Kochbuchmuseum ist seit diesem Jahr Kooperationspartner im Forschungsprojekt „Verdinglichung des Lebendigen. Fleisch als Kulturgut“. Das Projekt wird gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und läuft bis 2020.
Ziel des Projekts ist es, die heutige Rolle des Fleisches systematischer zu beschreiben und zu analysieren, um so auch zur Lösung aktueller Probleme in Ernährung, Gesundheit und Landwirtschaft beizutragen, die mit dem Themenfeld Fleisch verzahnt sind.
Kochbuchmuseum beleuchtet vor allem die Rolle der Frau im 19. und 20. Jahrhundert
Das Deutsche Kochbuchmuseum eröffnete 1988 im Dortmunder Westfalenpark. Im Mittelpunkt stand die bekannte Kochbuchautorin Henriette Davidis (1801-1876), die von 1856 bis 1876 in Dortmund lebte. Ihre Kochbücher waren noch lange nach ihrem Tod nicht nur beliebte Rezeptsammlungen, sondern auch praktische Ratgeber für den Haushalt und orientierten sich dabei am gesellschaftlichen Leitbild der bürgerlichen Familie mit ihren geschlechtsspezifischen Regeln und Normen.
In der Dauerausstellung gaben unter dem Motto „Der Beruf der Jungfrau“ neben Kochbüchern auch Puppenküchen, Herde und weitere historische Küchengeräte Einblicke in das Leben von Mädchen und Frauen im 19. Jahrhundert. Die Themenschwerpunkte lagen auf der Entwicklung des Frauenbildes und der Veränderungen in der Küchentechnik von ca.1800 bis 1960.
Sonderausstellungen und Publikationen beleuchteten weiterführende Themen wie die Lebenswelt von Dienstboten im 19. Jahrhundert. Das Backhaus und der Kräutergarten, angelegt nach historischen Vorbildern, rundeten die Angebote zur Kulturgeschichte des Kochens, Essens und Trinkens ab.
Neueröffnung des Kochbuchmuseums in der Dortmunder Innenstadt geplant
Im Jahr 1990 erhielt das Deutsche Kochbuchmuseum in Bologna die Auszeichnung „European Museum of the Year“. Hervorgehoben wurde in der Laudatio die „hervorragende Sammlung von Kochbüchern aus dem 19. und 20. Jahrhundert“, die als Aufhänger benutzt worden sei, „um in einer Reihe von außergewöhnlichen Ausstellungen die Rolle der Frauen in der deutschen Gesellschaft der vergangenen 150 Jahre herauszuarbeiten“.
Seit Ende 2010 ist das Museum geschlossen. Es soll mit neuer Konzeption in der Dortmunder Innenstadt wieder eröffnen, räumlich angebunden an die Dortmunder VHS. Bis dahin steht die Historische Bibliothek Besucherinnen und Besuchern in der Berswordt-Halle jeden Mittwoch in der Zeit von 10 bis 14 Uhr offen.
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proKULTUR e.V.
Rezepte finden, in Kochbüchern stöbern: Die Historische Bibliothek des Deutschen Kochbuchmuseums berät
Nach besonderen Rezepten suchen, für wissenschaftliche Arbeiten recherchieren oder in Kochbüchern stöbern – das können Interessierte mittwochs in der Bibliothek des Deutschen Kochbuchmuseums in der Berswordt-Halle. Auch am Mittwoch, 24. Oktober, 10 bis 14 Uhr, widmen sich die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen des Vereins proKULTUR e.V. den Anliegen der Besucher.
Kochbücher, die die Bibliothek mehrfach besitzt, dürfen die Besucherinnen und Besucher gegen eine Spende an proKULTUR e.V. mitnehmen.
Die Bibliothek liegt unterhalb der Treppe in der Berswordt-Halle (Südwall 2-4).
Bibliothek des Deutschen Kochbuchmuseums
Info-Telefon: (0231) 50-25742
nur mittwochs, 10 bis 14 Uhr
E-Mail: kochbuchmuseum@stadtdo.de
http://www.dortmund.de/kochbuchmuseum
Bibliothek des Deutschen Kochbuchmuseums (Pressemitteilung)
Rezepte finden, in Kochbüchern stöbern: Die Historische Bibliothek des Deutschen Kochbuchmuseums berät
Die Historische Bibliothek des Deutschen Kochbuchmuseums in der Berswordt-Halle macht Weihnachtspause. Am Mittwoch, 20. Februar, 10 bis 14 Uhr können Interessierte das nächste Mal nach besonderen Rezepten suchen, für wissenschaftliche Arbeiten recherchieren oder in Kochbüchern stöbern.
Die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen des Vereins proKULTUR e.V. unterstützen die Besucherinnen und Besucher bei ihren Anliegen. Kochbücher, die die Bibliothek mehrfach besitzt, dürfen die Besucher gegen eine Spende an proKULTUR e.V. mitnehmen. Die Bibliothek liegt unterhalb der Treppe in der Berswordt-Halle (Südwall 2-4).
Bibliothek des Deutschen Kochbuchmuseums
Info-Telefon: (0231) 50-25742
nur mittwochs, 10 bis 14 Uhr
E-Mail: kochbuchmuseum@stadtdo.de
http://www.dortmund.de/kochbuchmuseum