Letzte Sitzung des Dortmunder Stadtrates für Daniela Schneckenburger. Die für den Kinder- und Jugendbereich verantwortliche Dezernentin zieht es nach ereignisreichen Jahren zu neuen Ufern. Als Nachfolgerin gewählt wurde heute, 12. Mai, auf Vorschlag der Grünen-Fraktion Monika Nienaber-Willaredt, die bislang bei der Bezirksregierung in Arnsberg für die Umsetzung ministerieller Vorgaben – u.a. im Bereich Schule – zuständig war.
Daniela Schneckenburger wechselt als Beigeordnete zum Deutschen Städtetag
Daniela Schneckenburger, bisher Leiterin der Fachbereiche Schulverwaltungsamt, Jugendamt sowie des städtischen Eigenbetriebs FABIDO, verabschiedet sich in diesem Monat aus der Verwaltung. Nach sieben Jahren als Dezernentin der Stadt Dortmund zieht es die Grünen-Politikerin in Richtung Deutscher Städtetag.
Dort wird sie ab 1. Juni 2022 als Beigeordnete fungieren. Wieder eine „Stelle innerhalb der kommunalen Familie“, betont sie während ihrer letzten Ratssitzung. Die quasi auf sie zugeschnitten ist. Sie habe sich schon immer bevorzugt auf den Feldern kommunaler Selbstverwaltung bewegt.
Zurückschauen kann Daniela Schneckenburger in Dortmund auf erlebnisreiche Jahre, mit besonderen, keineswegs alltäglichen Herausforderungen. Da gab es den Flüchtlingszustrom 2015, mit Corona eine pandemische Lage ungekannten Ausmaßes, jetzt schließlich den Ukraine-Krieg. Alles Großereignisse, die sich auch im schulischen und Kita-Bereich der Stadt niederschlagen.
Nach wechselvollen Jahren in Dortmund: „Ich nehme auf alle Fälle viel mit“
Die kontinuierliches Reagieren, konsequentes Handeln erfordern, aber auch spezielle Erfahrungen generieren. „Ich nehme auf alle Fälle viel mit“, resümiert sie auf Nachfrage von Nordstadtblogger. Dazu gehört ebenso die Anerkennung seitens der Dortmunder Stadtspitze.
Oberbürgermeister Thomas Westphal bedankt sich herzlich bei ihr – für Einsatz und fachlich hervorragend geleistete Arbeit im Dienste der Stadt Dortmund. Das war der formelle Pflichtteil. Doch auch für ihn persönlich sei die Zusammenarbeit mit Daniela Schneckenburger immer sehr angenehm gewesen, schätzt ihre Loyalität.
Selbst in den Wahlkampfzeiten hätten sie sich gut verstanden. Zur Erinnerung: die scheidende Dezernentin kandidierte als Grüne im Herbst 2020 genau für jenes Amt, das am Ende Thomas Westphal für sich gewinnen konnte. Dortmund bleibt die gelernte Studienrätin aber erhalten – sie wird hier weiter wohnen. Denn ihre neue Tätigkeit mit Dienstsitzen in Köln und Berlin ist vor allem auch eine Reisetätigkeit – und eine mit Möglichkeit fürs Homeoffice.
Monika Nienaber-Willaredt als Nachfolgerin vom Stadtrat mit großer Mehrheit bestätigt
Besetzt wird die frei gewordene Stelle im Dezernat 4 mit der Aufsicht über Schulverwaltungsamt, Jugendamt und FABIDO auf Vorschlag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen durch die parteilose Monika Nienaber-Willaredt. Bestätigt bereits vom Stadtrat in geheimer Wahl und mit großer Mehrheit – für die nächsten acht Jahre.
Vorbehaltlich der noch ausstehenden Zustimmung ihres bisherigen Dienstherrn, der Bezirksregierung in Arnsberg, kann sie wahrscheinlich nach den Sommerferien vereidigt werden und ihre neue Stelle in Dortmund antreten.
Bei der Bezirksregierung Arnsberg arbeitete die neue Dortmunder Stadträtin bisher als Abteilungsdirektorin und ist dort aktuell zuständig für die Bereiche Schule, Weiterbildung, Kultur, Sport und Kirchenangelegenheiten. Die 55-Jährige ist verheiratet, hat vier erwachsene Kinder und mittlerweile drei Enkelkinder. Bald seien es vier, verrät sie.
„Die innovativste Stadt – mit unglaublich vielen Widersprüchen“
Was sie denn an Dortmund besonders reize, wollten Nordstadtblogger wissen: „Dortmund ist die spannendste Stadt im Regierungsbezirk“, erklärt die Dezernentin in spe. „Die innovativste Stadt – mit unglaublich vielen Widersprüchen“, zeigt sie sich durchaus im Bilde, und zugleich zuversichtlich: für die es aber auch immer wieder „interessante Lösungen gibt“, betont sie.
Ob es denn nun eher als Aufstieg oder als Rückschritt zu werten sei, wenn jemand wie sie aus Arnsberg nach Dortmund wechsele? Sie lacht, zögert ein wenig, um schließlich festzustellen: „Das ist einfach was ganz anderes.“ Es sei nicht wirklich zu vergleichen. In Arnsberg setze sie Vorgaben aus dem Ministerium um. Eine anonymere Tätigkeit, ist herauszuhören, als jene, die sie nun in Dortmund mit den direkteren Kontakten in Schulen und Kitas erwartet.