Läuft alles optimal, könnte Ende 2021 der Radschnellweg Ruhr (RS1) auf Dortmunder Stadtgebiet Realität sein. Mit der von der Verwaltung eingebrachten Vorlage sollen die neue Streckenführung beschlossen und die weiteren Arbeitsschritte festgelegt werden.
Brücken über die Hohe Straße und die Ruhrallee sollen parallel geplant werden
Bereits im kommenden Jahr, so der Vorschlag der Verwaltung, könnte das erste Teilstück im Kreuzviertel in Angriff genommen werden, denn dort wäre der Umbauaufwand überschaubar: In erster Linie müssten Decken in Teilabschnitten erneuert sowie Markierungen und Beschilderungen angebracht werden.
Die beiden neuen Brücken über die Hohe Straße und die Ruhrallee sollen parallel geplant und im Nachlauf erstellt werden. Noch in 2017 sollen erste Förderanträge gestellt werden.
Als erster Radschnellweg in Deutschland würde der RS1eine Metropole durchqueren. Er könnte ein Vorbild für bundesweite Projekte sein und mit einer neuen Kultur der Mobilität und höchstem Qualitätsstandard Maßstäbe setzen. Der RS1 soll da verlaufen, wo im Ruhrgebiet von Ost nach West die meisten Menschen unterwegs sind – in der Regel mit ihrem PKW auf der A40/B1.
Selbst die Schienenstrecke zwischen Duisburg und Hamm könnte entlastet werden. Die lokalen und radtouristisch bedeutsamen Radwegenetze sind mit dem RS1 verknüpft. Auch Städte, die nicht unmittelbar an der Trasse liegen, werden durch leistungsstarke urbane Achsen angebunden.
Bürgervorschläge aufgegriffen: Strecke wird kürzer und billiger
Die Verwaltung der Stadt Dortmund hat 2016 drei Bürgerversammlungen zum Radschnellweg Ruhr (RS1) durchgeführt. Das Projekt wurde durchweg begrüßt. Insbesondere zur Frage, wie der RS1 genau verlaufen soll, gab es zahlreiche Änderungsvorschläge. Viele konnten berücksichtigt werden. Damit würde der künftige Radschnellweg deutlich direkter und mit weniger Umwegen durch Dortmund führen. Damit verringern sich auch die von der Stadt zu finanzierenden Anteile.
Für die Führung durch das Kreuzviertel sollen die Sonnenstraße und die Große Heimstraße als Fahrradstraßen ausgewiesen werden. Letzteres deckt sich mit den Wünschen der Bezirksvertretung Innenstadt West. 600 Radler befahren bereits heute täglich die Große Heimstraße, sie ist Hauptzulaufstrecke des Quartiers für die Universität.
Mit Datum vom 6. Oktober 2016 hat das Land das Straßen- und Wegegesetz NRW geändert. Danach werden Radschnellwege Landesstraßen gleichgestellt. Zuständig für Planung, Bau und Unterhaltung ist nunmehr der Landesbetrieb Straßen.NRW.
Eigenanteil der Stadt Dortmund liegt nur noch bei rund 500.000 Euro
Die sogenannten „freien Strecken“ werden vollständig vom Land finanziert, die Abschnitte in den Ortsdurchfahrten liegen in der Zuständigkeit der Städte, werden vom Land jedoch zu 85 Prozent bezuschusst. Der Eigenanteil der Stadt Dortmund liegt nach den derzeitigen Kostenschätzungen dann noch bei insgesamt rund 0,5 Millionen Euro.
Der RS1 soll gleichzeitig in allen beteiligten Städten geplant und auch parallel in Teilabschnitten realisiert werden. Weil er selbst nicht genug Planungskapazitäten hat, hat der Landesbetrieb Straßen.NRW die Städte gebeten, die Planungsarbeiten für die freien Strecken ganz oder teilweise mit zu übernehmen. Die Kosten werden den Städten erstattet. Der Entwurf für die zu schließende Planungsvereinbarung liegt vor und wird zu Zeit geprüft.
Die beiden Pläne zum Radschnellweg Ruhr als PDF zum Download:
Mehr zum Thema auf nordstadtblogger.de:
Bürgerversammlung zum „Radschnellweg Ruhr“ für die Stadtbezirke Innenstadt-Ost und Innenstadt-West
Bürgerversammlung zum „Radschnellweg Ruhr“ für die Stadtbezirke Innenstadt-Ost und Innenstadt-West