Kostensteigerungen und Überraschungen beim Bauen im Bestand

Der Hoeschpark-Umbau wird nochmals teurer: Kosten liegen jetzt bei acht Millionen Euro

Archivbild: Susanne Schulte für nordstadtblogger.de

Die Politik muss über den nächsten Nachschlag für die Sanierung und den Umbau des Hoeschparks entscheiden. Den Gremien liegt ein Kostenerhöhungsbeschluss in Höhe von 1.7 Millionen Euro für die weitere bauliche Umsetzung vor.  Die neu berechneten Gesamtkosten für die Umgestaltung des Hoeschparks liegen nun bei fast acht Millionen Euro. Bereits vor gut einem Jahr brauchte die Stadt einen weiteren „kräftigen Schluck aus der Pulle“: Damals gab es grünes Licht für eine Steigerung der Kosten von fünf auf 6,25 Millionen Euro.

Bedeutende Rolle als „grüne Oase“ für die Bewohner:innen der Nordstadt

Quelle: Geoportal Ruhr

Der Hoeschpark hat seit jeher eine bedeutende Rolle als „grüne Oase“ für die Bewohner:innen der Nordstadt. Er ist öffentlich zugänglich und eine Vielzahl von Freizeitangeboten sowie Wald- und Wiesenflächen mit altem Baumbestand bieten allen Altersklassen vielseitige Beschäftigungsmöglichkeiten.

Dem Park kommt auch eine hohe Bedeutung als Sport-Standort zu: Er beheimatet heute neben vier Fußballvereinen und einem Tennisclub auch einen Baseball- sowie American-Football-Verein. Dadurch ist der Hoeschpark weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt.

In einer aktuellen Vorlage zur nächsten Sitzung des Rates bittet die Verwaltung um zusätzliche Gelder für seine Modernisierung. Denn auch das Projekt „Entwicklung des Hoeschparks“ ist, wie fast alle anderen Bauprojekte auch, von deutlichen Kostensteigerungen betroffen.

Stetig ansteigende Preise im Baugewerbe bereiten Probleme

Ludger Wilde (Planungsdezernent), Bernd Kruse (Geschäftsführer der Sport- und Freizeitbetriebe der Stadt Dortmund), Susanne Linnebach (Amtsleiterin Stadterneuerung), Christoph Helbich (Geschäftsführender Gesellschafter SKA Scheffler Helbich Architekten GmbH), Florian Depenbrock (nsp Landschaftsarchitekten Stadtplaner Schonhoff Schadzek Depenbrock)
Baubeginn im November 2020: Ludger Wilde (Planungsdezernent), Bernd Kruse (Sport- und Freizeitbetriebe ), Susanne Linnebach (Stadterneuerung), Christoph Helbich (SKA Architekten) und Florian Depenbrock (nsp Landschaftsarchitekten) Archivbild: Susanne Schulte für nordstadtblogger.de

„Die gute Nachricht ist jedoch: die Bauarbeiten kommen gut voran“, versucht die Verwaltung für Schönwetter zu sorgen. Im Rahmen der Weiterentwicklung des Hoeschparks werden derzeit die vorhandenen Gebäude „Sportheim“ und „Tennisheims“ saniert. Außerdem werden mehrere Freiflächen des Parks neu gestaltet. Der Projektabschluss ist für das 4. Quartal 2022 vorgesehen.

Die stetig ansteigenden Preise im Baugewerbe treiben dabei die Kosten für die Sanierung in die Höhe. Das ist eine Entwicklung, von der nicht nur die Stadt Dortmund betroffen ist. Auch im Falle des Hoeschpark-Umbaus werden faktisch deutlich höhere Preise für die Handwerks- und Bauleistungen aufgerufen, als zum Zeitpunkt der Finanzplanung für das Projekt angenommen wurden.

„Durch Marktrisiken und Konjunkturschwankungen verändern sich Preise von Baustoffen, Bauprodukten und Bauleistungen nahezu täglich – zunächst durch die Corona-Pandemie und nun auch durch den Ukraine-Krieg. Diese Kostensteigerung ist auch für die restlichen noch ausstehenden Ausschreibungen zu erwarten“, heißt es dazu von der Stadt Dortmund.

Bauen im Bestand: Neue Herausforderungen und Kostensteigerungen

Archivbild: Susanne Schulte für nordstadtblogger.de

„Zudem ergeben sich durch das Bauen im Bestand während der Bauarbeiten weitere Herausforderungen, die zuvor nicht absehbar waren und die Kosten in die Höhe treiben“, heißt es in einer Stellungnahme.

„Der Grund liegt in der Substanz der Gebäude, die trotz der umfangreichen durchgeführten Voruntersuchungen so nicht erwartet wurden und zum Teil erst nach der Phase des Abbruches festgestellt wurden. Dadurch sind weitere Maßnahmen erforderlich geworden, die dazu führen, dass deutlich mehr Baumaterial und Arbeitsaufwand benötigt wird“, begründet die Stadt einen Teil der Kostensteigerungen.

Vor diesem Hintergrund schlägt die Verwaltung dem Rat der Stadt Dortmund einen Kostenerhöhungsbeschluss in Höhe von 1.727.000 Euro für die weitere bauliche Umsetzung vor. Die neu berechneten Gesamtkosten für die Umgestaltung des Hoeschparks liegen nun bei 7.973.592 Euro.

Davon wurden bereits Fördermittel in Höhe von 4.497.832,80 Euro bewilligt. Die Fördermittel kommen dabei aus dem Stadterneuerungsprogramm „Soziale Stadt – Dortmund Nordstadt“, das von der EU, vom Bund und vom Land NRW getragen wird.

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