Von Susanne Schulte
Der Wald im Hoeschpark ist eine Seenplatte. Das Wasser hat sich in den vergangenen Wochen weiter ausgebreitet und das Garten-Team der Sportwelt, die Betreiberin des Parks ist, kommt mit dem Pumpen nicht voran. Ein möglicher Grund für die Wassermenge: der gestiegene Grundwasserspiegel im ganzen Ruhrgebiet.
Der soll, so eine Vorabinformation von Frank Bußmann, Pressesprecher bei der Stadt Dortmund, der Mittelpunkt eines Gutachtens sein, zu dem er jedoch erst am kommenden Montag mehr sagen kann.
Die unterirdische Pumpe ist kaputt – Reparatur wegen des Wasserspiegels unmöglich
Der Teich im Hoeschpark, in Höhe der ehemaligen Hoesch-Lehrwerkstatt, speist sich durch Grundwasser. Vor einigen Jahren angelegt, mit vielen Zuläufen, sollte er nicht nur ein Treffpunkt für die Spaziergänger/innen sein, sondern auch für das Grundwasser.
Der Wald, Brügmanns Hölzchen genannt, ist ein sumpfiges Gebiet. Bislang schaffte es meist eine Pumpe, das Wasser, das dem Boden zuviel wurde, in die Kanalisation zu pumpen.
Doch diese Pumpe ist seit einiger Zeit defekt und konnte bislang auch nicht repariert werden, weil man wegen des Wassers nicht an den Deckel für den Einstieg zum unterirdischen Gerät kam.
Mobile Pumpe schafft die Wassermassen nicht – Diebe versuchten tagsüber Kabel zu klauen
Claudia Heckmann, Geschäftsführerin der Stadttochter Sportwelt, hat deshalb eine mobile Pumpe in Aktion bringen lassen.
Doch die kann nur tagsüber laufen. Nachts müssen Schläuche und die Kabel sicher verschlossen sein. „Es wurde schon tagsüber versucht, während der Mittagspause der Kollegen, die Kabel zu klauen“, erzählt sie den Nordstadtbloggern.
So rollen die im Hoeschpark arbeitenden Sportwelt-Beschäftigten morgens um 7 Uhr Schläuche und Kabel aus und am Nachmittag, kurz vor Feierabend, wieder ein. Doch auf den Wasserspiegel zwischen den Laubbäumen hat das kaum eine Auswirkung. Da komme immer wieder Wasser nach, so Heckmann.
Ob es auch das Nass vom Nachbargrundstück ist, das Thyssen gehört, weiß bislang niemand. Zudem sei in diesem Winter extrem viel Regen gefallen, so Heckmann. Sie hofft auf viele trockene Tage hintereinander und darauf, eine zweite Pumpe ans Laufen zu bringen.
Spaziergänger müssen die gesperrten Wege meiden – große Unfallgefahr durch umfallende Bäume
Bis das Wasser wieder dort ist, wo es sein soll, im Teich und in den Gräben, hat die Sportwelt-Geschäftsführerin die Wege rund um den Teich und die ausgeweitete Wasserfläche sperren lassen. Nicht nur, dass das Wasser zum Teil bis auf einen Meter hoch auf den Wegen steht, auch leiden die Laubbäume unter der Nässe.
Claudia Heckmann fürchtet nicht nur um den Baumbestand, sondern auch um die Gesundheit der Besucher und Besucherinnen. „Obwohl wir gesperrt haben, gehen immer noch Leute auf den Wegen“, beobachten sie und ihre Kollegen.
Könne sich ein Baum in dem aufgeweichten Boden nicht mehr halten und kippe um, sei dies sehr gefährlich, sagt sie und appelliert an die Spaziergänger, sich den Blick auf den See zu verkneifen.
Ein Paradies für Kanadagänse und Blesshühner
Das fällt schwer, denn die Aussicht ist – schön. Kanadagänse und Graureiher, Blesshühner und Enten vieler Arten schwimmen zwischen den Buchen und Birken, ungestört von Mensch und Hund.
Nicht zu sehen ist dagegen die Terrasse des Teiches. Dort steht das Wasser bis Oberkante der Rückenlehnen der Bänke. Sowohl für die Terrasse wie für die Bänke ist das Wasser keine Wohltat.
Der Hoeschpark teilt sein Schicksal mit dem Fredenbaum. Auch dort ist der Boden immer feuchter geworden, seitdem auf immer mehr brachliegenden Industrieflächen die Pumpen abgestellt wurden.
Reaktionen
Tobias
Vielen Dank für diesen Bericht. Wir sind regelmäßig im Hoeschpark und haben uns auch schon gefragt, was da los ist. Ich finde es schade, dass da die Stadt Dortmund so wenig Initiative zeigt. Der Hoeschpark ist eigentlich eine schöne Anlage. Da sollte mehr unternommen werden.
Franz-Josef Ingenmey/Freundeskreis Hoeschpark e.V.
Zum Glück ist derzeit nur der hintere Teil des Brügmanns Hölzchens geflutet, der Rest des Waldes und des Parks ist frei zugänglich und lohnt einen Besuch im Hoeschpark, wo das junge Grün sprießt und Sträucher und Pflanzen blühen. Am dringlichsten erscheint mir, kurzfristig eine leistungsstärkere Pumpe einzusetzen, um den Waldbereich trockenzulegen und weitere Maßnahmen wie die Reparatur der seit mehreren Wochen defekten Pumpe zu ermöglichen. Hier könnte die städtische Feuerwehr oder die Werksfeuerwehr von Thyssen Krupp um „Amtshilfe“ gebeten werden.
Sehr löblich ist, dass sich Sportwelt Dortmund, Sport- und Freizeitbetriebe, Umweltamt, Stadtentwässerung und Thyssen Krupp gemeinsam um eine nachhaltige Lösung kümmern wollen. Das ist allemal besser, als die eigene Nicht-Zuständigkeit zu erklären und den schwarzen Peter weiterzureichen. Bleibt zu hoffen, dass diese Lösungen konkret und zeitnah entwickelt und umgesetzt werden und es nicht bei unverbindlichen „Szenarien“ bleibt.
Leonie Mayer
danke für den Artikel. Wenn die Bäume doch noch rettbar sind, finde ich den Plan der Stadt auch zu extrem .und auch wenn sie sterben,kann man doch aufforsten. problem pumpe: Können nicht Ordnungshüter,die nachts Schicht haben auf die Pumpe samt Kabel aufpassen, damit sie länger läuft? Ich liebe speziell die waldige Seite des Hoesch Parks und konnte dort regelmässig entspannen und neue Energie tanken.
Sweety
Was wird hier geschrieben? Aber wer die Arbeiten und das Wasserabpumpen,ständig Stunden gemacht hat.Das wird hier nicht einmal Erwähnt und sowas ist sehr Traurig
Kein Wort mal von den Grünpfleger, die sich sehr viel Mühe geben. Aber das scheint keinen zu Interesieren.Wenn schon etwas geschrieben wird, sollte man auch mehr über die Pfleger schreiben. Aber wer weiß, ob es Alles so 100%stimmt, was im Netz so geschrieben wird.
Nordstadtblogger-Redaktion
Ja, die Grundpfleger machen (hoffentlich) gute Arbeit. Aber dieses Betteln nach Aufmerksamkeit ist peinlich. Auch andere Beschäftigte machen Überstunden – aber ohne jeden Beitrag zu kommentieren und Anerkennung einzufordern…