Der 40-jährige Sozialwissenschaftler und Autor Said Boluri ist zu Gast bei bodo e.V. Am Donnerstag, den 24. Oktober 2019, wird er um 19 Uhr im bodo-Buchladen am Schwanenwall 36 bis 38 aus seinem Buch „Der Himmel über der Grenze“ lesen und anschließend in eine Diskussion mit den ZuschauerInnen einsteigen. Der Eintritt ist kostenlos. Laut Günter Wallraff berichtet Said Boluri detailliert und zuweilen mit selbstkritischer Ironie über seine eigenen Erfahrungen und die seiner Familie mit den islamofaschistischen und politischen Extremisten – sachlich wie ein Chronist, aber durch seine persönliche Betroffenheit mit wachsender Spannung zu lesen.
Vom Schrecken des iranischen Mullah-Regimes und den Bedrohungen durch deutsche Neonazis
Herbst 1990. Ein kleiner Junge steht staunend mitten in der Nacht unter dem Sternenhimmel. Vor ihm ragt der Ararat auf. Schlepper bringen ihn, seine Mutter, seine Tante und seinen älteren Bruder über die Grenze in die Türkei.
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Nach den politischen Unruhen im Iran war es für die Familie unsicher, im Land zu bleiben, eine Flucht erschien als die einzige Möglichkeit, den berüchtigten Folterungen im Land zu entkommen, die Oppositionellen drohte.
Die Schrecken aus Gefängnissen wie Vakilabad oder Evin erfährt Saids Familie am eigenen Leib. Verstöße gegen Menschenrechte waren im Iran an der Tagesordnung. Nach einer anstrengenden Flucht wird die Familie in Deutschland wiedervereint.
Doch die politische Verfolgung wird hier nur abgelöst durch rassistische Übergriffe und Demütigungen. Und dann taucht auch noch eine Liste mit Namen der Opfer aus den iranischen Todeslagern auf, die Said Boluri zugespielt wird – ein lebensgefährliches Dokument. Ein Wettlauf gegen den Geheimdienst nimmt seinen Lauf.
Trotz des Erlebten wahrt sich der Autor eine differenzierte Betrachtung der Ereignisse
„Die Stärke dieses Buches ist seine Authentizität, ja Intimität. Seine sehr persönlichen, ergreifenden Schilderungen ergänzt Said Boluri mit Daten und Zahlen, die das Erlebte in einen größeren Zusammenhang einordnen. Sein Fall ist kein Einzelschicksal!“, so Günter Wallraff.
Eine gemeinsame Dialogveranstaltung von Planerladen e.V., bodo e.V. und der Rosa-Luxemburg-Stiftung NRW. Diese Veranstaltung wird im Rahmen des Projektes INKLUDO und des Antidiskriminierungsprojektes als Dialogforum durchgeführt.
Diese vom Planerladen e.V. initiierten Dialogforen haben das Ziel anhand von Filmvorführungen, Lesungen oder Podiumsdiskussionen mit ExpertInnen eine Plattform zu schaffen, bei der verschiedene Meinungen und Ansichten über migrations- und integrationsrelevante Themen ausgetauscht werden können. Diese sollen einer besseren Verständigung in der Stadt(teil)bevölkerung dienen und das Miteinander fördern.
Weitere Informationen:
Datum: 24.10.2019
Uhrzeit: 19.00 Uhr
Ort: bodo e.V. Schwanenwall 36-38, 44135 Dortmund
Eintritt frei