Das Klimaschutzministerium finanziert das Beratungsangebot weiter

Der Energiespar-Service der Caritas in Dortmund wird für drei weitere Jahre gefördert

Strom- und Gassperrungen sind in Dortmund keine Seltenheit. Fotos: Alex Völkel
Viele Haushalte sind kaum mehr in der Lage, für ihre Energiekosten aufzukommen. Archivfoto: Alex Völkel für Nordstadtblogger.de

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz hat angekündigt, den Stromspar-Check für die nächsten drei Jahre mit rund 38 Millionen zu fördern. Mit dieser Energiesparberatung haben mehr als 400.000 Haushalte mit niedrigen Einkommen seit 2008 nicht nur 500 Millionen Euro, sondern auch 700.000 Tonnen CO2 eingespart. Darüber hinaus haben ehemals langzeitarbeitslose Menschen – als Energiespar-Expert:innen umfassend geschult und mit viel Beratungserfahrung – ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt verbessert.

Ein beratener Haushalt reduziert seinen Energieverbrauch um durchschnittlich 20 Prozent

Getragen wird das Projekt vom Deutschen Caritasverband und dem Bundesverband der Energie- und Klimaschutzagenturen Deutschlands mit ihrer sozialpolitischen und energiefachlichen Kompetenz.

Mario Marques de Carvalho ist Projektleiter des Energiespar-Services der Caritas in Dortmund.

„Jetzt, wo die Energiepreise durch die Decke gehen und eine Energiemangellage eine ernst zu nehmende Gefahr darstellt, ist Energiesparen doppelt wichtig. Für die Versorgungssicherheit und für den Klimaschutz! Gegen die Ohnmacht und gegen die Angst“, betont Caritas-Präsidentin Eva-Maria Welskop-Deffaa.

Die Caritas will das „Peer-to-Peer“-Prinzip, auf dem der Stromspar-Check basiert, in einem neuen Angebot nutzen, indem sie Senior:innen zu ehrenamtlichen Energieberateri:nnen für andere ältere Menschen ausbildet.

Mario Marques de Carvalho, Projektleiter vom Energiespar-Service Dortmund weiß: „Unsere Zahlen belegen, dass ein beratener Haushalt seinen Energieverbrauch um durchschnittlich 20 Prozent reduziert und so mehr als 200 Euro pro Jahr an Energiekosten spart.“ Weitere Informationen im Internet unter: caritas-dortmund.de


KONTAKT:

Caritasverband Dortmund e.V.
Energiesparservice
Minister-Stein-Allee 5
44339 Dortmund

Tel. 0231 7260-1460
Fax 0231 7260-1461
E-Mail:  energiesparservice@caritas-dortmund.de

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Reader Comments

  1. Schwupp

    Anstatt Ehrenamtliche als Energieberater einzusetzen wäre es imo deutlich sinnvoller, den vielen 2-Euro-Jobbern, die in diesem Projekt tätig sind, einen sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplatz anzubieten.

  2. Am Rad drehen fürs Klima (PM Caritas)

    Trifft Glücksrad auf Klima, kommt Politik! So oder so ähnlich lässt sich der große Aktionstag zur diesjährigen Caritas-Kampagne: „Für Klimaschutz, der allen nutzt“ am Mittwoch, 22.03.23 vor dem Caritas-Service-Center in der Wißstraße 32 bezeichnen.

    Als erstes taucht „Stecky“ am Pavillon der Caritas auf und wird sein Glück am bunten Glücksrad mit vielen energetischen, sowie nachhaltigen Gewinnen versuchen. Von 11-14 Uhr wird die überlebensgroße Steckdose dann Energieriegel verschenken und durch die Wißstraße flanieren.

    Am Caritas-Pavillon können alle Interessierten am Glücksrad drehen und mit den tollen, verschiedenen Preisen zusätzlich etwas für´s Klima tun. Parallel berät der Energiesparservice interessierte Bürger:innen zum Thema Energiesparen und hat besonders für den kommenden Sommer Spartipps dabei.

    Auf einem Fahrrad (Ergometer) darf jede:r Platz nehmen, der Spaß am Strampeln hat und wissen möchte, ab welcher selbsterzeugter Energie eine Lampe leuchtet oder beispielsweise ein Wasserkocher anfängt zu kochen.

    Als Hauptgewinn am Glücksrad, winkt eine kostenlose Energieberatung zu Hause im Wert von 100 Euro. Denn kostenlos beraten werden normalerweise nur Bürger:innen, deren Einkommen unterhalb der gesetzlichen Pfändungsgrenze liegt.

    Unterstützt wird unsere Klimaschutz-Aktion vom Dortmunder Bundestagsabgeordneten Jens Peick, SPD, der unseren Stand von 12:00-12:30 Uhr besuchen wird. Dort beantwortet er gerne die Fragen der Bürger:innen zum Thema Klimaschutz und was die Bundesregierung in Berlin dafür unternimmt und Dortmunder:innen davon profitieren können.

  3. Mehr Energieberatung durch die Caritas mit Unterstützung durch die Stadt (PM)

    Schon seit 2009 bezuschusst die Stadt Dortmund den Energiesparservice des Caritasverbandes. Durch die Kombination unterschiedlicher sozialer Ziele gilt das Caritas-Projekt Energiesparservice Dortmund, das noch bis zum Ende des Jahres läuft, als eine beispielhafte Maßnahme. Diese Beratungsleistung soll jetzt verlängert und dabei noch ausgeweitet werden. Wenn der Rat zustimmt, wird die Stadt Dortmund den Energiesparservice also auch in 2024 und 2025 bezuschussen und gleichzeitig den Umfang erweitern.

    Hintergrund ist der Auftrag des Rates zur Energiemangellage im September 2022 an die Verwaltung, Gespräche mit der Caritas und der Verbraucherzentrale aufzunehmen, mit dem Ziel, die Kapazitäten der Energieberatung in Dortmund kurzfristig und dauerhaft zu steigern. Die Gespräche mit beiden Institutionen bestätigten einen sehr hohen Beratungsbedarf von privaten Haushalten aufgrund der stark gestiegenen Energiepreise. Die Erfahrungen des Dienstleistungszentrums Klimaschutz und Energieeffizienz (dlze) spiegeln dies ebenfalls wider.

    Energieberatung mit erweitertem Konzept

    Die Caritas wird nun ihre Beratungsleistung für private Haushalte über den Energiesparservice hinaus ausweiten, um dem Thema Energiearmut zu begegnen. Es sollen zusätzlich auch Haushalte beraten werden, die bisher keine Transferhilfeleistungen erhalten, da auch sie zunehmend von Energiearmut betroffen sind. Vorgesehen ist zudem eine individuelle Sachförderung zur Energieeffizienz im Haushalt. Diese ist allerdings den Empfänger*innen von Transferhilfeleistungen vorbehalten. Je nach individuellem Bedarf (Beleuchtung, Kleingeräte, weiße Ware etc.) kann nun eine passgenaue Förderung erfolgen.

    Die Caritas wird im Rahmen des Energiesparservices die Förderung von Mini-Photovoltaikanlagen mitbewerben. Die entsprechende Förderrichtlinie wird momentan im Umweltamt vorbereitet. Sie wird einen Fördersatz von mindestens 90 % für Berechtigte von Transferhilfeleistungen vorsehen. Durch dieses Zusammenspiel wird gewährleistet, dass dieser Personenkreis in die Lage versetzt wird, an einem Förderprogramm zu Erneuerbaren Energien zu partizipieren und einen eigenen Beitrag zur Energiewende zu leisten.

    Energiesparservice in der bisherigen Form

    Die kostenlosen Energiesparberatungen in Haushalten für einkommensschwache Dortmunder Bürgerinnen und Bürger sollen zu entsprechenden CO2-Einsparungen führen.

    Die Beratung ist gleichzeitig noch auf andere Weise ein durch und durch soziales Projekt. Denn diejenigen, die die Beratungen in den Haushalten durchführen, sind langzeitarbeitslose Menschen, die im Rahmen einer Beschäftigungsmaßnahme als Serviceberatende für Energie- und Wasserspartechnik qualifiziert wurden. Ziel ist es, möglichst alle Beschäftigte in unbefristete Beschäftigungsverhältnisse zu bringen.

    Der Energiesparservice für einkommensschwache Haushalte baut auf folgende Ziele:

    – einen Beitrag zum Klimaschutz leisten
    – Energieschulden oder gar Stromsperren vermeiden
    – Effizienzpotenziale und tatsächliche Einsparungen im Rahmen eines Monitorings nach einem Jahr vergleichen und verifizieren
    – Beschäftigung von ehemals langzeitarbeitslosen Menschen mit und ohne Behinderungen fördern
    – deren Chance auf Eingliederung in den 1. Arbeitsmarkt nach der Ausbildung zu Serviceberatenden für Energie- und Wasserspartechnik (Handwerkskammer Dortmund) erhöhen

    Erfolgsbilanz in Zahlen:

    – In Dortmund wurden bereits über 24.810 Haushalte beraten.
    – Durchschnittliche CO2-Einsparung: ca. 32.000 Tonnen/Jahr
    – 2.489 geförderte A+++ Kühlgeräte, zusätzliche Einsparung durch Kühlschranktausch ca. 2.834 Tonnen CO2
    – Wert der eingebauten Energiesparartikel: 1.430.255 Euro und
    – 120 Energiesparhelfende konnten zu Serviceberatenden für Energie- und Wasserspartechnik (Handwerkskammer Dortmund) qualifiziert und über 77 langzeitarbeitslose Menschen anschließend erfolgreich in Arbeit vermittelt werden.

  4. DEW21 und Caritas setzen langjährige Zusammenarbeit fort: Gemeinsam setzen DEW21 und die Caritas ein Zeichen gegen Energiearmut (PM)

    Bereits seit 15 Jahren engagieren sich die Dortmunder Energie- und Wasserversorgung GmbH (DEW21) und die Caritas Dortmund gemeinsam gegen Energiearmut. Jetzt haben die beiden Partner die bestehende Kooperation um ein weiteres Jahr verlängert. Im Rahmen der Partnerschaft bieten sie diverse Beratungsangebote an, um die Bürger*innen Dortmunds zu unterstützen.

    Sichtbar wurde dieses Engagement anlässlich des Internationalen Tags der Energiearmut am 5. März 2024: DEW21 hat der Caritas Räumlichkeiten in ihrem Servicecenter in der Dortmunder Innenstadt zur Verfügung gestellt, um eine über die Beratung von DEW21 hinausgehende Energiesparberatung anzubieten. Die Besucher*innen konnten sich über ihr Anliegen bei Expert*innen von DEW21 und der Caritas informieren und über nachhaltige Lösungsmöglichkeiten sprechen.

    Bereits seit 2009 besteht die Partnerschaft von DEW21 und der Caritas – und wird auch in Zukunft fortgesetzt. Beide Partner freuen sich auf die jüngst beschlossene Verlängerung der Zusammenarbeit.
    „Wir bei der Caritas Dortmund schätzen die Partnerschaft mit DEW21 und freuen uns auf künftige Projekte, die den Dortmunder Bürger*innen dazu verhelfen sollen, ihren Energieverbrauch zu reduzieren, Kosten zu sparen und gemeinsam eine nachhaltigere Zukunft zu gestalten“, erklärt Mario Marques, Leiter des Energiesparservice. Eines dieser Projekte ist das „Stromspar-Check“- Projekt, welches seit 2009 tatkräftig von DEW21 unterstützt wird.

    „Für uns hat die Partnerschaft mit der Dortmunder Caritas einen besonderen Stellenwert, da wir gemeinsam ein wichtiges Zeichen im Kampf gegen die Energiearmut setzen. Insbesondere vor dem Hintergrund der stark steigenden Kosten auf allen Seiten ist es für uns wichtig, gemeinsam mit einem starken Partner Lösungsansätze für betroffene Bürger*innen zu bieten“, erklärt Meike Schubert, Sponsoringmanagerin bei DEW21. DEW21 bietet nicht nur im Rahmen der persönlichen Beratung im DEW21 Servicecenter Energiesparmöglichkeiten an, sondern auch auf der Webseite unter http://www.dew21.de. So können sich die Dortmunder*innen jederzeit darüber informieren, wie sie ihren Energieverbrauch reduzieren könnten, ohne einen großen Komfortverlust einzubüßen.

  5. „Caritas-Präsidentin verteidigt den Energiesparservice gegen Kandlerkandidat Merz“ (PM)

    In einem Beitrag des Magazins „Stern“ hat Caritas-Präsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa, den Kanzlerkandidaten von CDU/CSU scharf kritisiert, für seine Äußerungen über den Energiesparservice der Caritas.

    Seit 2008 gibt es in Deutschland den sogenannten Stromspar-Check der Caritas. Dabei wurden bundesweit 450.000 Haushalte erreicht. Die durchschnittliche Einsparung pro Haushalt betrage 300 Euro, so der Caritasverband Deutschland. Seit Projektbeginn seien so 780.000 Tonnen CO2 eingespart worden. Das Projekt wird derzeit vom Bundesumweltministerium gefördert, war aber zuvor im Wirtschaftsministerium angesiedelt.

    Laut Stern sagte deswegen Friedrich Merz am Montag an Robert Habeck adressiert:
    „Dann reden Sie über Kühlschränke und Wärmepumpen.“ In der viertgrößten Volkswirtschaft der Welt erwarteten die Menschen aber mehr als den Austausch von Kühlschränken“.

    Nun entgegnet die Caritas-Präsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa im „Stern“: „Diffamierend wurde hier über die Lebenssituation von Menschen mit geringem Einkommen getönt.“ Gerade einkommensschwache Haushalte seien durch die steigenden Energiekosten aber überproportional belastet. „Energieberatung ist hier doppelt notwendig: Zur Entlastung einkommensschwacher Haushalte und als Beitrag zum konkreten Klimaschutz. Es ist unanständig, dieses nachweislich wirksame Projekt ins Lächerliche zu ziehen.“

    Dortmunds Caritas Vorstand Tobias Berghoff freut sich über die klaren Worte der Caritas-Präsidentin im „Stern“, es sei wichtig klare Position für dieses unterstützende Instrument beim Klimaschutz zu beziehen.

    Den vollständigen Artikel des Magazins „Stern“ gibt es hier: https://www.stern.de/friedrich-merz–caritas-chefin-kritisiert-parteivorsitzenden-35316940.html

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