Der Cannabis Social Club Dortmund erhält offizielle Genehmigung zum Cannabis-Anbau

Der Erste als Anbauvereinigung anerkannter Verein in Dortmund

Der Cannabis Social Club Dortmund hat als erster Verein in Dortmund von der Bezirksregierung Arnsberg die offizielle Genehmigung zum Anbau von Cannabis erhalten. Foto: Leopold Achilles

Mit dem Erhalt der Lizenz von der Bezirksregierung Arnsberg wird der Cannabis Social Club, als erster in Dortmund, als Anbauvereinigung anerkannt. Ziel des Vereins ist es, seinen Mitgliedern einen sicheren, kontrollierten und verantwortungsvollen Zugang zu Cannabis zu ermöglichen – stets mit einem klaren Fokus auf Prävention, Jugendschutz und gesellschaftliche Verantwortung.

Der Anbau startet im Januar 2025 – Die erste Abgabe ist für April 2025 geplant

Eine bewusst gewählte Vorbereitungszeit, vom Startschuss des Anbaus (1. Januar 2025) bis zur Angabe an die Mitglieder (April 2025), soll sicherstellen, dass alle Prozesse mit größter Sorgfalt geplant und umgesetzt werden. So sollen hohe Standards in den Bereichen Sicherheit und Prävention gewährleistet werden. „Wir möchten nichts überstürzen“, erklärt Dominik De Marco, Vorsitzender des Vereins. „Unser Anspruch ist es, von Anfang an alles richtig zu machen – von der Planung über die Umsetzung bis hin zur langfristigen Betreuung unserer Mitglieder.“

Die Produktionsstätte wird an einem geheim gehaltenen Ort eingerichtet und mit modernster Sicherheitstechnik ausgestattet. Auch die Abgabestelle wird nach strengsten Sicherheitsvorgaben konzipiert und bleibt ausschließlich den Vereinsmitgliedern bekannt. „Wir legen großen Wert darauf, dass nur berechtigte Personen Zugang erhalten“, betont De Marco. „Unbefugte oder Schaulustige haben bei uns keinen Platz.“

Ein zentrales Anliegen des Vereins ist die Präventionsarbeit

Zwei speziell geschulte Präventionsbeauftragte stehen den Mitgliedern als vertrauensvolle Ansprechpartner:innen zur Seite. „Unsere Präventionsbeauftragten sind keine Kontrollinstanzen, sondern Vertrauenspersonen“, erläutert De Marco. „Sie setzen das Präventionsprogramm um, organisieren Schulungen und bieten Beratung an.“ 

Der Verein möchte dabei die Selbstbestimmung seiner Mitglieder respektieren. Ziel ist es dabei durch Aufklärung und Beratung riskante Konsummuster zu verhindern und Schutzfaktoren zu stärken. Regelmäßige Weiterbildungen der Präventionsbeauftragten gewährleisten, dass die Arbeit stets auf dem neuesten Stand der Wissenschaft bleibt.

Begrenzte Mitgliederzahl und Ehrenkodex für einen respektvollen Umgang

Aktuell zählt der Verein bereits 85 Mitglieder. Zum Start nimmt der Cannabis Social Club Dortmund maximal 100 Mitglieder auf. Sobald diese Grenze erreicht ist, wird ein vorübergehender Aufnahmestopp verhängt. „Uns ist es wichtig, jedes Mitglied persönlich kennenzulernen“, erklärt De Marco.

„Nur so können wir sicherstellen, dass alle unsere Werte teilen und sich an unseren Ehrenkodex halten.“ Dieser umfasst Leitlinien für einen respektvollen Umgang miteinander sowie Regeln für einen verantwortungsvollen Konsum von Cannabis. „Unser Ehrenkodex ist nicht nur ein Regelwerk – er spiegelt unsere Haltung wider“, so De Marco weiter.

Sämtliche Einnahmen sollen in Zukunft in den Verein reinvestiert werden

Die Mitgliedschaft kostet eine einmalige Aufnahmegebühr von 350 Euro sowie einen monatlichen Mitgliedsbeitrag von 25 Euro. Die Aufnahmegebühr soll den Aufbau des Vereins sowie die Einhaltung der Sicherheits- und Qualitätsstandards finanzieren. Die Abgabepreise für Cannabis orientieren sich gestaffelt an der abgenommenen Menge (bis zu 50g pro Monat und Mitglied). Langfristig plant der Verein, die Gebühren zu senken, sobald alle notwendigen Investitionen abgeschlossen sind.

„Unser Ziel ist es, sämtliche Einnahmen in den Verein zu reinvestieren“, erklärt De Marco abschließend. „So können wir mittelfristig mehr Mitglieder aufnehmen und die laufenden Kosten nachhaltig decken.“

Mehr Informationen:

  • Alles rund um die Aktivitäten des Cannabis Social Club Dortmund gibt es unter: csc.do.
  • Interessierte finden den Ehrenkodex unter: csc.do/ehrenkodex.

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Reaktionen

  1. Bundestagswahl 2025: Rechtssicherheit für Cannabis Social Clubs muss gewahrt bleiben (PM Cannabis Social Club Dortmund e.V.)

    Die Bundestagswahl 2025 hat die politische Landschaft in Deutschland grundlegend verändert. Der Cannabis Social Club Dortmund verfolgt die aktuelle politische Lage mit großer Aufmerksamkeit, da die Zukunft des Cannabisgesetzes (KCanG) auf dem Spiel steht.

    Nach dem Wahlergebnis zeichnet sich eine Große Koalition aus Union und SPD als wahrscheinlichstes Szenario ab. In dieser Konstellation kommt der SPD eine entscheidende Rolle bei der Verteidigung des bestehenden Cannabisgesetzes zu. Während des Wahlkampfes haben führende Sozialdemokrat:innen wiederholt betont, zum Cannabisgesetz stehen zu wollen. Diese Position wird nun auf eine harte Probe gestellt, da die Union im Wahlkampf eine Rücknahme der Legalisierung gefordert hat.

    „Die siebenjährige Lizenz für Anbauvereinigungen ist ein rechtlich bindendes Versprechen des Staates, das nicht der politischen Opportunität geopfert werden darf“, erklärt Dominik De Marco, 1. Vorsitzender des Cannabis Social Club Dortmund. „Wer diesen Vertrauensschutz antastet, untergräbt fundamentale Prinzipien unseres Rechtsstaats.“

    Ein pauschaler Widerruf bestehender Lizenzen könnte rechtlich als Enteignung gewertet werden und damit Entschädigungsansprüche nach sich ziehen. Wie die Neue Richtervereinigung (NRV) in ihrer jüngsten Stellungnahme betont hat, schützt das Vertrauensschutzprinzip im Verwaltungsrecht getätigte Investitionen, die bundesweit auf etwa 2,5 Milliarden Euro geschätzt werden. Für eine durchschnittliche Anbauvereinigung würden sich bei vorzeitigem Lizenzentzug Entschädigungssummen zwischen 850.000 und 1,2 Millionen Euro ergeben. Eine vollständige Rekriminalisierung würde nicht nur geschätzte Steuereinnahmen in Höhe von 4,7 Milliarden Euro verhindern, sondern auch zahlreiche Arbeitsplätze gefährden.

    Die im Cannabisgesetz festgeschriebene Evaluierungspflicht sieht eine erste umfassende Bewertung des Gesetzes für den 1. Oktober 2025 vor. Diese gesetzliche Vorgabe bietet den potenziellen Koalitionspartnern die Möglichkeit, die Cannabis-Frage auf eine sachliche Ebene zu heben und ideologische Grabenkämpfe zu vermeiden.

    „Was hier auf dem Spiel steht, ist nichts weniger als die Glaubwürdigkeit unseres Rechtsstaats. Eine vollständige Rücknahme des Cannabisgesetzes wäre verfassungsrechtlich höchst problematisch“, betont De Marco. „Eine nachträgliche Änderung der Rechtslage, die zur Entwertung der siebenjährigen Lizenzen führen würde, verstößt gegen Grundprinzipien des Rechtsstaats, da sie legitime Erwartungen und Investitionen der Lizenzinhaber missachtet. Eine Regierung, die diese Zusagen bricht, stellt sich außerhalb der verfassungsrechtlichen Ordnung. Wir werden jeden Versuch, unsere Existenz zu kriminalisieren, bis zur letzten Instanz anfechten. Der Weg zurück in die Prohibition ist keine Option – weder rechtlich, noch wirtschaftlich, noch gesellschaftspolitisch.“

    Interessierte können sich auf der Website des Vereins unter https://csc.do/ über die Aktivitäten des Cannabis Social Club Dortmund informieren.

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