Von Susanne Schulte
Dem Nordbad steht das Wasser bis zum Hals, in die Becken des zu sanierenden Freibads Stockheide soll es bereits pünktlich zum Saisonbeginn 2026 wieder fließen. Bernd Kruse, Geschäftsführer der Sport- und Freizeitbetriebe und seine Kollegin Sabine Müller berichteten am Donnerstag den Mitgliedern der Bezirksvertretung Nord während deren Sitzung über den Stand der Dinge in Sachen Schwimmbädern der Nordstadt. Wie Kruse darlegte, durchdringt Feuchtigkeit und Wasser die Technik des Nordbades und den Beton des Baus. Er sprach von einem „zunehmenden Zerfall“. Mittlerweile alle drei Monate prüften Fachleute, so Kruse, wie es um die Sicherheit bestellt sei. Der Zustand des Bades ist nichts neues. In diesem Jahr sollen jedoch Nägel mit Köpfen gemacht werden.
Sanierung oder Neubau: Vor der Sommerpause soll Entscheidung fallen
Innerhalb der nächsten drei Monate werde genau untersucht, ob eine Sanierung möglich sei. Das sei vor allem auch deshalb nötig, sagte Kruse, weil das Bad mit dem Gebäude des Dietrich-Keuning-Hauses (DKH) eng verbunden sei, auch was die Technik angehe. Im April sollen dann die Ergebnisse dieser Untersuchung vorliegen und noch vor der Sommerpause, so der Plan, könne die Politik die Entscheidung treffen: Sanierung oder Neubau. ___STEADY_PAYWALL___
Damit die Entscheidungsträger:innen auch alle Informationen vorliegen haben, gibt es ebenfalls die Information, wie sich Bauarbeiten am jetzigen Badstandort auf den Betrieb im DKH und im umliegenden Park auswirken werden, versprach der Geschäftsführer. Parallel suche man nach einem anderen Standort für das Hallenbad. „Es gibt keinen guten auf den ersten Blick“, so der Berichterstatter. Die Bebauung in der Nordstadt sei einfach zu dicht.
Bevor der Rat die neuen Überlegungen zum Nordbad im Sommer zur Entscheidung vorliegen hat, soll erst die BV darüber beraten können. Das versprach Kruse zu arrangieren. Die Frage aus den Reihen der Politiker:innen, wo die Schulkinder schwimmen können, wenn das Nordbad dicht ist, konnte er nicht abschließend beantworten. Nur soweit: Die öffentlichen Schwimmzeiten in den anderen Dortmunder Bäder könnte man immer ein wenig einschränken zugunsten der Schulen.
Im zweiten Halbjahr 2024 beginnen Bauarbeiten im Stockheide
Dann übernahm Sabine Müller die Information zum Freibad Stockheide im Hoeschpark. Nachdem Ende Oktober der Förderbescheid vom Land eingetroffen sei, habe man sich mit Hochdruck an die Planung gemacht, sagte sie. Als Anforderungen für die Förderung nannte sie drei Eigenschaften: innovativ, regenerativ und inklusiv.
Sprich: pfiffige Ideen für den Umbau, niedriger Energieverbrauch während des Betriebs und stolper- sowie hindernissfreier Zugang zu allen Bereichen. So sei ein Wasserspielplatz mit Düsen und Fontänen vorgesehen, die Photovoltaik solle ins Dach des denkmalgeschützten Gebäudes gebaut werden, an Ideen für gute Arbeits- und Betriebsabläufe arbeite man noch.
In diesem ersten Halbjahr 2024 laufen die Ausschreibungen für die Arbeiten, so Müller, in der zweiten Jahreshälfte soll diese Arbeiten beginnen. Zur Saison 2026, so der Plan, sind die Badegäste im Stockheide wieder willkommen.
Die Bezirkspolitiker:innen hörten es mit Staunen, wollten dann aber doch noch anderes wissen. Wo sind die Kassenhäuser? Werden senior:innengerechte Bänke aufgestellt? Bleibt die große Liegewiese? Ist das Wasser beheizt? Woher kommt das Personal? Was ist mit dem Parkplatz?
Müller gab die Antworten: Es werde zwei Kassenhäuschen geben. Eines an der Brackeler Straße, eines im Hoeschpark. Die Badegäste sollen auf senior:innengerechte Bänke Platz nehmen können. Die Liegewiese bleibe selbstverständlich, sie sei lediglich auf den Plänen falsch koloriert, so Müller. Und das Wasser im Becken würde geheizt.
Zum Personal äußerte sich noch einmal Bernd Kruse. Bei der Stadt könnten die Bademeister:innen nicht angestellt werden, denn man habe in der Verwaltung nur unbefristete Stellen. Hier sei eine private Firma als Betreiberin die bessere Idee. Zum Parkplatz an der Brackeler Straße, der der Thelen-Gruppe gehört, sagte Kruse lediglich, dass die Stadt über die Nutzung verhandele.
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Reaktionen
Das Nordbad gehört in den Osterferien den Schwimmanfänger*innen (PM)
Das Nordbad an der Leopoldstraße ist während der Osterferien (23. März bis 7. April) für die Schwimmausbildung von Schwimm-Anfänger*innen reserviert. In dieser Zeit bleibt das Bad für die Öffentlichkeit geschlossen.
Das Südbad an der Ruhrallee ist in den Osterferien für Schwimmer*innen geöffnet. Auch an den Feiertagen Ostersonntag und Ostermontag (31. März / 1. April) kann dort von 8 bis 12 Uhr geschwommen werden.
Das Nordbad bleibt vom 24. bis 26. September vormittags geschlossen (PM)
Aus betrieblichen Gründen bleibt das Nordbad an der Leopoldstraße von Dienstag, 24. September, bis Donnerstag, 26. September, vormittags für den öffentlichen Badebetrieb geschlossen. Das Bad ist am Dienstag von 13 bis 21:30 Uhr sowie am Mittwoch und am Donnerstag von 13 bis 19 Uhr für den öffentlichen Badebetrieb geöffnet.