Nordstadt: Das Waldstück im Hoeschpark bleibt dauerhaft gesperrt – Die Bäume sind nur mit einer Drainage zu retten

Weite Teile von Brügmanns Hölzchen sind immer noch abgesperrt
Weite Teile von Brügmanns Hölzchen im Hoeschpark sind und bleiben abgesperrt. Foto: Klaus Hartmann

Von Susanne Schulte

Der Wald im Hoeschpark ist und bleibt vorerst ein Feuchtgebiet und somit gesperrt. „Die Flächen werden nicht mehr trocken, die Bäume sind nicht standsicher und der gesperrte Teil wird nicht mehr geöffnet“, sagte Claudia Heckmann jetzt bei der Mitgliederversammlung der Freunde des Hoeschparks.

Seit die Pumpen nicht mehr laufen, steht das Grundwasser 20 Zentimeter unter dem Waldboden

Der Hoeschpark steht teilweise schon wieder unter Wasser. Foto: Simon Bierwald
Seenlandschaft statt Waldgebiet – der Hoeschpark – mehr als einen Winter. Archivfoto: Simon Bierwald

Die Geschäftsführerin der Sportwelt Dortmund, die neben den Freibädern auch den Hoeschpark betreibt, war auf Einladung der Hoeschpark-Freunde zusammen mit Dr. Christian Falk von der Stadtentwässerung in die Gaststätte des Tennisvereins gekommen, um über die Zukunft des Waldes, auch Brügmanns Hölzchen genannt, Auskunft zu geben.

Das Grundwasser liefe, seit die benachbarte Firma ThyssenKrupp auf dem ehemaligen Hoeschgelände das Pumpen eingestellt habe, nur 20 Zentimeter unter der Waldoberfläche entlang. Einige Bäume müssten gefällt werden, darunter auch Eschen, deren Wurzeln nicht durchs Wasser, aber durch einen Pilz befallen seien, der mit dem Hochwasser nichts zu tun habe.

Bis zu 20 Bäume würden der Säge zum Opfer fallen.

Keine Antwort auf die Frage, ob ThyssenKrupp Grundwasserbewirtschaftung einstellen darf

Aktion des Freundeskreises Hoeschpark wegen der Überschwemmung in Brügmanns Hölzchen. Fotos: Simon Bierwald
Aktion des Freundeskreises Hoeschpark wegen der Überschwemmung. Archivfoto: Simon Bierwald

Christian Falk erklärte, dass das Grundwasser all die Jahrzehnte auf dem Hoeschgelände künstliche niedrig gehalten wurde und nannte dies die „Grundwasserbewirtschaftung der Westfalenhütte“. Jetzt würde nicht mehr gepumpt.

„Rechtlich kann ich das nicht einschätzen, ob man eine Grundwasserbewirtschaftung einstellen kann“, erklärte auf entsprechende Nachfragen, wie die von Franz-Josef Ingenmey vom Vorstand des Vereins.

„Wenn ich auf meinem Grundstück die Pumpen abstelle und der Nachbar säuft ab, gibt es bestimmt irgendeine Bestimmung, die regelt, was ich darf und was nicht.“ Es gebe aber „keine Ambitionen von ThyssenKrupp, das Problem zu lösen“, so Heckmann.

Entwässerungsfachmann sieht Problemlösung im Bau eines Regenrückhaltebeckens 

Steigender Grundwasserspiegel sorgt in Brügmanns Hölzchen im Hoeschpark für Überflutung
Steigender Grundwasserspiegel sorgt in Brügmanns Hölzchen im Hoeschpark für eine Überflutung.

Um den Waldboden trocken zu legen, müsse man eine Drainage in die Erde legen, die das Wasser zur Pumpe leitet und von dort in die Kanalisation und in den Körnebach, so Falk. Für Planung und Bau veranschlagte er nicht mehr als sechs Monate Arbeitszeit.

Doch die Stadt oder besser die Stadtentwässerung und hier Falk selbst hat andere Überlegungen gegen das Hochwasser. Falls die Nordspange einmal gebaut werde, müsse man auch an die Entwässerung denken, so der Fachmann.

Dann könne man ein zwei bis vier Hektar großes oberirdisches Regenrückhaltebecken im Wald bauen, dort wo jetzt der kleine Teich sei, und lege damit auch das Gelände trocken.

Für ein Regenrückhaltebecken muss der größte Teil des Waldes weichen

Aktion des Freundeskreises Hoeschpark wegen der Überschwemmung in Brügmanns Hölzchen. Fotos: Simon Bierwald
Aktion des Freundeskreises Hoeschpark wegen der Überschwemmung. Archivfoto: Simon Bierwald

Dazu habe er vor einem Jahr, als er zum ersten Mal von dem Hochwasser im Hoeschpark gehört habe, eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben, die er vor ein paar Tagen erhalten habe.

Für den Bau des Regenrückhaltebeckens müsse aber ein großer Teil des Waldes dran glauben. „Wenn man den Wald erhalten möchte, muss man ihn drainieren oder ein Regenrückhaltebecken bauen“, so seine Einschätzung.

Geplant sei jetzt noch der Bau von Brunnen im Wald, um die Veränderungen des Grundwasserspiegels beobachten zu können.

Zuständigkeitswirrwarr  – Sportwelt ist Betreiberin, Stadt für Instandhaltung zuständig

Keine Antwort gab es auf die Fragen, wer sich bei der Stadt und bei der Sportwelt jetzt um den Bau einer Drainage kümmert, wer was wann in die Wege leitet.

Die Sportwelt, so betonte Heckmann, sei nur die Betreiberin, für die technische Instandhaltung sei die Stadt verantwortlich, und hier die Sport- und Freizeitbetriebe unter der Geschäftsführung von Bernd Kruse.

Heckmann versprach, sich umgehend an Kruse zu wenden, damit das Büro, das die Machbarkeitsstudie geschrieben hat, sich auch um die Planung der Drainage kümmern kann.

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