Sturmtief „Zeynep“ zog über Deutschland hinweg und hielt auch die Feuerwehr Dortmund über einige Zeit in Atem. Innerhalb von sieben Stunden fielen etwa 230 Einsätze an. Leider wurde auch dieses Mal wieder eine Person verletzt. Bereits Sonntagabend (20. Februar 2022) wird das nächste Sturmtief erwartet.
Die Feuerwehr zählte 230 wetterbedingte Einsätze binnen von sieben Stunden
Am Freitag (18. Februar 2022) um 14 Uhr wehten die ersten Ausläufer des Orkantiefs „Zeynep“ über das Dortmunder Stadtgebiet. Bis 21 Uhr wurden etwa 230 wetterbedingte Einsätze gezählt. 170 Einsätze waren zu dieser Zeit bereits durch etwa 200 Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr und 50 Einsatzkräfte der Berufsfeuerwehr abgearbeitet.
Bei den meisten Einsätzen handelte es sich um Sägeeinsätze, bei denen Bäume durch den starken Wind entwurzelt wurden oder oberhalb des Wurzeltellers abknickten und auf Straßen oder Gehwege und manchmal auch Häuser stürzten.
Vom Turm der Kirche „St. Gertrudis“ stürzte ein Kreuz auf ein geparktes Auto
Zwei spektakuläre Schadenseriegnisse gab es in der Nord: Auf dem Nordmarkt war ein Bau entwurzelt worden und stürzte auf den „Grünen Salon“. Das beliebte Café war geöffnet – zum Glück wurde nur ein Gast leicht verletzt. Das Café muss in den nächsten Tagen noch geschlossen bleiben – ein Statiker muss erst die Dachkonstruktion auf mögliche Schäden untersuchen.
An einer anderen Einsatzstelle war ebenfalls viel Glück im Spiel. Vom Turm der Kirche „St. Gertrudis“ stürzte ein großes Kreuz auf einen am Straßenrand geparkten PKW herab. Glücklicherweise saß zu der Zeit niemand in dem Fahrzeug, welches schwer beschädigt wurde.
Die Dortmunder Feuerwehr war auch in Nachbarstädten im Einsatz
Auch zur Unterstützung anderer Kommunen kamen Dortmunder Brandschützer:innen zum Einsatz. So wurde der Kranwagen der Feuerwehr zur Unterstützung der Feuerwehr der Stadt Herne angefordert. Auch hier war ein Baum entwurzelt und auf ein Wohngebäude gestürzt.
In der Nacht zu Samstag flaute der Sturm ab. Doch damit war beziehungsweise ist das Einsatzgeschehen für die Feuerwehr an diesem Wochenende nicht beendet. Sonntagnacht wird das nächste Sturmtief erwartet. Von 22 bis 3 Uhr gibt es erneut eine amtliche Warnung vor schweren Sturmböen.
Erwartet werden schwere Sturmböen mit Geschwindigkeiten zwischen 80 km/h und 95 km/h anfangs aus südwestlicher, später aus westlicher Richtung auf. In Schauernähe sowie in exponierten Lagen muss mit orkanartigen Böen bis 110 km/h gerechnet werden. Daher stellt sich die Feuerwehr auf eine unruhige Nacht ein.
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Ohne das Ehrenamt würde der Katastrophenschutz in Deutschland zusammenbrechen! Massiver Einsatz der Freiwilligen Feuerwehr am Sturm-Wochenende in Dortmund (PM CDU)
Am vergangenen Wochenende waren täglich hunderte Einsatzkräfte im Dienst. Ganz konkret: allein am Freitag waren es 250 Feuerwehrleute. Was viele nicht wissen: 200 von ihnen waren Freiwillige Feuerwehrleute, also ehrenamtliche Helferinnen und Helfer.
Diese Zahl mag überraschen, ist aber nichts neues und weitet sich noch einmal deutlich aus: denn neben der Freiwilligen Feuerwehr gibt es weitere sehr wichtige Organisationen die den Katastrophenschutz aus dem Ehrenamt heraus am Leben halten. Hierunter den THW, den DRK, DLRG und viele mehr.
Einer dieser Helfer ist Andreas Flur, Löschzugleiter und Sprecher der Freiwilligen Feuerwehr Dortmund-Bodelschwingh, Kommunalpolitiker in der Bezirksvertretung Mengede und Landtagskandidat für die CDU Dortmund. Gemeinsam mit seinen Feuerwehr-Kammeraden war er das Wochenende im Dauereinsatz und u.a. auf dem Nordmarkt mit seinem Löschzug eingesetzt, wo das Café „Grüner Salon“ durch einen umgestürzten Baum zerstört wurde.
„Keine größere Einsatzlage kann ohne den Einsatz der Freiwilligen Feuerwehr bewältigt werden!“, so Andreas Flur. „Viele wissen gar nicht, dass es auch in Städten mit starken Berufswehren ohne den Einsatz der Freiwilligen trotzdem nicht geht.“.
Andreas Flur kämpft gesellschaftlich und politisch für mehr Anerkennung und eine bessere Attraktivität des Ehrenamtes.
„Diejenigen, die einen besonderen Dienst an unserer Gesellschaft tun und hierbei häufig Geld mitbringen, anstatt an anderer Stelle welches zu verdienen, müssen gesellschaftliche Anreize bekommen!“, so Andreas Flur. „Es geht mir hierbei ausdrücklich nicht allein um den Katastrophenschutz, sondern ich fasse das ganze Ehrenamt in den Fokus meiner Betrachtung: Die Kinder- und Jugendbetreuung, die Integrationsarbeit, die Arbeit in den Sportvereinen und vieles mehr.“.
Denn obwohl sich allein in NRW rund 6 Millionen Menschen ehrenamtlich engagieren, fehlt es in vielen Vereinen und so auch in der Freiwilligen Feuerwehr an Nachwuchs. Vor allem in den Führungsfunktionen.
Die Landespolitik kann hier nachschärften und die Ausgangslage für ehrenamtliche Helfer weiter verbessern, so wäre der Erwerb von zusätzlichen Rentenpunkten durch den ehrenamtlichen Einsatz für Andreas Flur denkbar und auch über eine weitere Erhöhung von steuerlichen Vorteilen müsse man schnellstmöglich sprechen.
Denn eins ist klar: Die nächste Einsatzlage kommt.
Abschlussbilanz des Sturmwochenendes (PM Feuerwehr Dortmund)
Das Sturmtief „Antonia“ war das dritte Sturmtief, welches das Dortmunder Stadtgebiet in nur wenigen Tagen traf. Es war aber deutlich schwächer als angekündigt. Es gab auch deutlich weniger Schäden als bei den Sturmtiefs „Ylenia“ und „Zeynep“.
Von Sonntagabend 18:00 Uhr bis heute Morgen um 8:00 Uhr wurde die Feuerwehr lediglich zu 32 sturmbedingten Einsätzen gerufen. In allen Fällen blieb es bei Sachschäden. Auf der Wittbräucker Straße in Berghofen fuhr ein PKW in einen umfallenden Baum. Der Fahrer musste aus dem Fahrzeug befreit werden, wurden aber nicht verletzt. Bei den anderen Einsätzen handelte es sich um umgefallene Bäume, abgebrochene Äste, lose Dachziegeln, umgewehte Bauzäune und lose Anbauteile an Gebäuden.
Die Feuerwehr Dortmund war mit zahlreichen Kräften der Freiwilligen Feuerwehr und der Berufsfeuerwehr im gesamten Stadtgebiet tätig.
Erste Sturmbilanz für Dortmunds Grün: Westfalenpark weiterhin geschlossen – Aufräumarbeiten im Gange (PM)
In Dortmunds Parks, Wäldern und Grünanlagen sind die Mitarbeiter*innen heute seit den Morgenstunden damit beschäftigt, die Sturmschäden zu beseitigen und drohende weitere Schäden zu sichten. Der Westfalenpark bleibt daher zunächst bis einschließlich Dienstag geschlossen. Der derzeit absehbare Schaden im Westfalenpark beläuft sich auf sieben umgestürzte Bäume und viele abgerissene Äste, die sich auf Wiesen und Wegen verteilen.
Der Zoo ist bereits verkehrssicher und hat daher heute wieder geöffnet. Drei Bäume wurden dort beschädigt, alle Tiere sind sicher und unverletzt. Vor dem Haupteingang des Zoos ist eine Pappel umgefallen und musste von der Feuerwehr geräumt werden.
Im Botanischen Garten Rombergpark sind bislang 20 Bäume dem Sturm zum Opfer gefallen. Diese Bäume hatten in der Regel Vorschädigungen, sagt Dr. Patrick Knopf, Direktor des Botanischen Gartens Rombergpark. Besonders schade ist sei um ein Naturdenkmal, das der Sturm ebenfalls zu Fall gebracht hat: Am Wochenende fiel der älteste Baum im Botanischen Garten, die 1804 gepflanzte Farnblättrige Buche.
Auf den Friedhöfen haben stadtweit ca. 60 größere Bäume dem Sturm nicht standhalten konnten. Bestattungen können jedoch wie geplant stattfinden. Das Tiefbauamt meldet, dass zahlreiche provisorische Beschilderungen und Baustellenabsperrungen umgefallen sind. Es gab einige Notdiensteinsätze, jedoch ist das große Chaos glücklicherweise ausgeblieben. Das Tiefbauamt hatte im Vorfeld mit dem Grünflächenamt und der Feuerwehr ein Aktivierungskonzept erstellt und zahlreiche Mitarbeiter*innen in Rufbereitschaft versetzt. Die Rufbereitschaft wurde erst am Sonntag und nur für wenige Mitarbeiter*innen in Anspruch genommen.
Die Städtische Immobilienwirtschaft bilanziert an den städtischen Gebäuden eine Vielzahl an kleineren Meldungen. So wurden einzelne Dachpfannen und -ziegel herunter geweht, es gab Wassereintritte durch Dächer oder abgerissene Rolllädenführungen. Einen größeren Schaden gibt es im Café „Grüner Salon“ auf dem Nordmarkt, dort hat ein umfallender Baum das Vordach zerstört.
Das Grünflächenamt zählt bislang ca. 40 umgestürzte Bäume, dazu etwa 20 Kronenausbrüche. Der Fredenbaumpark ist nicht besonders betroffen, dort fielen vor allem Birken sowie Bäume, die bereits zur Fällung markiert waren. Etwa 20 Kolonnen des Grünflächenamtes und Fremdfirmen sind derzeit unterwegs und räumen auf, dazu sind 12 Gärtnermeister*innen mit der Kontrolle des Baumbestandes und der Suche nach Sturmschäden beschäftigt.
Im Stadtwald sind Bäume von den Stürmen überwiegend einzeln, aber auch in Gruppen geworfen und gebrochen worden. Dabei kam es auch zu Sachschäden an PKW, Gartenanlagen und Gebäuden, die an den Wald angrenzen. Im Wald liegen noch umgestürzte Bäume, und es hängen angeschobenen Bäume und lose Äste in den Baumkronen. Da die Böden vom Regen durchweicht sind, sind einige Bäume nicht mehr sicher verwurzelt.
Der Wald und die Parks der Stadt sollte daher auch in den nächsten Tagen weder auf den Wegen noch abseits der Wege betreten werden.
Westfalenpark und Botanischer Garten Rombergpark öffnen morgen wieder (PM)
Der Westfalenpark und der Botanische Garten Rombergpark sind ab morgen (Mittwoch) für Besucher*innen wieder geöffnet. In beiden Parks finden nach dem Sturm noch Aufräumarbeiten statt, die Anlagen sind aber nach gärtnerischen Kontrollen wieder freigegeben.
Das ist der aktuelle Sachstand zum Grünen Salon (Antwort der Stadt auf Nachfrage der Nordstadtblogger-Redaktion)
Der Notdienst des Betriebshandwerklichen Dienstes der Stadt Dortmund hatte in den Abendstunden des vergangenen Freitags eine erste Sicherung der haustechnischen Anlagen des Gebäudes vorgenommen. Der umgestürzte Baum wurde von der Feuerwehr umgehend „gesichert“, das Gebäude und sein Umfeld mit Flatterband abgesperrt. Das Vordach wurde stark beschädigt, die Dachflächen sind bisher noch nicht zugänglich.
Durch die Beschädigungen an der Elektroinstallation, insbesondere an der Außenbeleuchtung, mussten Teile der Installation umgehend spannungsfrei geschaltet werden. Mit Hilfe der Polizei musste das Gebäude geöffnet werden, um die entsprechenden Schaltkreise außer Funktion zu setzen. Danach wurde das Gebäude mittels Ersatzschließung wieder gesichert.
Zur Zeit erfolgt die Aufnahme und Beurteilung der entstandenen Schäden am Gebäude „Grüner Salon“. Jetzt kümmern sich städtische Mitarbeiter, aber auch hinzugezogene Firmen für Dacharbeiten, Statik und haustechnische Anlagen, sowie die Pächterinnen des Objektes darum, den Schadensumfang und die weitere Vorgehensweise zu ermitteln. Erst danach wird man sehen, wie es weiter geht.
Zoo Dortmund öffnet einige Tierhäuser wieder (PM)
Der Zoo Dortmund öffnet einige Tierhäuser wieder für Besucher*innen: Ab Mittwoch sind der Bauernhof, das Otterhaus, das Tamanduahaus, das Giraffenhaus und das Nashornhaus wieder zugänglich. In allen Tierhäusern gilt die Maskenpflicht. Weiterhin geschlossen bleiben das Löwenhaus, das Amazonashaus und das Regenwaldhaus.
Für den Zoo-Besuch gilt die 2G-Regel.
http://www.dortmund.de/zoo