Planerladen unterstützt insbesondere Drittstaatsangehörige im Stadtteil

Das Projekt „INKLUDO 2.0“ bietet ein breites Konfliktmanagement für die Nordstadt an

Zahlreiche Gäste informierten sich beim Tag der offenen Tür im Planerladen über das Konfliktmanagement-Angebot „INKLUDO 2.0“. Foto: Planerladen

Anfang Juli öffnete der Planerladen seine Türen in der Schützenstraße 42 zum Tag der offenen Tür. Der Fokus lag dabei auf dem Konfliktmanagement des Projekts „INKLUDO 2.0“, das als niederschwelliges Angebot in der Dortmunder Nordstadt agiert. Allen Interessierten, ob Nachbar:innen oder auch Kooperationspartner.innen und Klient.innen konnten einen Blick hinter die Kulissen der alltäglichen Arbeit im Quartier werfen. Bei Speisen und Getränken kamen die Besucher.innen ins Gespräch und konnten sich über die Angebote informieren.

Vielfältige Unterstützung in den verschiedensten Konfliktbereichen

„INKLUDO 2.0“ steht für „Inklusion von Drittstaatsangehörigen (Angehörige von Staaten, die nicht der Europäischen Union bzw. dem Europäischen Wirtschaftsraum ( EWR ) angehören) in Dortmund“. Bereits seit 2022 gibt es das durch den Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds (AMIF) der EU geförderte Projekt. Ein zentraler Baustein von INKLUDO 2.0 ist es, bei Konflikten zu vermitteln und Formate zum Austausch und zur Begegnung zu schaffen.

Grafik: Planerladen

Das Projekt baut auf langjähriger Erfahrung auf: Schon seit dem Jahr 2000 beschäftigt sich der Planerladen mit stadtteilbezogener Konfliktvermittlung in der Nordstadt. Die Palette der Konflikte, bei denen Unterstützung angeboten werden kann, ist dabei sehr breit:

Klassische Nachbarschaftsstreitigkeiten wie etwa zu hohe Lautstärke werden ebenso bearbeitet wie stadtteilbezogene Konflikte, zum Beispiel im Zusammenhang mit der Nutzung von Grün- und Freiflächen. Auch, wenn Bewohner:innen Konflikte mit Behörden, Unternehmen oder ihrem Hauseigentümer haben, können sie sich an das Konfliktmanagement wenden, das zudem auch eng mit der Migrationsberatung und den vielen weiteren Angeboten des Planerladens vernetzt ist. So können Menschen gegebenenfalls auch weitervermittelt werden.

Es geht um die konstruktive Beilegung von Streitigkeiten

Der Projektverantwortliche Dennis Zilske erläuterte: „Auf einer übergeordneten Ebene ist es Ziel des Projekts, das Zusammenleben in der Dortmunder Nordstadt friedvoller zu gestalten – und friedvoller bedeutet dabei aus unserer Sicht nicht konfliktfrei.“

Grafik: Planerladen

Vielmehr gehe es darum, Konflikten Raum für eine konstruktive Austragung zu geben, und dabei auch den Menschen eine Stimme zu geben, die weniger ressourcen- und damit oft auch weniger artikulationsstark seien.

Gerade durch das enge Zusammenleben in der Nordstadt ist es unmöglich, sich aus dem Weg zu gehen, Konflikte entstehen fast zwangsläufig. Klar ist dabei auch: In den meisten Fällen erledigen sich Konflikte nicht von selbst und nicht durch ein „unter den Teppich kehren“. „Doch werden sie in die richtigen Bahnen gelenkt, bieten Konflikte Raum für Verbesserungen und auch Annäherung“, so Dennis Zilske.

Aufgrund der Fluktuation im Stadtteil handelt es sich hierbei um eine strukturelle Daueraufgabe. Denn die Menschen verlassen den Ankunftsstadtteil Nordstadt oft schnell wieder, andere kommen hinzu, sodass die Regeln des Zusammenlebens ständig neu verhandelt werden müssen. Hierbei unterstützt das Konfliktmanagement.

Neben Konfliktvermittlung werden Austausch und Begegnung geboten

Grafik: Planerladen

Doch es wird nicht nur bei der Konfliktlösung geholfen, „INKLUDO 2.0“ schafft auch Orte der Begegnung: Veranstaltungen wie etwa das Bürgerforum „Nord trifft Süd“ leisten einen Beitrag zum Austausch und zum gesellschaftlichen Zusammenhalt, und sind somit gewissermaßen auch als Prävention von Konflikten zu verstehen.

Mit den verschiedenen Formaten werden die Bewohner:innen aktiviert, um sich für ihre Belange einzusetzen und sich für ihr Wohnumfeld zu engagieren: Bei Dialogveranstaltungen wie etwa Lesungen und Filmabenden soll mitdiskutiert werden, beim „Grünen Wohnzimmer“ im Blücherpark können die Menschen ihr Wohnumfeld aktiv mitgestalten. Dies sind nur zwei Beispiele für die vielfältigen Angebote, mit denen die Beteiligung im Stadtteil gestärkt wird.

Grafik: Planerladen

Die Angebote des Projektes sind damit jedoch noch nicht erschöpft: Die Mitarbeiter:innen von „INKLUDO 2.0“ bieten auch Schulungen und Workshops zum Umgang mit Konflikten sowie mit Diskriminierung an, um ihr Wissen weiterzugeben. So gibt es etwa Schulungen zur Orientierung im Alltag insbesondere für Zugewanderte.

Ziel ist hier zum Beispiel die Vermittlung von Rechten und Pflichten, um unnötige Konflikte zu vermeiden und sich im Konfliktfalle oder bei Diskriminierung richtig verhalten zu können. Doch auch weiterführende Workshops zum Thema Konfliktvermittlung sind im Angebot und werden flexibel auf den jeweiligen Bedarf zugeschnitten.

Weitere Informationen finden Interessierte hier.

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