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Das Gelände des heutigen Nahverkehrsmuseums Mooskamp wurde in den 1950er-Jahren als Wartungs- und Reparaturbetrieb für Lokomotiven gebaut, die vorwiegend auf der Zeche Hansa und der Kokerei Hansa unterwegs waren. Seit 2001 befindet sich auf dem Gelände das Nahverkehrsmuseum. Es wird in 2027 Teil der Internationalen Gartenausstellung (IGA) sein. Dafür sind in den vergangenen beiden Jahren bereits ein Ausstellungsgebäude sowie eine Leichtbauhalle neu entstanden – sie werden bei der IGA vor allem als Blumenschau-Hallen genutzt. Nun werden im letzten Schritt die Außenanlagen grundlegend instandgesetzt.
Aufarbeitung 70 Jahre alter Gleise und Weichen
Die Gleisanlagen aus den 1950er Jahren sind in die Jahre gekommen, sie weisen zum Teil erhebliche Abnutzungserscheinungen auf. Im Außenbereich werden rund 650 laufende Meter Gleise saniert. Dabei werden die alten Holzschwellen durch neue aus Beton ersetzt. Vorhandene Weichen aufgearbeitet oder durch Weichen ersetzt, die bereits andernorts ihre Dienste geleistet haben.
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Im Bereich direkt vor den Hallen liegen die Schienen in gepflasterten Bereichen – im Zuge der Aufarbeitung werden die vorhandenen Pflastersteine aufgenommen und anschließend wieder eingesetzt. So soll der Charme des alten Betriebsgeländes erhalten bleiben. Alle Baumaßnahmen stehen in engem Zusammenhang mit der IGA 2027 und werden vom Land NRW finanziell gefördert.
„Für das Nahverkehrsmuseum Mooskamp ist es ein großer Gewinn, dass es Teil des Dortmunder Zukunftsgartens wird. Wir freuen uns sehr darüber, dass wir zur IGA 2027 die Ergebnisse unserer langjährigen und ehrenamtlichen Restaurierungsarbeiten an unserem Museumsbahnhof zeigen und mit Unterstützung des Landes NRW und der Stadt Dortmund noch besser in Szene setzen können“, freut sich Nico Rebbert (Geschäftsführer der Bahnhof Mooskamp gGmbH).
Auf den langfristigen Nutzen aus städtischer Perspektive weist Sebastian Kröger (Leiter des Amtes für Stadterneuerung) hin: „Aus Sicht der Stadt Dortmund bietet die IGA 2027 die Chance, das Nahverkehrsmuseum Mooskamp aus seiner bisherigen isolierten Lage zu befreien und über den neuen Kokereipark direkt an die Kokerei Hansa und den Deusenberg und damit auch die umliegenden Stadtquartiere anzubinden.“
Das Betriebsgelände wird deutlich grüner als zuvor
Zwischen den sanierten Gleisen wird eine spezielle Klimarasenmischung eingesät, zusammengesetzt aus regionalen, gebietseigenen Arten. Größere Flächen zwischen mehreren Gleiskörpern werden mit zwei verschiedenen Staudenmischungen bepflanzt. Die Staudenarten sind an den Standort angepasst und so zusammengestellt, dass in der Vegetationszeit immer einige Arten blühen.
Darüber hinaus erhält die neue Leichtbauhalle eine abwechslungsreiche Vertikalbegrünung, unter andrem aus verschiedenen Rosenarten und Clematis. Die Bewässerung der Rankpflanzen und Stauden zwischen den Gleisen soll automatisiert funktionieren: Von zwei unterirdischen Zisternen, in denen Niederschlagswasser von den Dächern der beiden Neubauten gesammelt wird, verlaufen Schläuche zu den Staudenbeeten.
Steht kein Niederschlagswasser mehr zur Verfügung, pumpt das Bewässerungssystem automatisch Frischwasser zu den Pflanzen. „Dieses System vereinfacht uns die langfristige Pflege der Stauden und stellt auch in trockenen Zeiten die Bewässerung sicher, da wir nicht jeden Tag vor Ort sind“, so Rebbert über die neue technische Unterstützung.
Umbau für Barrierefreiheit – Eingeschränkte Veranstaltungen während der Bauarbeiten
Damit das Nahverkehrsmuseum künftig auch für mobilitätseingeschränkte Personen besser zugänglich ist, wird ein Gleisübergang barrierefrei ausgebaut und in die umliegende Pflasterung einbezogen. Die finalen Pflasterungs- und Begrünungsmaßnahmen finden unmittelbar im Anschluss an die Gleisbauarbeiten im Frühjahr und Herbst 2025 statt.
Während der Gleisbau-, Pflaster- und Pflanzarbeiten bleibt das Nahverkehrsmuseum für Publikum gesperrt. Die Saison 2025 wird daher nur eingeschränkt verlaufen, so Rebbert.
Die Errichtung der Leichtbauhalle, die Gleissanierung und die Begrünungsmaßnahmen kosten insgesamt knapp 2,5 Millionen Euro. Das Ministerium für Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen übernimmt insgesamt fast 1,75 Millionen Euro. Die Finanzierung läuft über die Festbetragsförderung für Gartenschauen. Die restlichen Kosten trägt die Stadt Dortmund aus ihrem Haushalt. Die Koordination und Verwaltung aller Beiträge und Fördermittel im Zukunftsgarten Dortmund übernimmt das Amt für Stadterneuerung.
Mehr Informationen:
- Mehr zu den einzelnen Veranstaltungen des Museums gibt es unter: bahnhof-mooskamp.de.