Das Bürgerhaus-Projekt des Vereins Haus Wenge Lanstrop ist mit dem Dortmunder Heimat-Preis 2023 ausgezeichnet worden. Der Verein sicherte sich in der Abstimmung durch die Dortmunder:innen mit 64 Prozent der Stimmen klar den ersten Platz unter den drei Finalisten. Die Auszeichnung, die mit einem Preisgeld in Höhe von 7.500 Euro verbunden ist, übergab Oberbürgermeister Thomas Westphal. Den zweiten Preis und 5.000 Euro erhält der „Italienverein. Zentrum für Sprach- und Kulturvermittlung“, den dritten Preis und 2.500 Euro die Artventure Kunstvermittlung. Beworben hatten sich ursprünglich 13 Projekte, aus denen eine Fachjury die Finalisten ausgewählt hatte.
Ein neuer Ort für Theater, Musik, Ausstellungen und andere Veranstaltungen
„Heimat wird stark, wenn man sie erkundet, erinnert und tatkräftig gestaltet“, sagt Oberbürgermeister Thomas Westphal. „Wie vielfältig Heimat in Dortmund gelebt wird, zeigen unsere Heimat-Preis-Träger:innen auch dieses Jahr wieder eindrucksvoll. Das hier erlebbare Engagement setzt an ganz unterschiedlichen Stellen an und stärkt unsere Stadt so im Ganzen.“
Der Verein Haus Wenge Lanstrop hat das gleichnamige ehemalige Rittergut im Stadtbezirk Scharnhorst zu einem Bürgerhaus entwickelt und das markante rote Gebäude mit neuem Leben gefüllt. Durch dieses Engagement entstand im Dortmunder Norden ein neuer Ort für Theaterabende, Musikdarbietungen, Ausstellungen und viele andere Veranstaltungen.
Auch Trauungen sind im Kaminzimmer möglich. Gleichzeitig dient Haus Wenge als Treffpunkt für Vereine und bietet in stilvollem Ambiente Raum für Lese- und Kursangebote oder Bürger:innensprechstunden etwa der Polizei oder von Sozialverbänden.
Platz 2: Geschichten erzählen und Kulturerfahrungen weitergeben
Der zweitplatzierte Italienverein erhielt 29 Prozent der 837 gültigen Stimmen für sein Kinderbuchprojekt „Die Erzählung der verlorenen Geschichten“. Generationsübergreifend gestaltete der Verein ein italienischsprachiges Bilderbuch, das für das Erzählen von Geschichten als Weitergabe von Kultur und Erfahrungen sensibilisiert.
Denn die Maus Lina füllt in der Geschichte, die von einem Sturm leergefegten Bücher einer Bibliothek mithilfe der Erinnerungen der Kinder wieder mit den „verlorenen Geschichten“. Dabei werden auch der Erhalt und die aktive Nutzung von Orten der Erinnerung wie Denkmälern, Bibliotheken, Archiven oder historischen öffentlichen Räumen zum Thema.
Während mehrere Kinder bei der Entwicklung der Hauptfigur und ihrer Reise halfen, steuerten Jugendliche des Vereins die liebevollen Illustrationen bei, die in einer Ausstellung in den Vereinsräumen zu sehen sind.
Platz 3: Per Handy-App die Kunst im öffentlichen Raum erkunden
Der dritte Platz geht an die Kunstvermittlung Artventure und ihre „Artventure App“. In diesem Projekt haben Studierende eine Datenbank und eine Plattform erschaffen, die es einfach macht, Kunst im öffentlichen Raum zu erleben. Die kostenlose App enthält rund 900 Kunstwerke in Dortmund.
Zu jedem Kunstwerk gibt es ein Foto und eine Beschreibung. So lässt sich auch die eigene Umgebung und Heimat noch einmal mit neuen Augen entdecken. Geplant sind künftig auch Routen, die die Menschen entlang der Kunstwerke führen.
Zum Hintergrund:
- Der Heimat-Preis ist Teil des Heimat-Förderprogramms, das das nordrhein-westfälische Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung ins Leben gerufen hat.
- Zur Umsetzung dieses Programms, das die zahlreichen, oft im Hintergrund arbeitenden Vereine und ehrenamtlichen Initiativen in den Fokus rückt und unterstützt, hat die Stadt Dortmund die Koordinierungsstelle Heimat im Amt für Stadterneuerung eingerichtet.
- Diese Stelle organisiert auch den Dortmunder Heimat-Preis.
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Kreatives Kaffeekränzchen: Haus Wenge und die Magie der Langen Tafel (PM)
Wenn man durch das Gartentor von Ina Feierabend tritt, hat man sofort das Gefühl, eine magische Grenze zu überschreiten. In ihrem verzauberten Garten leben Meerjungfrauen, und überall gibt es etwas Neues zu entdecken. Der Mittelpunkt dieses idyllischen Ortes ist ein wunderschöner See, der als Herzstück des Gartens dient. Rund um den See verbergen sich Bienenstöcke, die für emsiges Treiben sorgen.
Ina nimmt mit Begeisterung an der „Langen Tafel“ von Haus Wenge teil und hat hierfür zwei Tische reserviert. „Ich decke zwei Thementische,“ erklärt sie, „einer gehört den Wildbienen und der andere heißt „Teatime“, weil ich England so gerne mag.“ Wenn Ina von ihrer Ankunft in Lanstrop vor 30 Jahren erzählt und wie sie sich Stück für Stück die Umgebung erobert hat, hört man ihr gerne zu.
Sie ist hervorragend vernetzt, und das ganz ohne Facebook und Instagram, wie sie stolz betont. Ina ist eine leidenschaftliche Ehrenamtlerin, die sich sowohl im Imkerverein als auch zunehmend im Haus Wenge engagiert. Sie ist begeistert von den vielfältigen Aktivitäten, die dort stattfinden, und deshalb nimmt sie auch am 31. August am NRW-weiten Tag der „Dritten Orte“ teil. Vielleicht nimmt ja sogar die gleichnamige Ministerin Ina Brandes an ihrem Teatime-Tisch Platz – das wäre wunderbar, meint Ina.
Besonders schön findet sie, dass die Bürgerinnen und Bürger nicht nur zum Kaffeetrinken kommen, sondern auch selbst kreativ werden können. Auf weiße Tischdecken können Besucherinnen alles malen und zeichnen was zu einer Tafel gehört, z.B. Teller, Torten, Trauben. So entsteht nach und nach ein langes, einzigartiges Gemeinschaftskunstwerk auf Stoff. Ina hat bereits einen Muffin auf ihre Tischdecke gemalt – und genau diesen wird es am 31. August auch in echt geben.
Die „Lange Tafel“ ist ein Projekt des Haus Wenge Lanstrop e.V., bei dem Begegnung und Beteilgung im Mittelpunkt stehen. An diesem Tag erstrecken sich die langen Reihen von Tischen und Bänken vom Haus Wenge durch den Park, entlang der Schafstallstraße bis hin zum Nettoparkplatz. Alle Nachbarinnen und Nachbarn sind eingeladen, sich an die Tische zu setzen und gemeinsam zu feiern. Für die passende Stimmung sorgen die Dortmunder Clownin Emma Venus und die Musiker des „Romberg Klezmers“. Die Lange Tafel findet von 15 bis 18 Uhr statt, wobei die Ministerin Ina Brandes für 16:30 Uhr ihren Besuch angekündigt hat. Das Projekt wird von ihrem Ministerium für Kultur und Wissenschaften finanziell und ideell unterstützt. Im Anschluss können die Besucher das Abendkonzert „Songs to Remember“ mit Herwarth Böhmer und Band im Hof von Haus Wenge genießen.
Bereits über 30 Gruppen, Initiativen, Einzelpersonen haben Tische reserviert. Kurzentschlossene haben noch bis zum 21. August die Möglichkeit, weitere Tische zu reservieren und zu gestalten. Für Kuchen und Getränke stehen 30 Euro zur Verfügung. Anmeldungen können über die folgende E-Mail-Adresse erfolgen: m.wenz@haus-wenge-lanstrop.de.
Ina freut sich schon sehr auf den Tag und auf die vielen Besucherinnen und Besucher, die sie an ihren Thementische kennenlernen und verköstigen darf.