Der Elektrolyseexperte fährt aber aktuell Verluste ein:

Das Dortmunder Unternehmen Thyssenkrupp Nucera sieht Chancen in  grünem Wasserstoff

Die Bilanzpressekonferenz von Thyssenkrupp Nucera fand in der neuen Firmenzentrale auf der Stadtkrone Ost statt. Foto: Anja Cord für Nordstadtblogger.de

Das Dortmunder Unternehmen Thyssenkrupp Nucera sieht seine Zukunft im grünen Wasserstoff. So teilte das Unternehmen bei der Präsentation seiner Jahresbilanz mit, dass im Bereich grüner Wasserstoffs der Umsatz deutlich gestiegen sei. Thyssenkrupp Nucera liefert Elektrolyseanlagen, die chemische Rohstoffe herstellen.

Der Umsatz in der Sparte Wasserstoffelektrolyse stieg um 75 Prozent

Beispielsweise können Elektrolyseure mit Strom Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff aufspalten. Wenn der eingesetzte Strom aus erneuerbaren Energien stammt, fällt bei der Herstellung des Wasserstoffs kein Kohlendioxid (CO2) an. Besonders die Stahlwirtschaft setzt auf grünen Wasserstoff und damit klimaneutral Hochöfen betreiben zu können und sogenannten grünen Stahl herstellen zu können.

CEO Dr. Arno Pfannschmidt Foto: Anja Cord für Nordstadtblogger.de

Der Umsatz in der Sparte Wasserstoffelektrolyse stieg um 75 Prozent auf 356 Millionen Euro im Geschäftsjahr 2023/2024, teilte das Unternehmen mit. Für den Kunden Stegra aus Schweden baut Thyssenkrupp Nucera eine der größten integrierten Elektrolyseanlagen in einem Stahlwerk mit einer Gesamtleistung von 700 Megawatt.

Eine weitere Anlage mit einer Gesamtleistung von 300 Megawatt konnte Thyssenkrupp Nucera nach Spanien an den Stahlhersteller Moeve verkaufen. Hier sei eine langfristige Kooperation geplant, da Moeve einen großen Standort für grünen Stahl in Andalusien aufbauen will.

Steigende Kosten belasten das operative Ergebnis – dennoch gibt es Aktiendividenden

Der Auftragseingang des Unternehmens stieg im vergangenen Geschäftsjahr insgesamt um lediglich drei Prozent auf 636 Millionen Euro. Treiber des Wachstums im vierten Quartal war vor allem die Sparte für Chlor-Alkali-Elektrolyse, bei der das Dortmunder Unternehmen eine Technik anbietet, die ohne hochgiftiges Quecksilber auskommt. Die stärksten Impulse kamen über das Jahr aus dem Bereich Alkalische Wasserselektrolyse. Die Anlagen liefern Grundstoffe für die chemische Industrie. 

CEO Dr. Werner Ponikwar Foto: Anja Cord für Nordstadtblogger.de

Der Umsatz des Unternehmens stieg im Geschäftsjahr 2023/2023 um ein Drittel auf 862 Millionen Euro. Der operative Gewinn (Ebit) sank von 25 Millionen Euro auf -14 Millionen Euro. Als Grund für diese Verluste gab das Unternehmen an, dass steigende Kosten sowie der höhere Anteil der Alkalischen Wasserelektrolyse das Ergebnis belastet hätten. Die Alkalische Wasserelektrolyse wirft laut Thyssenkrupp Nyocera geringere Margen ab als das restliche Geschäft. 

Für das kommende Jahr will das Unternehmen den Trend umkehren und geht von höheren Umsätzen sowie einem positiven Ergebnis aus. Da in das Finanzergebnis im abgeschlossenen Geschäftsjahr Zinserträge einfließen, konnte Thyssenkrupp Nucera trotz der Verluste 0,09 Euro pro Aktie ausschütten (Vorjahr: 0,22 Euro). 

Parade der Neubauten:  Thyssenkrupp Nucera (links) neben Adesso und der Versicherung Continantale im Hintergrund Foto: Anja Cord für Nordstadtblogger.de

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  1. thyssenkrupp nucera schließt Partnerschaft mit Chlorum Solutions USA für Chlor-Alkali-Anlage in Arizona (PM)

    Houston/ Dortmund. Chlorum Solutions USA hat thyssenkrupp nucera als Partner für die Entwicklung seiner ersten US-amerikanischen Chlor-Alkali-Anlage in Casa Grande, Arizona, ausgewählt. Bei dem Projekt werden fortschrittliche Verfahren zur Modernisierung der chemischen Produktion eingesetzt. Das US-Unternehmen ist auf Chlor-Alkali-Anlagen spezialisiert und wird die skidmontierte Technologie von thyssenkrupp nucera einsetzen.

    Der Elektrolyse-Spezialist wird das Engineering und die Beschaffung des Chlor-Alkali-Elektrolyseurs der Anlage beaufsichtigen, die auf der skidmontierten Technologie basiert. Dieser modulare Ansatz vereinfacht den Bau, senkt die Kosten und erhöht die betriebliche Flexibilität, um den lokalen Produktionsanforderungen gerecht zu werden. Die Anlage steht im Einklang mit dem Engagement beider Unternehmen für eine nachhaltige und sichere chemische Produktion und trägt gleichzeitig den Herausforderungen der Lieferkette Rechnung.

    „Wir sind stolz darauf, mit Chlorum Solutions USA an diesem bahnbrechenden Projekt zusammenzuarbeiten, das sich auf Innovation durch ein modulares Design konzentriert“, sagt Sachin Nijhawan, CEO von thyssenkrupp nucera USA. „Diese Partnerschaft mit Chlorum Solutions USA setzt einen neuen Maßstab für Spitzenleistungen in der chemischen Industrie.“

    In der Anlage in Casa Grande kommt die energieeffiziente Membrantechnologie von thyssenkrupp nucera zum Einsatz, die einen geringeren ökologischen Fußabdruck als herkömmliche Methoden aufweist. Durch die Lokalisierung der Produktion entfällt die Notwendigkeit, Chlor über weite Strecken zu transportieren. Stattdessen werden Natriumhypochlorit, Salzsäure und Natronlauge direkt aus Salz hergestellt. Dies ermöglicht eine zuverlässige und sichere Versorgung der Märkte in Arizona und den umliegenden Regionen.

    Es wird erwartet, dass durch das Projekt dauerhafte Arbeitsplätze in den Bereichen Technik, Betrieb und Verwaltung geschaffen werden – ebenso wie Möglichkeiten für Bauunternehmer und Zulieferer.

    Die Anlage in Casa Grande trägt dem Bedarf an dezentraler chemischer Produktion Rechnung und verbessert die Widerstandsfähigkeit der Lieferkette. Mit nahezu 80 Prozent der US-amerikanischen Chlor-Alkali-Produktion, die an der Golfküste konzentriert ist, bietet diese Anlage eine entscheidende Absicherung. Dadurch wird eine gleichbleibende Versorgung für Branchen wie die Wasseraufbereitung und die Fertigungsindustrie sichergestellt.

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