Dortmund rüstet sich für einen längeren und gegebenenfalls auch schwereren Verlauf der Corona-Krise. Daher sagt die Stadt bis nach Pfingsten alle Veranstaltungen ab, bei denen sie Mitveranstalterin ist. Davon betroffen sind beispielsweise das Stadtfest DORTBUNT, Klangvokal oder auch das Fest der Chöre, welches zumindest in den Herbst verschoben wird. Außerdem wird das Thema Gesundheitsschutz systematisch ausgebaut. Neben drei Schwerpunkt-Krankenhäusern für die Behandlung von COVID-19-Infizierten wurde die Feuerwehr mit der Planung von Behelfskrankenhäusern mit 1000 Betten beauftragt. Derzeit (24. März, 16 Uhr) sind 183 Menschen in Dortmund positiv getestet.
Klinikum-Nord, Knappschafts-Krankenhaus und Johannes-Hospital als Schwerpunkte
Das Gesundheitsamt hat sich mit allen heimischen Krankenhäusern auf eine Strategie zur Behandlung von Corona-Fällen verständigt. Neben den Diagnostikangeboten im Gesundheitsamt, am Klinikum-Nord und am Knappschaftskrankenhaus in Brackel wurden Schwerpunkt-Kliniken zur Behandlung festgelegt. Diese sind ebenfalls das Klinikum-Nord und das Knappschaft-Krankenhaus.
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Sollten die Kapazitäten dort perspektivisch nicht reichen, wird das Johannes-Hospital drittes Schwerpunkt-Krankenhaus. Dann stünden – im Fall der Fälle – 760 Betten zur Verfügung, 100 davon mit Beatmungsmöglichkeiten, machte Dr. Frank Renken, Chef des Gesundheitsamtes, deutlich. „Nicht jeder Betroffene muss beatmet werden“, betonte er vorsorglich. Dennoch wurden weitere 100 Beatmungsmaschinen beim Bund bestellt – einen Liefertermin gibt es natürlich noch nicht.
Die Kliniken halten für den Fall der Fälle freie Betten vor. Dafür werden sie finanziell entschädigt. „Normalerweise werden sie nicht für freie Betten bezahlt. In diesem Fall ist das anders“, machte Renken deutlich. Er strahlte Ruhe aus und sah keinen Grund zur Panik. Derzeit wurde nur eine Person aus Dortmund intensivmedizinisch behandelt – Lebensgefahr bestand zum Glück nicht.
Feuerwehr beginnt Planung für Behelfskrankenhäuser mit 1000 Betten
Dennoch möchte man solche Notlagen wie in Italien auf jeden Fall vermeiden. Daher wurde die Feuerwehr beauftragt, die Einrichtung von Behelfskrankenhäusern zu prüfen. 1000 Betten sollen für den Fall eines schweren Verlaufs der Corona-Krise vorgehalten werden. In Frage kämen größere Hallen wie bei den Westfalenhallen oder auch große Sporthallen. Aber auch Schulen kämen dafür in Frage.
„Das Ganze ist nicht nur ein räumliches bzw. bauliches Problem, sondern auch ein personelles und logistisches. Alles was im Krankenhaus Hand in Hand geht, ist ein riesiger Wust, der geplant werden muss“, verdeutlichte Renken. „Und 1000 Betten sind ein riesengroßer Bereich. Viele Fragen sind noch nicht geklärt. Doch mit der weiteren Umsetzung wurde begonnen.“
So viel Voraussicht und Planung wünscht sich Dortmunds OB Ullrich Sierau auch im Umland: „Wir würden uns wünschen, wenn in der Region ähnliche Vorkehrungen getroffen würden, damit es keine Zuwanderung der besonderen Art aus der Umgebung gibt“, sagte Sierau.
„Wir hoffen, dass wir irgendwann nicht dazu gezwungen werden zu entscheiden, ob das Beatmungsbett für einen Patienten aus Dortmund oder aus Unna, Lünen oder Castrop genommen wird“, machte Sierau deutlich. Denn auch bei den bisher drei Fällen, die in Dortmund klinisch wegen COVID-19 behandelt wurden, war nur ein Dortmunder. Weltweit lag die Zahl der Menschen, die stationär wegen Corona behandelt werden mussten, bei rund 20 Prozent aller Infizierten.
Testdiagnostik wird geändert: Test aus COVID-19 bei passender Symptomatik
„Es muss allen Verantwortlichen in der Region klar sein, dass sie sich nicht aufs Oberzentrum verlassen dürfen. Wir machen das, aber wollen nicht, dass wir in eine ungute Situation kommen“, sagte er mit Blick auf die zahlreichen Menschen, die beim Abstrichzentrum in Dortmund aufgelaufen sind, weil es solche Diagnostik-Zentren in den Nachbarstädten nicht gibt.
Apropos Diagnostik: Ende der Woche will man in Dortmund die Teststrategie umstellen: Denn bisher wurde nur gestestet, wer aus einem Risikogebiet gekommen ist oder Kontakt zu einem Infizierten hatte und Symptome gezeigt hat. Allerdings wird die Zahl der Menschen, die aus Risikogebieten kamen, kleiner. Die Inkubationszeit, beispielsweise der Urlauber*innen aus Österreich, geht am 28. März zu Ende.
Doch es gibt eine gewisse Dunkelziffer von Infizierten, die nicht getestet wurden, bzw. die übertragen, aber selbst nicht erkrankt sind. „Wir wollen wissen, ob wir neben denen, die wir bei den Umgebungsuntersuchungen getestet haben, dann auch jene untersuchen, deren Symptomatik zu Corona passt“, so Renken, auch wenn sie nicht in Risikogebieten waren oder infizierte Kontakte hatten.
Klar ist allerdings, dass auch zukünftig nicht willkürlich getestet werde. „Wer nicht symptomatisch ist, wird weiterhin nicht getestet“, sagte er mit Blick auf jene, die man beim Gesundheitsamt abgewiesen habe, weil sie „nur mal auf Nummer sicher gehen wollten“.
Stadt Dortmund sagt alle eigenen Veranstaltungen bis nach Pfingsten ab
Die Stadtspitze versucht, übertriebene Hoffnungen zu dämpfen, dass die Einschränkungen in wenigen Wochen beendet sein werden. Gerade wenn man versucht, die Zahl der Neuinfektionen zu verlangsamen, um die Zahl der Kranken für das Gesundheitssystem handhabbar zu halten, wird das Thema das öffentliche Leben länger begleiten.
Daher hat der Verwaltungsvorstand entschieden, statt Ostern nun Pfingsten als Orientierungswert zu nehmen. Alle eigenen Veranstaltungen sind bis zum 1. Juni (Pfingstmontag) abgesagt. Städtische Veranstaltungen wird es bis dahin nicht geben – auch als Mitveranstalterin wird die Stadt nicht zur Verfügung stehen, kündigte OB Ullrich Sierau an.
Daher werden eine Vielzahl weiterer Veranstaltungen ausfallen, beispielsweise die für den 23. April geplante große Antisemitismus-Konferenz, der OB-Empfang zum 1. Mai, das große Stadtfest DORTBUNT am 9./10. Mai, die Feierlichkeiten zu 50 Jahre Städtepartnerschaft mit Leeds am 8. Mai ebenso wie die Reise der Dortmunder Delegation nach Rostov am Don zum Gedenken an das Kriegsende. Das große Klangvokal-Musikfestival ist bereits abgesagt, das Fest der Chöre wird von Juni auf September verlegt.
Die Stadt will jetzt schon handeln, um weitere Vorverpflichtungen und höhere Stornierungskosten zu vermeiden. „Selbst wenn wir im Mai aus dem Gröbsten raus sind, wollen wir nicht Dortbunt zum Feiern nutzen und zehntausende Menschen zusammenbringen und neue Infektionsketten aufmachen“, so Sierau.
Motto des DGB: „Solidarisch ist man nicht alleine“ – das bedeutet heute Abstand halten
Apropos Mai: Auch der DGB hat die traditionellen Veranstaltungen zum Tag der Arbeit abgesagt. „Die weltweite Ausbreitung des Corona-Virus zwingt auch die Gewerkschaften in Dortmund zu einer historisch einmaligen Entscheidung: Schweren Herzens müssen wir die Demonstration und Kundgebung zum 1. Mai dieses Jahres leider absagen“, teilten sie mit.
Die Corona-Pandemie bedeute ein Leben im Ausnahmezustand: „Viele Menschen können nicht zum Arbeitsplatz, Kinder nicht in die Schulen und Kitas, wir sehen unsere Verwandten nicht mehr, unsere Freundinnen und Freunde, unsere Kolleginnen und Kollegen. Viele sorgen sich um ihre Existenz. Aber wir können auch beobachten: Überall erblühen neue Formen der Solidarität, wie Nachbarschaftshilfen, Einkaufsgemeinschaften oder Jugendorganisationen, die alte Menschen und andere Hochrisiko-Gefährdete unterstützen. Künstlerinnen und Künstler zeigen ihre Kunst im Netz, Museen öffnen virtuell, Schulen entwickeln innovative Lehrmethoden“, heißt es weiter.
„Hier zeigt sich, dass das diesjährige Motto des DGB – „Solidarisch ist man nicht alleine“ – lebt. Solidarität heißt aber in diesem Jahr vor allem: Abstand halten! Im nächsten Jahr werden wir dann wieder mit vielen Menschen gemeinsam die Straßen und Plätze füllen und den 1. Mai feiern: Das – weltweit – größte Fest der Solidarität“, betont der DGB Dortmund.
UPDATE: (24. März, 16 Uhr)
Coronavirus: Weitere 13 positive Testergebnisse
In Sachen „Coronavirus“ lässt sich für Dortmund folgendes Update geben: Am heutigen Dienstag sind 13 positive Testergebnisse dazu gekommen. Somit liegen insgesamt 183 positive Tests vor. Heute wurden insgesamt 150 Abstriche durchgeführt: 56 im Gesundheitsamt, 94 in der Diagnostikstelle Klinikum-Nord.
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Konzerthaus Dortmund (Pressemitteilung)
Bis einschließlich 31. Mai 2020 finden im KONZERTHAUS DORTMUND keine Veranstaltungen statt
Die Stadt Dortmund hat alle städtischen Veranstaltungen bis einschließlich 31. Mai 2020 untersagt. Aus diesem Grund finden vorerst bis zu diesem Zeitpunkt auch keine öffentlichen Veranstaltungen im KONZERTHAUS DORTMUND statt.
Für viele Konzerte war es bedauerlicherweise nicht möglich, Ersatztermine zu finden. Folgende Konzerthaus-Eigenveranstaltungen fallen ersatzlos aus:
12.03.2020 Mirga Gražinytė-Tyla – Bruckner Sechste
17.03.2020 Konzerthaus Backstage
18.03.2020 Gershwin Piano Quartet
21.03.2020 Mirga Gražinytė-Tyla & Gabriela Montero
25.03.2020 Öffentliche Hausführung
26.03.2020 Orgelrecital Vincent Dubois
31.03.2020 Kopfhörer
02.04.2020 Frank Peter Zimmermann & WDR Sinfonieorchester
09.04.2020 Matthäus-Passion
20.04.2020 Kopfnoten
21.04.2020 Saisonvorstellung (Saison 2020/21 wird wie geplant veröffentlicht)
22.04.2020 Beethoven Fidelio
23.04.2020 Osterkonzert
24.04.2020 Liederabend Anna Prohaska
26.04.2020 Georgette Dee
30.04.2020 Junge Wilde – Kian Soltani
07.05.2020 Warsaw Village Band
10.05.2020 Academy of St Martin in the Fields
16.05.2020 Budapest Festival Orchestra
18.05.2020 Kopfnoten
19.05.2020 Junge Wilde – Alexej Gerassimez
27.05.2020 Probeneinblick
27.05.2020 Chamber Orchestra of Europe
(Informationen zu Partnerveranstaltungen erhalten Sie in Kürze auf der Konzerthaus-Website.)
Alle Kunden, die von den Vorstellungsausfällen betroffen sind, werden informiert und erhalten ab dem 16. April 2020 einen Gutschein über die Höhe des gezahlten Kartenpreises, der für alle kommenden Veranstaltungen im KONZERTHAUS DORTMUND einlösbar ist. Bis zum 15. April 2020 haben Kunden Gelegenheit, sich telefonisch (T 0231 – 22 696 200) oder per E-Mail (info@konzerthaus-dortmund.de) ans Ticketing zu wenden, sollten sie ihr Ticket zugunsten des Konzerthauses spenden wollen. Das Konzerthaus bittet um Verständnis dafür, dass die Bearbeitung einige Zeit in Anspruch nehmen kann. Bei weiteren Fragen zur Rückerstattung steht das Ticketing unter T 0231 – 22 696 200 zur Verfügung. Für Partnerveranstaltungen können abweichende Regelungen gelten.
Das Konzerthaus bemüht sich weiterhin, einige der Veranstaltungen nachzuholen. Für folgende Konzerte wurden bereits Ersatztermine gefunden oder werden noch geprüft:
11.03.2020 Bodo Wartke (Ersatztermin: 23.06.2020, 20.00 Uhr)
14.03.2020 Max Mutzke & WDR Funkhausorchester (Ersatztermin: 21.06.2020, 18.00 Uhr)
28.03.2020 Landgren & Lundgren | Danielsson & Fresu (Ersatztermin wird geprüft)
01.04.2020 Klavierabend Angela Hewitt (Ersatztermin: 17.06.2020 20.00 Uhr)
25.04.2020 Mnozil Brass (Ersatztermin: 15.10.2020, 20.00 Uhr)
28.04.2020 Salon – Im Gespräch mit Mirga Gražinytė-Tyla (Ersatztermin wird geprüft)
14.05.2020 Stegreif.orchester: Beethoven 9 Plus (Ersatztermin wird geprüft)
18.05.2020 Eivør (Ersatztermin wird geprüft)
20.05.2020 Pat Metheny (Ersatztermin wird geprüft)
Tickets behalten für die Ersatztermine ihre Gültigkeit.
Auch wenn die Saisonvorstellung nicht stattfinden kann, wird das Konzerthaus die neue Saison dennoch wie geplant am 21. April 2020 veröffentlichen und auf anderem Weg über das Programm der Spielzeit 2020/21 informieren. Details hierzu folgen noch.
Die Verkaufsräume des KONZERTHAUS DORTMUND bleiben bis auf weiteres für Besucher geschlossen, das Ticketing ist aber telefonisch unter T 0231 – 22 696 200 und per E-Mail an info@konzerthaus-dortmund.de zu den gewohnten Öffnungszeiten erreichbar. Tickets können weiterhin auch online unter konzerthaus-dortmund.de gebucht werden.
Das Konzerthaus steht nach wie vor in engem Kontakt mit den zuständigen Behörden und informiert auf seiner Website über alle weiteren aktuellen Entwicklungen, die den Spielbetrieb betreffen.
Klangvokal (Pressemitteilung)
Das 12. KLANGVOKAL Musikfestival Dortmund startet im Herbst 2020 – die ersten Ersatztermine stehen fest
Aufgrund der aktuellen Entwicklungen im Zuge der Corona-Pandemie haben wir uns, wie bereits zu Beginn der Woche mitgeteilt, entschlossen, die 12. Ausgabe des KLANGVOKAL Musikfestival Dortmund zu verschieben. Nun freuen wir uns, die ersten Ersatztermine bekanntgeben zu können.
Das 12. FEST DER CHÖRE wird vom 13. Juni 2020 auf Samstag, den 12. September 2020 verlegt und wird somit mit dem ruhrgebietsweiten !SING – DAY OF SONG stattfinden.
Neuer Termin Konzerttitel ursprünglicher Termin
Sa, 12. September 2020 12. FEST DER CHÖRE (13. Juni)
So, 11. Oktober 2020 | 17.00 Uhr Cappella Mediterranea (24. Mai)
So, 29. November 2020 | 18.00 Uhr Singer of Tales (jetzt im domicil) (29. Mai)
Mi, 02. Dezember 2020 | 19.30 Uhr The Tenebrae Consort (19. Mai)
So, 17. Januar 2021 | 17.00 Uhr L’Arpeggiata: Himmelsmusik (06. Juni)
Sa, 30. Januar 2021 | 19.00 Uhr Leonardo Vinci: Gismondo Re di Polonia (30. Mai)
So, 14. Feb. 2021 | 17 Uhr Meister der Dresdner Kirchenmusik (jetzt Orchesterzentrum|NRW) (14. Juni)
Sa, 20. Februar 2021 | 19.30 Uhr Edward Elgar: The Kingdom (07. Juni)
Do, 04. März 2021 | 19.30 Uhr Huelgas Ensemble (22. Mai)
Fr, 11. Juni 2021 | 20.00 Uhr Lisa Simone (10. Juni)
So, 13. Juni 2021 | 17.00 Uhr Vincenzo Bellini: Il pirata (17. Mai)
Wir arbeiten aktuell mit Hochdruck daran, auch die restlichen Nachholtermine möglichst bald veröffentlichen zu können.
Alle bereits gekauften Karten behalten ihre Gültigkeit für den jeweiligen Nachholtermin.
Kund*innen, die bereits Tickets für das 12. KLANGVOKAL Musikfestival Dortmund erworben haben, brauchen sich keine Sorgen zu machen. Alle bereits gekauften Tickets behalten ihre Gültigkeit auch für den Ersatztermin.
Wer den Ersatztermin nicht wahrnehmen kann oder möchte, den bitten wir, sich mit uns unter ticket@klangvokal.de in Verbindung zu setzen. Dies gilt auch für den Fall, dass jemand sein Ticket nicht direkt bei KLANGVOKAL erworben hat und nun seine Karten zurückgeben möchte. Wir werden versuchen, Ihnen zu helfen und eine gute Lösung zu finden.
Wir möchten alle Karteninhaber*innen bitten, mit einer Rückgabe ausdrücklich zu warten, bis alle Ersatztermine bis spätestens Mitte April 2020 veröffentlicht sein werden. Wir arbeiten mit Nachdruck daran, bis dahin alle Fragen zur technischen Umsetzung des Ticketumtauschs bzw. Ticketrückgabe mit unseren VVK-Partnern zu klären.
Konzerthaus Dortmund (Pressemitteilung)
LIVESTREAMING AUS DEM KONZERTHAUS DORTMUND
Exklusiv und nur im Livestream: Organistin Iveta Apkalna spielt Werke von Bach und Glass im KONZERTHAUS DORTMUND. Auf der Facebook-Seite des Konzerthauses und bei unserem Partner takt1 ist das Konzert am Sonntag, 29. März 2020 ab 11.00 Uhr im Video-Stream live zu erleben.
Musik als Live-Ereignis – in der aktuellen Situation schmerzlich vermisst. Abgesagte Konzerte und leere Säle bieten ein ungewohntes, tristes Bild. Dabei gehören Musik, Kunst und Kultur zu unserem Leben. Die Emotionen, die sich bei einem Konzertbesuch einstellen, fehlen. Umso mehr freuen wir uns, in Kooperation mit unserem Partner takt1 eine der gefeiertsten Organistinnen der Welt live präsentieren zu können.
Im exklusiven Livestream wird die Lettin Iveta Apkalna den leeren Saal des KONZERTHAUS DORTMUND mit Musik von Johann Sebastian Bach und Philip Glass füllen. Ein faszinierender Dialog: Hier treffen die kontrapunktischen Klangkathedralen Bachs auf die repetitive und zugleich transzendente Schlichtheit der Musik von Philip Glass. Für so ein Programm ist Iveta Apkalna prädestiniert. Ihr Repertoire reicht von den Werken Bachs bis zur neuen Musik, ohne Berührungsängste, immer mit höchster Musikalität und ausgefeilter Technik.
Das Konzert streamt das Konzerthaus live auf seiner Facebook-Seite. Um dieses Ereignis mitzuerleben, benötigen die Zuschauer keinen persönlichen Facebook-Zugang.
Außerdem steht der Livestream des Konzerts allen takt1-Premium-Abonnentinnen und -Abonnenten zur Verfügung. Anschließend ist das Programm als Video-on-Demand in der takt1-Mediathek abrufbar. Neukunden können das Konzert innerhalb ihrer siebentägigen Testphase kostenlos anschauen.
Zur Facebook-Seite des Konzerthauses: https://www.facebook.com/Konzerthaus.Dortmund
Zum Livestream auf takt1: https://www.takt1.de/video/stream/iveta-apkalna-bach-and-glass
Zusätzlich streamt das Konzerthaus auf Facebook gemeinsam mit den anderen Mitgliedshäusern der ECHO (European Concert Hall Organisation) jeden Abend um 20.00 Uhr eine Auswahl vergangener Konzerte aus vielen der führenden Konzertsäle Europas. Am Donnerstag, den 2. April 2020, steht Beethovens 5. Klavierkonzert mit Pianist Yefim Bronfman und dem Gewandhausorchester Leipzig unter der Leitung von Andris Nelsons (vom 1. Mai 2018 im KONZERTHAUS DORTMUND) auf dem Programm.
Kulturrat NRW (Pressemitteilung)
Vorschneller Erlass an Schulen – Querschnittsaufgabe kulturelle Bildung nicht vernachlässigen
Der Erlass des Schulministeriums vom 24.03.2020 sieht vor, dass bis zum Ende dieses Schuljahres u.a. „schulische Veranstaltungen an außerschulischen Lernorten nicht mehr möglich sind, zum Beispiel der Besuch von Museen sowie kultureller oder sportlicher Veranstaltungen und weitere Projekte mit außerschulischen Partnern.“
Bei allem Verständnis für das Bedürfnis nach Planungssicherheit für die allgemeinbildenden Schulen weist der Kulturrat NRW darauf hin, dass die derzeitige Unsicherheit alle betrifft und dass auch der Kulturrat als erstes den gesundheitlichen Fürsorgegedanken für jeden Einzelnen im Blick hat. Regelungen für Zeiträume, in denen noch gar nicht absehbar ist wie die Lage sich entwickelt, halten wir für deutlich verfrüht.
Der Kulturrat erwartet, dass solche Überlegungen auch mit allen betroffenen Ministerien abgesprochen werden. Und wenn die allgemeinen Regelungen dies zulassen, sollte der Erlass schulische Veranstaltungen an außerschulischen Lernorten ermöglichen. Insbesondere kulturelle Bildung ist ein wesentlicher Bestandteil der Allgemeinbildung, sie gehört nach Auffassung des Kulturrates NRW zum Kern schulischer Bildungs- und Erziehungsarbeit.
AWO-Bezirk Westfalen (Pressemitteilung)
AWO-Seniorenzentren verschärfen Schutzmaßnahmen
Mehr Tests könnten die Personalsituation entspannen / Schutzausrüstung dringend benötigt
Die AWO Seniorenzentren verschärfen ihre Maßnahmen, um die Ausbreitung des Corona-Virus zu verhindern.
„Um sowohl die Bewohner als auch die Mitarbeitenden zu schützen, arbeiten wir eng mit den Gesundheitsämtern zusammen und setzen alle erforderlichen Maßnahmen konsequent um“, so AWO-Geschäftsführer Uwe Hildebrandt.
Zurzeit gebe es große Engpässe in der Beschaffung von Schutzausrüstung. Dazu zählen Brillen, Gesichtsmasken und Handschuhe sowie Desinfektionsmittel. „Wir zahlen zurzeit völlig überhöhte Preise für das Schutzmaterial – wenn wir überhaupt noch welches bekommen! Die Landesregierung muss dafür sorgen, dass neben den Krankenhäusern auch die Seniorenzentren ausreichend beliefert werden!“
Zudem fordert die AWO, mehr Corona-Tests in den Seniorenzentren durchzuführen. „Eine höhere Testfrequenz wäre wichtig, damit wir mehr Klarheit über unsere Personalsituation haben. Wenn Mitarbeiter, die beispielsweise im Urlaub waren, negativ getestet werden, dürften sie sofort wieder arbeiten. Jetzt müssen wir sie 14 Tage in Quarantäne schicken. Besucher mit negativem Testergebnis könnten wieder mit ihren Angehörigen spazieren gehen.“
Mit Blick auf Einrichtungen, die zurzeit positive Corona-Fälle verzeichnen, wurden in enger Abstimmung mit den Gesundheitsämtern vor Ort Maßnahmen eingeleitet: Alle Bewohner des betroffenen Wohnbereichs werden in einer gesonderten Quarantäne versorgt. Generell gilt in den betroffenen Seniorenzentren, dass die Bewohner ihre Zimmer nicht verlassen dürfen.
Die verschärften Maßnahmen zum Schutz der Menschen betreffen auch die hauswirtschaftliche Versorgung: Die Mahlzeiten werden aus hygienischen Gründen in Einmalgeschirr serviert. Zudem betreten die Mitarbeitenden der Hauswirtschaft keine Beohnerzimmer mehr. Die Wäsche des Quarantäne-Wohnbereiches werden separat gesammelt und in einem besonderen Verfahren an die Reinigungsfirma gegeben.
In der gesamten Einrichtung werden die Handläufe, Türklinken, Schalter von Aufzügen Lichtschalter etc. mehrfach täglich desinfizierend gereinigt. Am Eingang des Seniorenzentrums ist vielerorts zudem ein Mitarbeitender im Einsatz, um nicht zwingend notwendige Zutritte zu verhindern.
Um die Menschen und die Mitarbeiter bestmöglich zu schützen, setzt die AWO seit wenigen Tagen konsequent den behördlichen Erlass um: Bewohner sind aufgefordert, in der Einrichtung zu bleiben und sich in den geschützten, hauseigenen Außenbereichen aufzuhalten.
Damit die Menschen nicht auf die alltäglichen Annehmlichkeiten verzichten müssen, baut der Bezirksverband gerade mit seinen Mitgliedern und AWO-Helfern ein Netzwerk auf, um die alten Menschen vor Ort mit einem Einkaufsdienst zu unterstützen.
Das Seniorenzentrum sowie der Träger informieren aktuell über die Schutzmaßnahmen:
http://www.awo-ww.de/node/23886
Fridays for Future Dortmund (Pressemitteilung)
Absage der Demo von Fridays for Future Dortmund am 24.04.2020
Fridays for Future Dortmund steht für soziale Gerechtigkeit. Aus diesem Grund hatten wir eine Großdemonstration für den 24.04.2020 organisiert, um für eine globale klimagerechte Zukunft einzutreten. Die aktuelle Ausbreitung von Covid 19 macht uns leider einen Strich durch die Rechnung und die (nahe) zukünftige Entwicklung ist noch ungewiss. Aus diesem Grund haben wir uns entschlossen, die Demo am 24.04 abzusagen. Denn wir kämpfen nicht nur für eine sozial- und klimagerechte Zukunft, sondern stehen ebenso für eine gerechte Gegenwart.
„Wir können eine Ausbreitung des Virus aufgrund einer Veranstaltung von uns – wo nunmal viele junge Menschen gewesen wären – nicht verantworten“ sagte Sarah Mack, Awareness Beauftragte und eine der Hauptorganisator*innen in der Dortmunder Ortsgruppe. Jetzt gilt es Solidarität den Risikogruppen gegenüber zu zeigen, wissenschaftliche Erkenntnisse zu respektieren und produktiv zu verarbeiten.
Fridays for Future wird daher alternative Protestformen an diesem Tag ermöglichen, die die Richtlinien des Landes einhalten und niemanden gefährden.
NRW-Krankenhausplanung sieht „Überkapazitäten“ in Dortmund – Trotz Corona: Werden Krankenhaus-Betten abgebaut? (PM Linke & Piraten)
NRW-Krankenhausplanung sieht „Überkapazitäten“ in Dortmund
Trotz Corona: Werden Krankenhaus-Betten abgebaut? (PM Linke & Piraten)
Spätestens seit Corona weiß wirklich jeder, wie (überlebens-)wichtig eine gute ärztliche Versorgung und eine gute Ausstattung der Krankenhäuser sind – mit genügend Personal und einer ausreichenden Anzahl an Betten. Deshalb hat die Fraktion DIE LINKE & PIRATEN im Gesundheits- und auch im Finanzausschuss Fragen zu einer ausreichenden Gesundheitsversorgung der Bevölkerung gestellt – und keine Antworten erhalten.
Hintergrund für die Fragen der Linken & Piraten war die – trotz Corona – immer noch aktuelle, neue Krankenhausplanung des NRW-Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales (MAGS). Denn während die ganze Welt die Zahl der Intensivbetten aufstockt, sieht die NRW-Krankenhausplanung deutliche Überkapazitäten in Dortmund – auch in der Intensivversorgung. Übersetzt: Das Land will Krankenhaus-Betten in Dortmund abbauen. Und das nicht zu knapp. „Angesichts dieser Pläne ist wohl eine offizielle Anfrage mehr als angebracht“, sagt Dr. Bernd Tenbensel, gesundheitspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE & PIRATEN.
Doch Antworten blieben aus. Notgedrungen. Denn die Stadt ist gar nicht zuständig. „Es ist schon ein sehr merkwürdiges Verfahren der Landesregierung, dass alle Krankenhäuser im Zuge der neuen Krankenhausplanung einzeln abgefragt werden und keine Bündelung über die Gesundheitsbehörden oder die Stadt erfolgt“, kritisiert Dr. Tenbensel. Und Utz Kowalewski, Fraktionsvorsitzender und OB-Kandidat der Linken, ergänzt: „Es ist unglaublich, dass die Stadt keine Kenntnis davon hat, wie viele Betten in den insgesamt elf Krankenhäusern und Fachkliniken möglicherweise abgebaut werden sollen.“ Die Stadt habe schließlich die finanziellen Lasten zu tragen: Immerhin müssen 40 Prozent aller Investitionen aller Krankenhäuser – städtisch oder nicht – aus dem städtischen Haushalt finanziert werden.
Zumindest für das städtische Klinikum – immerhin mit 1559 Betten das viertgrößte kommunale Krankenhaus in Deutschland – erwarte man aber eine Antwort, so Dr. Bernd Tenbensel. „Hier geht es um die Sicherstellung der öffentlichen Gesundheitsversorgung der Bevölkerung. Und die gehört zu den Aufgaben kommunaler Politik. Und falls tatsächlich Krankenhausbetten abgebaut werden sollten, müssen wir dagegen kämpfen.“
Das sind die Fragen der Fraktion DIE LINKE & PIRATEN:
Die Fraktion DIE LINKE & PIRATEN bittet um einen Sachstandbericht zu den Auswirkungen der neuen Krankenhausplanung auf Dortmund und die Beantwortung der folgenden Fragen:
1. Hat das MAGS die Dortmunder Krankenhäuser bereits aufgefordert, ihm gegenüber darzulegen, welche Leistungsgruppen sie zukünftig anbieten wollen?
2. Ist bekannt, an welchen Häusern es zu Leistungsreduzierungen kommen könnte und in welchem Umfang?
3. Ist die Stadt Dortmund in weiteren Planungen einbezogen, wenn in welcher Form?
4. Falls es zum Abbau sogenannter Überkapazitäten kommt: Werden die Vorgaben des neuen Krankenhausrahmenplanes mit Vertretern der Stadt Dortmund diskutiert, bestehen Einflussmöglichkeiten?
5. Sind Möglichkeiten eines öffentlichen Diskurses – z.B. als kommunale Kranken-hauskonferenz – über die Resultate insbesondere unter dem Gesichtspunkt eines angemessenen Versorgungsbedarfs und der Auswirkungen auf Arbeitsplätze bei der Erstellung der Regionalkonzepte möglich und geplant?
Begründung:
Mit der Erstellung eines neuen Krankenhausrahmenplans bis Ende 2020 will die jetzige Landesregierung sich von der Bettenplanung als Grundlage der Krankenhausplanung in NRW verabschieden. Stattdessen soll es zu leistungs- und qualitätsorientierten Planungsvorgaben kommen, um diese dann im Laufe des Jahres 2021 in regionalen Planungskonzepten umzusetzen. Erklärtes Ziel des Gesundheitsministers Laumann ist es, so vermeintliche Überkapazitäten der stationären Krankenversorgung abzubauen. Grundlage des neuen Planungsverfahrens ist ein vom MAGS in Auftrag gegebenes Gutachten, das eine Bestandaufnahme der aktuellen Leistungsangebote in den 16 Versorgungsgebieten in NRW enthält, verbunden mit einer Bedarfsprognose bis 2030. Zukünftig soll die Planung nach insgesamt 70 planungsrelevanten medizinischen Leistungsgruppen erfolgen, die in ihrer Systematik den Fallpauschalen (DRGs) entsprechen. Der zukünftige Versorgungsbedarf ergibt sich demnach ausschließlich aus der regionalen Inanspruchnahme einzelner Leistungsgruppen. Auf dieser Grundlage sollen im Krankenhausrahmenplan des Landes den einzelnen Planungsregionen quantitative Vorgaben zu den jeweiligen Leistungsgruppen gemacht werden, um diese dann in den regionalen Planungsverfahren auf die Krankenhäuser zu verteilen. Zuvor ist jedoch dem Land anzuzeigen, wer welche Leistungsgruppen anbieten möchte. Gibt es im Verhältnis zu den prognostizierten Vorgaben und den anzeigten Wünschen ein Überangebot, so ist es vorgesehen, dies durch die Schließung von Abteilungen oder ganzer Krankenhäuser zu bereinigen. Für Dortmund, das neben Bochum und Herne zum Versorgungsgebiet 13 gehört, zeigt das Gutachten eine angeblich erhebliche Überversorgung in 21 Leistungsgruppen und in 30 Leistungsgruppen eine nur geringere Überversorgung. Für den Standort Dortmund mit seinen 11 Krankenhäusern und Kliniken kann dies zu einer erheblichen Reduzierung des Versorgungsangebots sowie dem Verlust zahlreicher qualifizierter Arbeitsplätze führen. Angesichts der Tatsache, dass die Kommunen in NRW 40 % der vom Land beschlossenen investiven Mittel der Krankenhausfinanzierung übernehmen müssen, liegt es aus unserer Sicht im Interesse der Stadt Dortmund, die Strukturentwicklung des stationären Versorgungsangebotes zu beeinflussen. Und zwar nicht nur vor dem Hintergrund wahrscheinlicher weiterer Kostensteigungen durch zusätzliche Investitionen, die mit einer Zentralisierung verbunden sind. Von wesentlicher Bedeutung ist es, eine qualitativ hochwertige Versorgung aller Bevölkerungsgruppen sicherzustellen. Der hierzu erforderliche differenzierte Bedarf, kann nicht allein durch medizinische Leistungsgruppen bestimmt werden.