Von Susanne Schulte
Mit „Stille Nacht“ endete das Zusammen-Singen-Projekt des Konzerthauses im Lutherzentrum in der Nordstadt. Die Fördergelder sind verbraucht. Wer weiter im montäglichen probenden Chor singen will, muss jetzt in die Innenstadt fahren. Dort, im Konzerthaus, übernimmt Marleen Kiesel nun auch die Aufgaben von Musiker Marco Zwetzschler, gibt nach den Aufwärm- und Lockerungsübungen jetzt den Ton an. In Zeiten wie diesen wollte man dieses Angebot, das so erfolgreich zumindest in der Innenstadt gestartet war, nicht gleich wieder einstampfen. Somit bleibt von den drei Veranstaltungsorten zu Wochenbeginn nur der eine, der am stärksten besuchte, übrig.
Für Hammondorgel-Spieler und Kuchen reicht das Geld nicht mehr
„When you ‚re smiling“ nannte die Abteilung namens Community Music des Konzerthauses ihre Idee, bei Kaffee und Kuchen alle Menschen, die gerne zusammen singen, unverbindlich zusammenzubringen und deren Lieblingslieder vom Schlager bis zum Wanderlied, vom Gospel bis zum Evergreen mit Hammondorgel-Begleitung erklingen zu lassen.
Seit Anfang September ging es immer montags um 10 Uhr im Konzerthaus los, dann fuhren Kiesel und Zwetzschler in die Nordstadt, stimmten Stimmen und Instrumente für den Termin in der Lutherkirche um 13 Uhr und waren zum Abschluss am Nachmittag noch im Wohnheim Der gute Hirte zu hören.
Ja, in der Nordstadt waren es am bestbesuchten Mittag lediglich acht Personen – außer Kiesel, Zwetzschler und Helferin Rosalie Hertel -, die sich gerne im Lutherzentrum der Lydiagemeinde niederließen, um zur üblichen Mittagessenszeit die Bergvagabunden klettern und die Caprifischer zum Angeln fahren zu lassen.
Neuer Termin immer montags um 11 Uhr im Konzerthaus
Aber die Stammgäste, sechs Personen, kamen gerne und immer. Sie würden auch weiterhin kommen. Auch um 13 Uhr. Aber dafür reicht die Arbeitszeit von Marleen Kiesel nicht. Im Rahmen ihrer Stelle hat sie gerade mal die Möglichkeit, im Konzerthaus die Singestunde zu übernehmen – aber auch nur, weil wegen gewünschter Kontaktbeschränkungen sonst nicht viel möglich ist. Kaffee und Kuchen sind im neuen Jahr dann auch gestrichen.
Die Lydiagemeinde selbst, in deren Räume man vom Café 103 nach gut einem Monat umzog, kann das Projekt wegen Personalknappheit nicht in Eigenregie fortsetzen, wie Pfarrerin Birgit Worms-Nigmann Nordstadtblogger sagte.
Wer also als ungeübte:r oder geübte:r Chorsänger:in sich in der Gruppe probieren möchte, geht ab Januar 2022 montags ins Konzerthaus. Die Anfangszeit ist hier jetzt eine Stunde später als gehabt. Um 11 Uhr geht es los. Der erste Termin ist am 10. Januar. Dabei sein darf, wer vollständig gegen Corona geimpft ist oder von der Krankheit genesen.