„Zart wie Kruppstahl” ist das Motto des Ruhrpott-Karnevals

Comedy, Kabarett, Live-Musik: Der Geierabend zieht in die nächste Runde und lädt herzlich ein

Der Vorverkauf für den Geierabend 2025 hat bereits gestartet. Foto: Darya Moalim für Nordstadtblogger.de

Der Geierabend bereichert seit rund 30 Jahren das Ruhrgebiet – so auch im Jahr 2025. Unter dem Motto „Zart wie Kruppstahl“ können Interessierte ab dem 9. Januar 2025 den Ruhrpott-Karneval im LWL-Industriemuseum Zeche Zollern in Dortmund genießen. Mit 34 Auftritten wird das Bühnenstück bis einen Tag vor Aschermittwoch (4. März) laufen. Zu erwarten sind Comedy, Kabarett und Live-Musik mit diesjährigen Neuerungen im Programm, wie die Veranstalter:innen ankündigen. Tickets sind bereits im Vorverkauf verfügbar.

Ruhrpott-Charakter ein wesentliches Merkmal des Programms

Von abstrusen Kosmetiktrends über die Präsidentschaftswahlen in den USA bis hin zu den aktuellen Herausforderungen des BVB – der Geierabend 2025 deckt ein breites Spektrum an Themen ab, die den Ruhrpott und die Welt darüber hinaus bewegen.

Auch in diesem Jahr findet der Geierabend im LWL Industriemuseum Zeche Zollern, Grubenweg 5, statt. Karsten Wickern | Nordstadtblogger

Dabei bleibt keine gesellschaftliche oder politische Entwicklung unkommentiert: Die Freiheitsstatue wird zur Dauertanne auf dem Dortmunder Hansaplatz, der Bundesadler ist auf Jobsuche, und sogar Lieferketten und Gabelstapler sorgen für satirische Einlagen.

Elementar für den Geierabend ist der Ruhrpott-Charme, der in modernisierter Form erhalten bleiben soll, wie die Veranstalter:innen berichten.

Das Programm umfasst eine Dauer von drei Stunden, inklusive Pause. Das zehnköpfige Ensemble besteht aus vier Musiker:innen sowie sechs Schauspieler:innen und Kabarettist:innen, die gemeinsam das Programm gestalten.

Der Geierabend ist keine Karnevalsfeier im klassischen Sinne

Trotz der Verkleidungen und Showeinlagen hat der Geierabend weniger mit dem klassischen Bild einer Karnevalsfeier zu tun. Die Bezeichnung Ruhrpott-Karneval, mit der der Geierabend in Verbindung steht, sei für viele irreführend, wie der Regisseur Björn Jung erklärt.

Björn Jung (li.) und Joey Gerome Porner übernehmen die Regie. Foto: Darya Moalim für Nordstadtblogger.de

Häufig rufe sie eine falsche Vorstellung des Abends hervor, von der sich die Menschen jedoch nicht abschrecken lassen sollten. „Wir machen keinen klassischen Karneval. Es ist zwar zur Karnevalszeit, aber es ist keine Karnevalsveranstaltung. Es ist eine große Comedy-Show“ erklärt Jung.

„Es geht ja darum, dass auch immer wieder Leute sagen: ‚Naja, mit Karneval habe ich nichts zu tun, da gehe ich nicht hin‘ – und da sollte man keine Berührungsängste haben. Das hat natürlich nichts mit dem Karnevalsumzug in Köln oder Düsseldorf zu tun“, so der Regisseur.

Neue Gesichter und Mitwirkende beim Programm zu erwarten

Neben neuen Sketchen und Gags, die aktuelle Entwicklungen in Politik und Gesellschaft aufgreifen, hat sich auch in der Besetzung des Ensembles einiges verändert. Unter anderem agiert Stefan „Pele“ Götzer als Verantwortlicher des neuen musikalischen Konzepts.

Martin Kaysh moderiert als „Steiger“ den Geierabend. Foto: Darya Moalim für Nordstadtblogger.de

Dabei ist ein Zusammenspiel von Punk, Musical und selbstgeschriebenem Schlager zu erwarten. Als Bochumer bringt Götzer ein tiefes Verständnis für den Ruhrpott sowie musikalische Expertise mit, was laut Moderator Martin Kaysh das Programm bereichert.

Aufgrund gesundheitlicher Probleme ist der langjährige Geierabend-Präsident Roman Marczewski dieses Jahr nicht Teil der Show. Dennoch wird das Ensemble auf der Bühne durch Patrick Dollas verstärkt, der lange beim Schlosstheater Moers tätig war.

Hinter den Kulissen agieren Thomas Rogel und Markus Hennig als neue Autoren, „die im Ruhrgebiet verwurzelt sind und für Künstler wie Jan Böhmermann, Carolin Kebekus oder die Heute-Show schreiben“, so Kaysh.

Ticketverkauf bislang erfolgversprechender als im Vorjahr

Während im vergangenen Jahr die Sorge um den Ticketverkauf deutlich spürbar war, sieht die Situation für die kommende Show bislang deutlich besser aus. „Wir sind jetzt schon wesentlich weiter als letztes Jahr um diese Zeit“, berichtet Regisseur Jung. Einerseits führt er dies darauf zurück, dass das Team werbetechnisch besser aufgestellt ist als zuvor. Andererseits hätten die Menschen wieder Lust auf kulturelle Veranstaltungen – darunter auch den Geierabend.

In der Räumlichkeit werden Bierbänke Platz für bis zu 320 Besucher:innen schaffen. Foto: Darya Moalim für Nordstadtblogger.de

„Die Sache beim Geierabend ist, dass man natürlich einen gewissen Punkt erreichen muss, um das Ganze hier auch zu finanzieren“, erklärt Jung. Die Sorgen im letzten Jahr seien deshalb so groß gewesen.

Wie hoch die Verkaufszahlen derzeit genau sind, könne er nicht sagen, doch sei er zuversichtlich, dass der Verkauf erfolgreich werde. Aktuell wurden im Dezember rund 20 Prozent mehr Tickets verkauft als im Vorjahr – ein Zeichen, dass der Geierabend wieder an Beliebtheit gewinnt.


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