Der „kunstbetrieb“ in der Nordstadt zeigt die jüngsten Arbeiten der Iserlohner Künstlerin Brigitte Felician Siebrecht. Sie produziert Code-und Tape-Art, bei der sie mit den Berührungspunkten zwischen der analogen und der digitalen Welt spielt.
QR-Codes zum Thema Überwachung als Ornamente in der Kunst
Auf malerischen oder grafischen Arbeiten lässt sie deren digitalen Code erscheinen, der das Geschaffene ergänzt, zum Teil ersetzt oder überschreibt. Entweder sind die QR-Codes mit Botschaften direkt ins Bild eingebettet – sie wirken wie Ornamente.
Im Hauptwerk – der vier Meter breiten Arbeit „We ‘re readable“ („Wir sind auslesbar“) dreht sich inhaltlich alles um Codes und Botschaften zum Thema Überwachung. „Wie weit geht man“, diese fragt die Künstlerin und stellt die Forderung nach Demokratie („We want Democracy“) auf.
Die Programmiererin thematisiert Datenspuren und die „Auslesbarkeit“ der Menschen und den Verlust der Anonymität im Netz.
Eine Bildkopie als digitaler Code im Werk selbst verarbeitet
Digitaler Code ist aber nicht nur so eingebettet, dass man ein Lesegerät (Scanner) braucht, um die Botschaften erkennt. Siebrecht hat auch Bilder in digitalen Code umgewandelt und diese in die Originaldatei eingebettet.
Das Kunstwerk liefert damit den Schlüssel zu seiner Reproduzierbarkeit mit und wirft somit auch Fragen nach der Einzigartigkeit und den eigentlichen Wesensmerkmalen von Kunst auf.
Im Gegensatz dazu stehen die freien Arbeiten mit Tapes. In ihren Malereien hat sie Klebebänder eingebettet. Die Tapes dienen ihr als Begrenzungs- und Strukturhilfe. Die nicht gegenständlichen Bilder sind eine emotionale Ausdrucksform der Künstlerin. Diese „analogen“ Arbeiten bilden den Gegensatz zu den „digitalen“ Bildern.
Die bildende Künstlerin ist auch Programmiererin – Samstag ist Vernissage
Seit den 90er Jahren beschäftigt sich Brigitte F. Siebrecht mit diesen Themen. Die bildende Künstlerin stammt aus Frankfurt am Main und lebt und arbeitet zurzeit im Künstlerdorf Barendorf/Iserlohn.
Siebrecht studierte Kunst an der Goethe-Universität in Frankfurt, erlangte ein Diplom der Freien Malerei in Basel und schloss darüber hinaus eine Ausbildung im Bereich Mediendesign ab.
Die Vernissage findet am Samstag, 6. Mai 2017, um 18 Uhr in den Räumen des „Kunstbetriebes“ statt. Zur Einführung in die Ausstellung spricht die Dortmunder Kunsthistorikerin Simone Rikeit. Die Künstlerin selbst wird ebenfalls anwesend sein. Die Ausstellung ist bis zum 2. Juni zu sehen.
Mehr Details:
- Titel: „Codes und Tapes“
- Ausstellungsdauer: 6. Mai 2017 bis 2. Juni 2017
- Ausstellungsort: „der kunstbetrieb“, Gneisenaustraße 30, 44147 Dortmund
- Öffnungszeiten: mo bis fr: 11 bis 13 und 15 bis 18 Uhr, sa: 11 bis 13 Uhr;
- Kontakt: Web: www.derkunstbetrieb.de; Mail: info@derkunstbetrieb.de, 0231-5348205