City-Runde: In Dortmund ist so einiges in Bewegung – Gemeinsam, nachhaltig und innovativ in die Zukunft

 Patricia Meeden und Alexander Klaws tauchten bei der Musicalgala „A Night full of Stars“ der Cityring-Konzerte gemeinsam mit den Gästen in das emotionale und glanzvolle Genre des Musicals ein.
Patricia Meeden und Alexander Klaws tauchten bei der Musicalgala „A Night full of Stars“ der Cityring-Konzerte gemeinsam mit den Gästen in das emotionale und glanzvolle Genre des Musicals ein. Foto: Jan Heinze

Seit 20 Jahren trifft sich die City-Runde regelmäßig im Dortmunder Rathaus. Gemeinsam werden hier Baumaßnahmen, Veranstaltungen und Projekte geplant, um Dortmund innovativ und nachhaltig fit für die Zukunft zu machen. An der City-Runde beteiligen sich auf Einladung des Oberbürgermeisters VertreterInnen aus Handel, Wirtschaft, Verwaltung, Politik und Institutionen. Beim letzten Treffen informierten die Mitglieder über aktuelle Bauvorhaben im Stadtgebiet, ließen die Sommerveranstaltungen Revue passieren und gaben einen Ausblick darauf, welche Projekte und Ideen in nächster Zeit in Angriff genommen werden sollen.

City profitiert von neuer Feuerbeschichtungsanlage auf der Westfalenhütte und RRX-Terminal

Mit dem RRX-Terminal im Dortmunder Norden sind zahlreiche Arbeitsplätze entstanden. Foto: VRR
Mit dem RRX-Terminal im Dortmunder Norden sind zahlreiche Arbeitsplätze entstanden. Foto: VRR

Der Sommer war ein voller Erfolg für die Stadt Dortmund. Gerade das erste Septemberwochenende hatte mit dem Hafenspaziergang, dem Lichterfest im Westfalenpark und den City-Ring-Konzerten mehr zu bieten als an einem Tag zu erleben war.

Alle Beteiligten zeigten sich erfreut über den Verlauf der Veranstaltungen und gehen bereits teilweise in der nächsten Woche in die Vorbereitungsphase für die jeweiligen Events im nächsten Jahr.

Ullrich Sierau machte eingangs auf die bereits laufenden positiven Entwicklungen für die Stadt aufmerksam. Durch die auf der Westfalenhütte entstehende neue Feuerbeschichtungsanlage der Thyssen/Krupp-Stahlwerke und den Rhein-Ruhr-Express-Terminal im Dortmunder Norden seien viele Arbeitsplätze entstanden wodurch die City profitiere. 

Die Rahmenbedingungen für den Einzelhandel seien in Dortmund äußerst attraktiv. In Hinblick auf die anstehende Übernahme des Kaufhof- Unternehmens durch Karstadt, wolle man sich für den Erhalt beider Standorte in Dortmund stark machen. Hierüber herrschte Einigkeit bei der City-Runde.

Kaufhof-Karstadt-Fusion: Beide Standorte sollen erhalten bleiben

Das Karstadt-Stammhaus am Westenhellweg. Foto: Alex Völkel
Sowohl Karstadt-  als auch Kaufhof-Standort sollen erhalten bleiben. Foto: Alex Völkel

„Wir werden dafür kämpfen, beide Standorte und auch die damit verbundenen Arbeitsplätze zu erhalten, denn beide sind richtig und wichtig für unsere Stadt“, so der Oberbürgermeister.

„Wir werden in Sachen Differenzierung und Qualifizierung etwas nachjustieren müssen aber bekannterweise belebt die Konkurrenz ja das Geschäft. “ Man wolle alles dafür tun, die Rahmenbedingungen für den Einzelhandel in Dortmund weiter zu optimieren.

Sierau machte außerdem auf die anstehende Gerichtsverhandlung zur Klage der Deutschen Umwelthilfe und der EU bezüglich erhöhter Abgasemissionen am 15. November aufmerksam. „Unser Ziel ist und bleibt Diesel-Fahrverbote in Dortmund zu verhindern. Hiermit entsprechen wir der Position der Landesregierung zu diesem Thema“, so Sierau. Die Stadt habe noch keine Rückmeldung der Bezirksregierung Arnsberg bezüglich der zu treffenden Maßnahmen erhalten und die Verantwortlichen seien selber gespannt auf den Gerichtstermin.

Das Beispiel Hamburgs habe gezeigt, dass Ausweichstrecken keine Lösung seien, da die Emissionswerte dadurch kaum tangiert würden. Anschließend wurden die aktuellen Hoch- und Tiefbauprojekte im Stadtbereich thematisiert. Alle Maßnahmen sollen der städtebaulichen Aufwertung dienen und für Nutzungsergänzungen der Flächen und Gebäude sorgen.

Neue AWO-Geschäftsstelle und mehr Wohnraum entstehen am Wallring

So soll die Erweiterung des AWO-Zentrums - mit dem roten Kubus - am Schwanenwall aussehen. Foto: AWO
So soll die Erweiterung des AWO-Zentrums – mit dem roten Kubus – am Schwanenwall aussehen. Foto: AWO

Am Wallring wird aktuell trotz ausgelasteter Baubranche an mehreren Standorten gebaut. Am Schwanenwall im Bereich des Gänsemarktes entstehen elf neue Eigentumswohnungen. Der Rohbau steht und soll im Sommer 2019 bezugsfertig sein. Die AWO-Geschäftsstelle in der Klosterstraße wird durch einen Neubau erweitert.

Als markantes architektonisches Element soll der Neubau ein großes rotes AWO-Fenster bekommen. Die Arbeiten sollen gegen Ende Oktober 2018 abgeschlossen sein. Am Burgwall 11 wird das Hotel Esplanade Richtung Westen erweitert. Das Hotel bekommt hierdurch 14 neue Zimmer. Die Arbeiten sollen voraussichtlich bis Ende 2019 abgeschlossen sein.

Im Falle des geplanten Umbaus des Dortberg-Hauses in der Katharinenstraße hatten die bisherigen Ausschreibungen der Stadt durch die gute Auftragslage in der Baubranche noch keinen Erfolg. Hier wird frühestens Ende 2020 mit einer Neueröffnung gerechnet.

Micro-Appartments am U und Ausbau des nördlichen Bahnhofbereichs

Das Westfälische Studieninstitut am Königswall soll Anfang 2019 abgerissen werden. Hier plant der Spar- und Bauverein die Errichtung mehrerer Wohnhäuser, die frühestens 2021 bezugsfertig sein werden.

Bis zu 500 Micro-Apartments für Studierende sollen unweit des Dortmunder U entstehen.
Bis zu 500 Micro-Apartments für Studierende sollen unweit des Dortmunder U entstehen.

Innerhalb des Wallrings wird Ende 2018 in der Kampstraße eine neue Decathlon-Niederlassung im alten Karstadtgebäude eröffnet werden. Dem Sportartikelanbieter stehen hier 3800 Quadratmeter Geschäftsfläche zur Verfügung. Mit dem „Haus im Glück“ soll auf dem Hansaplatz bis Ende 2018 eine moderne Systemgastro mit einem Burger-Geschäftsmodell entstehen. 

Am Dortmunder U entstehen als Pendant zu den Berufskollegs die sogenannten Micro-Appartments an der Benno-Elkan-Allee. Die Investitionskosten hierfür belaufen sich auf 50 Millionen Euro, die von einem privaten Investor aufgebracht werden. Zudem soll der Umbau des nördlichen Bahnhofs weiter vorangetrieben werden. Über drei finale Konzeptentwürfe muss von den zuständigen Gremien bis Ende 2018 entschieden werden. Die Öffentlichkeit wird dann Anfang 2019 über die Planungen in Kenntnis gesetzt.

„Gnadenfrist abgelaufen“: Schrotträder werden ab sofort entfernt

Allein rund um den Hauptbahnhof hat die Stadt 70 defekte Räder markiert. Foto: Sascha Fijneman
Allein rund um den Hauptbahnhof hat die Stadt 70 defekte Räder markiert. Foto: Sascha Fijneman

Am Dienstag, den 11. September 2018, werden die Schrotträder, die in den letzten Wochen von der Stadt mit Aufklebern markiert wurden abtransportiert.

Sie werden zunächst für 6 Monate im Betriebshof eingelagert, bevor sie dann entweder verschrottet oder zur Versteigerung angeboten werden. Momentan sind 500 Räder markiert worden. Bis Dienstag gehen die Verantwortlichen von rund 700 Fahrrädern aus.

Auf der Brückstraße hat man begonnen Laternenpfähle mit Antihaftbeschichtung zu installieren, um Aufkleber- und Spucki-Vandalismus zu erschweren und zu unterbinden.

Gleichzeitig kämpft die Stadt mit einer Drei-Mann-Unterhaltungskolonne gegen illegale Graffiti-Schmierereien im Stadtgebiet. In der Steinstraße soll in einem Pilotprojekt Asphalt verlegt werden, der Stickstoffdioxid aus der Atmosphäre bindet. 

Nachhaltiges Fernwärme-Projekt von DEW21 führt zu drastischen Emissionsrückgängen

Das Boulevard Kampstraße soll kommen. Das Projekt liegt den Verantwortlichen besonders am Herzen. Da die Baubranche momentan gut ausgelastet bzw. überlastet sei, wolle man hier mit den Ausschreibungen noch bis zum Frühjahr 2020 abwarten. 

Übersicht über die geplanten Bauvorhaben mit Terminplan. Grafik: DEW21
Übersicht über die geplanten Bauvorhaben mit Terminplan. Grafik: DEW21

Vom Hochbau zum Tiefbau. Mit dem „Projekt IQ“ plant die DEW21 die Umstellung der Fernwärmeversorgung der Stadt Dortmund. In Kooperation mit den Gasrußwerken im Dortmunder Hafen soll verstärkt industrielle Abwärme genutzt werden. 

Kamen bisher 90 Prozent der Wärmeerzeugung aus dem Betrieb des Dortmunder Blockkraftheizwerkes, soll sich dies voraussichtlich ab 2022 umkehren. Hierdurch könnten jährlich bis zu 45.000 Tonnen Kohlendioxid eingespart werden, was eine Reduktion um rund 80 Prozent bedeuten würde. Um die Planungen umzusetzen sind diverse Baumaßnahmen am Dampfnetz der Innenstadt und am Heißwassernetz in der Nordstadt notwendig, die zum Teil wie in der Weststraße schon begonnen haben.

Die DEW21 bezeichnet „IQ“ als ein Vorzeigeprojekt der Energiewende und freut sich über die gute Zusammenarbeit mit der Stadt. Bei seinen Baumaßnahmen setzt das Unternehmen auf Transparenz und informiert die AnwohnerInnen ausführlich mittels Baustellenschildern oder extra dafür angefertigten Flyern. Auch auf den Internetseiten des Unternehmens und in der Presse wird die Öffentlichkeit ausführlich aufgeklärt.

Daumen drücken für die EM 2024 – „Sommermärchen reloaded“?

Dortmunds Regionales EURO2024-Botschafterteam Annike Krahn und Roman Weidenfeller steht Rede und Antwort. Foto: Roland Gorecki/ Stadt DO
Dortmunds Regionales EURO2024-Botschafterteam Annike Krahn und Roman Weidenfeller. Foto: Roland Gorecki/ Stadt DO

Zu guter letzt thematisierte die City-Runde die Auslosung zur Ausrichtung der Fußball Europameisterschaft 2024. Am 27. September entscheidet sich das UEFA-Exekutivkommitee für einen der Kandidaten. Es wird eine knappe Entscheidung erwartet.

Die Verantwortlichen erhoffen sich bei positiver Entscheidung für Deutschland ein „Sommermärchen reloaded“. Allein die Einnahmen im Tourismusbereich hätten positive wirtschaftliche Folgen für Dortmund. Kosten und Nutzen glichen sich aus, da evtl. neu benötigte Infrastruktur ja nachhaltig erhalten bliebe.

Im Falle einer positiven Entscheidung sei Europa 30 Tage zu Gast in Dortmund. Diese Gelegenheit wolle man nutzen, um Dortmund von seiner schönsten Seite zu präsentieren. Mit Spannung erwarten die Verantwortlichen die Entscheidung am 27. September.

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