Frau Grenci geht shoppen...

Caritas-Sozialkaufhaus in der Nordstadt nach Sanierung eingeweiht und wieder eröffnet

Viele Stammkundinnen und Stammkunden kommen wieder – sofort am ersten offiziellen Öffnungstag. „Caritas Sozialkaufhaus ist neu und ungewohnt, aber endlich ist wieder Leben in der Bude,“ so findet es auch die Kundin Frau Grenci. Foto: Sonja Neuenfeldt für Nordstadtblogger

Von Sonja Neuenfeldt

Nach knapp eineinhalb Jahren Bauzeit hat der Caritas-„Kleiderladen“, das Sozialkaufhaus, Osterlandwehr 12 – 14, am Borsigplatz wieder eröffnet. Die Städtebauförderung der EU, des Bundes, des Landes und der Stadt Dortmund haben es möglich gemacht. Das Sozialkaufhaus ist bereits seit vielen Jahren ein gut angenommenes Angebot für einkommensschwache Menschen in der Nordstadt. Das sei auch den langjährigen Mitarbeiter*innen zu verdanken. Alexandra Riechers und ihre Kollegin Stephanie Schröder sind „beide von Anfang an mit viel Herzblut dabei“, betont Christel Olk. Sie ist Leiterin der Abteilung „Berufliche Eingliederung und Bundesfreiwilligendienst“ mit Sitz im Propstei-Hof.

Hell und freundlich – Caritas Sozialkaufhaus in der Nordstadt wurde offiziell eingeweiht

Michael Ortwald, Caritas-Pfarrer und Huckarder Ortspfarrer, weihte das freundlich und hell gestaltete Caritas Sozialkaufhaus am 26. August feierlich ein. Sonja Neuenfeldt | Nordstadtblogger

Hauptgrund für die Sanierung der Immobilie waren energetische Probleme. Die starke Hitze im Sommer und die große Kälte im Winter beeinträchtigten auch die Qualität der Arbeitsbedingungen stark. ___STEADY_PAYWALL___

Im Zuge des umfassenden Umbaus sind Fenster und Fassade sowie Elektrik und Heizung erneuert worden. Das Dach und die Wände sind mit umweltfreundlichen Baustoffen komplett gedämmt worden.

Das Sozialkaufhaus profitiert nicht nur in energetischer Hinsicht durch den Umbau. Jetzt gibt es einen großen Sozialraum für die Mitarbeiter*innen. Durch die neue räumliche Aufteilung sind auch die Möglichkeiten für Beratungsangebote, insbesondere für die Menschen aus dem Quartier, verbessert.

Früher ehrenamtlich geführte Kleiderkammer, hat sich das Projekt „Kleiderladen“ im Bernhard-März-Haus, Produktionsstätte einer ehemaligen Kokosweberei, mit dem Umbau nun für Mitarbeiter*innen zu einer angemessenen Arbeitsstätte gemausert.

Einkaufsort und Treffpunkt – auch Arbeitsplatz und Beschäftigungsort

Das Caritas Sozialkaufhaus hat was zu bieten: Gut sortierte Auswahl an Kleidungsstücken und viel Platz für die Käufer*innen… Sonja Neuenfeldt | Nordstadtblogger

Das immer noch liebevoll „Kleiderladen“ genannte Sozialkaufhaus bietet eine Möglichkeit zur Beschäftigung. Als sog. Arbeitsgelegenheit (AGH) bekommen Langzeitarbeitslose einen kleinen Zuschuss zum Arbeitslosengeld II. Die Meisten sind ein halbes bis ein Jahr hier. Bis zu 24 Monaten ist eine Beschäftigung ohne Pause möglich.

Dies sei hier im Unterschied zum sogenannten „ersten Arbeitsmarkt“ quasi „ein etwas geschützter Arbeitsmarkt“, so Christel Olk, für das Sozialkaufhaus zuständige Abteilungs-Leiterin. Einige Mitarbeiter*innen schaffen sogar den Sprung auf den allgemeinen Arbeitsmarkt.

Neues Caritas Sozialkaufhaus für Käufer*innen seit dem 1. September wieder geöffnet

Auch wunderschöne Upcycling-Produkte werden im Caritas Sozialkaufhaus zum günstigen Preis angeboten. Sonja Neuenfeldt | Nordstadtblogger

„Ungefähr 80 Prozent der Kund*innen kaufen mit Kundenkarte, aber es gibt zum Beispiel auch Rentner*innen, die sich nicht zum Jobcenter trauen bzw. Menschen aus der Umgebung, die auf ein günstiges und zugleich wohnortnahes Warenangebot angewiesen sind.“

Das eingenommene Geld wird laut Christel Olk sofort wieder in gemeinnützige Zwecke eingebracht. Als Beispiel nennt sie den Beratungsbereich, der nicht refinanziert wird. Ein weiteres Beispiel: Trotz Schließung wegen Corona wurden die Mitarbeiter*innen des „Kleiderladens“ weiter beschäftigt und bekamen ihr Gehalt weiter.

Damit ist das neue Caritas Sozialkaufhaus eröffnet…

v.l. Susanne Linnebach, Leiterin des Amts für Stadterneuerung, Ludger Wilde, Dezernent für Umwelt, Planen und Wohnen, Stephanie Schröder und Alexandra Riechers, Sozialkaufhaus-Mitarbeiterinnen und Ansgar Funcke, Vorstandsvorsitzender der Caritas Dortmund. Sonja Neuenfeldt | Nordstadtblogger

Offizieller Verkaufsstart war am Mittwoch, 1. September um 9 Uhr. Im Angebot gibt es gut erhaltene Damen-, Herren- und Kinderbekleidung sowie Schuhe, Bücher und Spielwaren und noch vieles mehr zu sehr günstigen Preisen.

Christel Olk beschreibt den ersten Tag so: „Am Morgen war der Andrang schon sehr groß, aber jetzt am Nachmittag ist es schon etwas weniger voll – über die vielen Kunden bin ich aber sehr froh.“

 Gut erhaltene (Sach-) Spenden sind grundsätzlich willkommen…

Ab 1. September 21 für Kund*innen wieder geöffnet – Sozialkaufhaus Dortmund, Osterlandwehr 12-14 Foto: Sonja Neuenfeldt für Nordstadtblogger.de

Für entsprechend gute Sach-Spenden ist eine Anfrage und Kontaktaufnahme per E-Mail möglich (s. unten).

Anschrift und Öffnungszeiten:
Osterlandwehr 12-14, 44145 Dortmund
Mo bis Do: 9 bis 16 Uhr, Fr: 9 bis 14 Uhr

 

 

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Weitere Informationen:

E-Mail: shop@caritas-dortmund.de

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  1. Aus scheinbar nutzlosen Abfallprodukten, entstehen bei der Caritas neuwertige, nützliche Unikate – Einladung zum „Tag der gebrauchten Kleider“ (PM)

    Wunderschöne Taschen, Mützen, Lampen, Vogelhäuschen, Teppiche oder Wanduhren lachen Interessierte im Schauwagen der Einzigwaren-Hersteller im Hof des Bernhard-März-Hauses an. Zu jeder Jahreszeit gibt es andere Artikel, so etwa zur Weihnachtszeit Adventskalender, Kerzenhalter oder beleuchtete Weihnachtssterne.

    „Wir verwenden alle Materialien, die man sich vorstellen kann, wir basteln, nähen, sägen, hämmern oder kleben neue Produkte aus altem Holz, Papier, Metall, Glas oder Stoffen zusammen“, sagt Kirsten Friese, Anleiterin beim Upcycling der Caritas und weiter „daraus entstehen jedes Mal einzigartige Produkte, die es so auf der Welt nur einmal gibt, eben EINZIGWARE“.

    Mit der Herstellung von Einzigware möchte das Team einerseits ein Zeichen gegen „Wegwerfmentalität“ setzen, denn Materialien können oft mehrfach verwendet werden.

    Andererseits bieten die Werkstätten auch Menschen eine Perspektive, die Arbeitslosengeld II beziehen. In Kooperation mit dem Jobcenter finden hier oft Langzeitarbeitslose eine neue Beschäftigung und eine Tagesstruktur, Gemeinschaft und Freude an Kreativität.

    „Die Menschen müssen nicht zu uns kommen, die Teilnahme hier am Arbeiten in unseren Kreativwerkstätten ist freiwillig“, so Friese. Wer mitmachen möchte, kann bis zu 6 Stunden am Tag kommen und mitwerkeln. Pro Stunde erhalten die Teilnehmer*innen 2 Euro, das Geld wird nicht von ihren ALG II Bezügen abgezogen, sie können es behalten.

    „Wir haben hier keinen Vermittlungsauftrag, damit die Leute später in Arbeit kommen. Wenn aber ein*e Teilnehmer*in Hilfe bei Bewerbungen wünscht, freuen wir uns und unterstützen gerne und tatkräftig“, so Kirsten Friese.

    Zum „Tag der gebrauchten Kleider“ findet am 25.08.22 eine große Ausstellung mit Verkauf der Einzigware statt. Dazu gibt es Musik, Würstchen, Waffeln, Kuchen und Getränke und GANZ BESONDERN: Eine Upcycling Aktion:
    – Haben Sie ein altes Kleidungsstück, das Sie verändern möchten? Dann bringen Sie es mit und wir machen gemeinsam aus alt neu!

    Gefeiert wird von 11 bis 15 Uhr im Bernhard-März-Haus, Osterlandwehr 12-14, 44145 Dortmund.

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