Der Hochschul-Campus im Südwesten Dortmunds soll weiter wachsen. Stellt sich nur die Frage wie und wo kann auf dem Areal gebaut werden. Ein Konzept soll Aufschluss geben. Der wichtige Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort ist schon seit Jahrzehnten ein Thema, der geplanten städtebaulichen und architektonischen Entwicklung in Dortmund. Ein bestehendes Konzept wurde fortgeschrieben und erreicht im Dezember 2024, unter dem Titel „Campus 2030+“, den Rat der Stadt.
Schönau, Barop und Eichlinghofen stehen besonders im Fokus von „Campus 20230+“
Das Konzept enthält Leitvorstellungen und Handlungsstrategien, wo und wie auf dem Areal zwischen A40 und Stockumer Straße gebaut werden kann und soll. Neben dem eigentlichen Campus-Flächen und dem Technologiepark, stehen die Stadteile Schönau, Barop und Eichlinghofen im Fokus. „Campus 2030+“ soll ein städtebauliches Leitbild für die Zukunft sein.
Beteiligte Partner:innen, die sich aktiv eingebracht haben, sind der Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW, die TU Dortmund, die FH Dortmund und die Studierendenvertretungen sowie verschiedene Arbeitskreise. Die letzte Überarbeitung gab es im Jahr 2016. Das jetzige Update, das schon länger in Arbeit war, steht in keinem Zusammenhang mit den aktuellen Standortfragen der FH Dortmund.
Gesondert in den Blick genommen wurden erstmals Themen wie Digitalisierung und Nachhaltigkeit in der Fortschreibung des Konzepts. Außerdem wurden verschiedene Maßnahmen der Universität zur lokalen Erzeugung erneuerbarer Energien von den Autor:innen berücksichtigt. Geprüft werden auch die Errichtung beziehungsweise Erneuerung einer Windkraftanlage am Meilengraben und den Bau einer (temporären) Photovoltaik-Freiflächenanlage an der Emil-Figge-Straße, westlich des Refa Centers.
Weitere Themen: Grünflächen, Mobilität und eine sinnvolle Organisation des Raums
Weiterhin benötigen die Dortmunder Hochschulen viel Platz und auch der Bedarf an Technologieflächen seitens Dortmunder Unternehmen bleibt hoch. Im Zusammenhang mit dem Ausbau der Research Alliance Ruhr wollen die Natur- und Ingenieurwissenschaften der Hochschulen weiter wachsen, was langfristig eine Flächenvorsorge erfordert.
Das Konzept stellt Entwicklungsperspektiven in den Bereichen „Im Weißen Feld“ sowie südlich der Emil-Figge-Straße (Am Waarbaum) dar. Zusätzlich wird aufgezeigt, dass durch die Neuorganisation großfer Parkplatzflächen an der Emil-Figge-Straße und der Otto-Hahn-Straße zusätzliche Bauflächen generiert werden können.
Beim Thema Mobilität spielt vor allem die Instandhaltung des Netzes eine wesentliche Rolle. Dazu gehören die Neugestaltung des Vogelpothswegs zwischen Emil-Figge-Straße und Otto-Hahn-Straße. Vor allem soll die Anbindung für Nutzer:inne der öffentlichen Verkehrsmittel, als auch für Radfahrer:inne und Fußgänger:innen an den Campus verbessert werden. Dazu gehört die Erweiterung der H-Bahn und deren Anbindung an die Stadtbahnlinie U42 sowie die Einrichtung verschiedener Schnellbuslinien
Des Weiteren geht es in dem Konzept um den Erhalt des Freiraums und die Aufwertung von Grünflächen sowie um die Wasserwirtschaft. Auch Fragen zur Gebäude- und Grundstücksentwässerung sind in den Fokus gerückt. Dazu wurde bereits 2016 ein umfangreiches Konzept zur Entwässerung geplanter Neubauten vorgelegt. Dies wurde nun überarbeitet und ergänzt.
„Campus 2030+“ ist ein Baustein des vom Rat beschlossenen „Masterplan Wissenschaft“
Das Konzept dient bei künftigen Planungsentscheidungen als Grundlage und muss einbezogen werden. „Campus 2030+“ ist ein Baustein des 2013 vom Rat beschlossenen „Masterplan Wissenschaft“, der 2021 als „Masterplan Wissenschaft 2.0“ fortgeschrieben wurde.
Dort sind Maßnahmen definiert, die eine zielgerichtete Entwicklung vorantreiben und die Verknüpfungen zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Stadtgesellschaft erhalten und ausbauen.
Dortmund ist ein großer, vielfältiger Wissenschaftsstandort. An sieben Hochschulen und 19 wissenschaftlichen Einrichtungen lernen, lehren oder arbeiten rund 50.000 Studierende und mehr als 10.000 Beschäftigte. Wissenschaftliche Exzellenz und Vernetzung sollen weiter vorangetrieben werden. Die Innovationskraft als Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort soll weiter gestärkt werden.