Der Sponsoring-Deal des BVB mit dem Rüstungskonzern Rheinmetall sorgt seit seiner Bekanntgabe im Mai für Diskussionen und Kritik. Auf der nächsten Jahreshauptversammlung des BVB am 24. November 2024 werden Anträge von Fans und kritischen Aktionären diskutiert, der das Ende der Zusammenarbeit mit Rheinmetall einfordert. Auch die Linke Dortmund unterstützt das Anliegen und will dies am Sonntag vor der Halle demonstrieren.
BVB-Fan möchte bei der Jahreshauptversammlung den Antrag einreichen
Ein kontroverser Deal, der mit einem Antrag schnellstmöglich beendet werden soll – das erhoffen sich Wilfried Harthan und viele weitere BVB-Fans am kommenden Sonntag von der Mitgliederversammlung. Das Forum „schwatzgelb“ veröffentlichte Aussagen aus dem Antrag, den Harthan, Mitglied des Fanclubs Heinrich Czerkus, eingereicht hat.
„Die Mitgliederversammlung missbilligt den Werbedeal mit Rheinmetall und ist der Ansicht, dass der Sponsorenvertrag so rasch wie möglich beendet werden soll. Keinesfalls soll er über das Ende seiner Laufzeit hinaus (2026) verlängert werden.“
So seien sich die Antragsteller:innen laut eigenen Angaben bewusst, dass die Entscheidung rechtlich nicht bindend sei. Dennoch erwarten sie, dass der Vorstand des BVB 09 e.V. Dortmund und die Geschäftsführung der Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA den Standpunkt wahrnehmen und sich „davon leiten lassen“.
Zusammenarbeit steht im Widerspruch zu den Grundwerten des Fußballvereins
Für den Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre e.V. ist eine Kooperation zwischen dem BVB und dem Rüstungskonzern mit den ethischen Grundsätzen des Vereins nicht vereinbar, wie sie bereits Anfang November in einem Gegenantrag schrieben.
Das Vorgehen von Rheinmetall, das laut dem Gegenantrag der kritischen Aktionär:innen aus Geschäften mit autoritären Regimen und Krisenregionen besteht, steht aus ihrer Sicht im Widerspruch zu den Werten, die der BVB vertritt. Darunter fallen wohl der Schutz von Menschenrechten und die Ablehnung von Diskriminierung.
„Für viele Schwarzgelbe stellt das ihr Selbstverständnis als Mitglied von Borussia Dortmund in Frage“, so Harthans Antrag gemäß des Forums „schwatzgelb“.
Laut Angaben des Antrags ist der Kurswert der Aktien von Rheinmetall seit dem Beginn des Ukrainekriegs um über 500 Prozent gestiegen, wovon das Unternehmen weitreichend profitiere. Somit verdient Rheinmetall aus ihrer Perspektive „nicht am Frieden, sondern am Krieg. (…) Das ist die schmutzige Seite der Medaille, die mit dem Logo von Borussia Dortmund überklebt werden soll.“
Die Linke Dortmund setzt sich am Sonntag für den Antrag ein
Den Deal lehnt unter anderem auch Die Linke Dortmund ab. Ihre Unterstützung für Harthans Antrag möchten sie am Tag der Jahreshauptversammlung ausdrücken. Dafür planen sie, ab neun Uhr einen lebensgroßen, roten Aufblaspanzer vor dem Eingang der Halle 2 aufzubauen, wo die Versammlung stattfinden soll. Damit werden sie an die BVB-Mitglieder:innen appellieren, für den Antrag zu stimmen.
„Als Linke Dortmund unterstützen wir dieses Anliegen, da für uns das Geschäft mit Krieg und Waffen in keinerlei Verbindung mit einem Fußballverein gebracht werden sollte“, wie sie öffentlich schreiben.
„Borussia Dortmund trägt mit seiner Strahlkraft eine große Verantwortung dafür, wie das Thema Krieg in die Bevölkerung hineingetragen wird. Rheinmetall erhofft sich mit der Partnerschaft, ihr Image aufzupolieren und das Geschäft mit Waffen zu normalisieren“, so Max Siekmann, Vorstandsmitglied von Die Linke Dortmund.
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