Ein buntes Angebot für eine bunte Stadt: Neue Zweigstelle des Multikulturellen Forums am Dortmunder Friedensplatz

Kenan Küҫük begrüßte rund 100 Gäste zur Eröffnung des Multikulturellen Forums.
Kenan Küҫük begrüßte rund 100 Gäste zur Eröffnung der Räume des Multikulturellen Forums in Dortmund.

Dichtes Gedränge in den neuen Räumen des Multikulturellen Forums (MkF): Die gut vernetzte und landesweit aktive Einrichtung aus Lünen ist zwar seit Jahren auch in Dortmund aktiv. Jetzt haben sie aber auch offiziell eine Zweigstelle hier – am Friedensplatz.

Förderung und Unterstützung von MigrantInnen als übergeordnetes Ziel

Auch OB Ullrich Sierau war zur Eröffnung der neuen Räume gekommen.
Auch Oberbürgermeister Ullrich Sierau war zur Eröffnung der Dortmunder Zweigstelle gekommen.

„Stark durch Vielfalt“ – Unter diesem Motto setzt sich das Multikulturelle Forum seit über 30 Jahren für die Förderung und Unterstützung von MigrantInnen in beruflicher, sozialer und politischer Hinsicht sowie für ein respektvolles Miteinander zwischen verschiedenen Kulturen ein.

Ob Kurse von Sprachen bis EDV, Beratung in jeder Lebenslage von Migrations- und Flüchtlingsberatung bis zum Arbeitslosenzentrum, kulturelle Veranstaltungen oder Angebote der Berufsorientierung und Arbeitsvermittlung: Das Angebot ist vielfältig, ebenso wie seine 96 Mitarbeitenden aus über 20 Kultur- und Sprachräumen, die zusammen rund 25 Sprachen sprechen.

Neben Lünen, Bergkamen, Hamm und künftig auch in Düsseldorf ist das Multikulturelle Forum jetzt auch mit einer Zweigstelle in Dortmund vertreten. Rund 100 BesucherInnen aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Gesellschaft kamen am Mittwoch zur offiziellen Eröffnungsfeier in die neuen Räumlichkeiten am Friedensplatz.

„Viele unserer Projekte fanden bereits in den vergangenen Jahren in Dortmund und Umgebung statt“, betonte der Geschäftsführer des Multikulturellen Forums e.V., Kenan Küҫük, in seiner Begrüßungsrede. „Da war es nur eine Frage der Zeit, dass wir auch wirklich Wurzeln schlagen in dieser Stadt, in der kulturelle Vielfalt großgeschrieben wird.“

Weltoffenheit und Vielfalt sind das Kapital der Stadt Dortmund

Projekte des MkF beschäftigen sich Antisemitismus, religiösem Extremismus, interkultureller Öffnung und Umweltschutz.
Das MkF beschäftigt sich u.a. mit Antisemitismus, religiösem Extremismus, interkultureller Öffnung und Umweltschutz.

Das MkF werde sich aktiv in die Dortmunder Netzwerke einbringen und sich gemeinsam mit anderen Akteuren für eine Willkommenskultur und gegen rassistische Einstellungen einsetzen. „Insbesondere in der Flüchtlingsarbeit möchten wir verschiedene Angebote auf den Weg bringen“, sagte Küҫük.

Oberbürgermeister Ullrich Sierau drückte seine Wertschätzung für die Integrationsarbeit aus: „Es ist eine Auszeichnung, dass das Multikulturelle Forum hierhergekommen ist.“ Der OB machte erneut deutlich, dass Weltoffenheit und Vielfalt das Kapital der Stadt darstelle.“Das macht uns aus und ist Teil unserer Geschichte“, so Sierau.

Gunther Niermann, Geschäftsführer des Paritätischen, hieß die neuen Nachbarn herzlich willkommen. Das Forum sei eine Bereicherung für Dortmund.

Aktuelle Projekte in der Dortmunder Niederlassung des MkF beschäftigen sich beispielsweise mit den Themen Antisemitismus, religiöser Extremismus, aber auch mit interkultureller Öffnung und Umweltschutz: So werden Workshops angeboten, die den Blick dafür schärfen, auf welche Weise in einigen Medien jüdische Klischees, Stereotype, Vorurteile und Antisemitismen verbreitet werden.

„Wegweiser“: Beratungsstelle zum Thema extremistischer Salafismus

Die Mitarbeitenden der „Wegweiser“-Anlaufstelle zum Thema extremistischer Salafismus bieten Ratsuchenden individuelle, mehrsprachige und kultursensible Beratung und Begleitung an. Sie stehen auch Schulen, Ämtern und Fachstellen als Ansprechpartner zur Verfügung.

Die Etablierung dieses Angebotes hatte auch den Ausschlag für die Ansiedlung einer Zweigstelle gegeben. „Das Projekt ist uns wichtig. Wir wollen Vielfalt nicht missverstehen, dass wir uns alles bieten lassen“, machte Sierau deutlich. „Wir dulden keine Verhaltensweisen, die dann als Argumente gegen Vielfalt missbraucht werden können.“

Interkulturelle Öffnung von Verwaltungen und Behörden als eine Aufgabe

Geschäftsführer Kenan Küҫük mit Standortleiterin Deniz Greschner.
Forums-Geschäftsführer Kenan Küҫük mit der Dortmunder Standortleiterin Deniz Greschner.

Im Bereich der interkulturellen Öffnung führt die Einrichtung für das Personal der örtlichen Jobcenter und Kommunalverwaltungen Seminare, Exkursionen und Dialogforen durch, um sie in ihrer alltäglichen Arbeit zu stärken.

Auch auf dem Gebiet des Klimaschutzes ist das Multikulturelle Forum aktiv: Gemeinsam mit der Fachhochschule Dortmund erprobt es seit vergangenem Jahr verschiedene Formate zur Information und Aufklärung von MigrantInnen.

Darüber hinaus bietet das MkF auch Sprachkurse an: „Dazu gehören an erster Stelle Deutschkurse für MigrantInnen – derzeit insbesondere für Flüchtlinge – aber auch Fremdsprachinteressierte kommen bei uns auf ihre Kosten“, so Standortleiterin Deniz Greschner.

Im Februar begann bereits ein erster Kurdischkurs, weitere Sprachangebote sollen in Kürze starten.

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