![Am 4. April 2006 wurde Mehmet Kubasik in seinem Kiosk in der Mallinckrodtstraße ermordet. Archivfoto: Alex Völkel](https://www.nordstadtblogger.de/wp-content/uploads/2013/04/Trinkhallen-Mord-Mallinckrodtstraße-03-alex-e1396010941411.jpg)
In der Reihe „Fraktion vor Ort“ lädt die Bundestagsfraktion der Partei „Die Linke“ am Montag, 1. Juni, um 18 Uhr zur Diskussionsveranstaltung: „NSU – Aufklärung unerwünscht?!“ ein. Sie findet im Wichernhaus, Stollenstraße 36, in der Nordstadt statt.
Interessantes und kompetent besetztes Podium im Wichernhaus
![NSU-Gedenkstein in der Mallinckrodtstraße für Mehmet Kubasik.](https://www.nordstadtblogger.de/wp-content/uploads/2014/05/NSU-Gedenkstein-Mehmet-Kubasik-NSB-300x225.jpg)
Die Linke will mit mehreren Gesprächspartnern und dem Publikum über die schleppende Aufklärung der NSU-Morde diskutieren. Auf dem Podium sind Petra Pau, Andrea Röpke und Carsten Ilius. Die heimische Abgeordnete Ulla Jelpke moderiert.
- Andrea Röpke ist Journalistin und eine der versiertesten Beobachterinnen der rechtsextremen Szene.
- Carsten Ilius ist Rechtsanwalt und vertritt die als Nebenklägerin im Münchner NSU-Prozess auftretende Dortmunderin Elif Kubasik, deren Mann vom NSU ermordet wurde.
- Petra Pau gehörte dem NSU-Untersuchungsausschuss des Bundestages an und setzt sich seit Jahren mit rechtsextremistischen Straftaten auseinander.
Scharfe Kritik an den Verwicklungen der Verfassungsschutzbehörden
![Einweihung des Mahnmals](https://www.nordstadtblogger.de/wp-content/uploads/2013/07/NSB-NSU-05-199x300.jpg)
Jahrelang verübten Naziterroristen unter dem Label »NSU« in mehreren Bundesländern Mordanschläge. Die Aufarbeitung dieser Mordserie ist schon längst selbst zum Politikum geworden.
„Die polizeilichen Ermittlungen waren geprägt von rassistischen Denkmustern – so wurden die nicht deutschstämmigen Opfer und ihre Familien selber unter Täterverdacht gestellt“, heißt es in der Einladung der Partei „Die Linke“.
Die Verfassungsschutzbehörden seien tief in den Skandal verwickelt – ihre Verantwortung kam nur scheibchenweise ans Licht. Auffällig sei zudem, dass in letzter Zeit mehrere zum Teil sehr junge Zeugen – einschließlich ehemalige V-Leute – plötzlich verstarben.
„Wir wollen in der Veranstaltung die wichtigsten bislang bekannten Fakten zusammentragen und dabei die verschiedenen Perspektiven berücksichtigen: Die der Opfer, die des Münchner NSU-Prozesses und die der staatlichen Mitverantwortung“, heißt es von der Linkspartei weiter.
„Wir wollen fragen, inwiefern die notwendigen Konsequenzen aus dem NSU-Skandal gezogen wurden. Zudem wollen wir die Netzwerke zwischen NSU und Dortmunder Nazigruppen wie Combat 18 oder Oidoxie beleuchten.“