Bund fördert AWO-Kitas in der Nordstadt und Wickede – Mittlerweile gibt es fast 100 Sprach-Kitas in Dortmund

Sabine Poschmann und Anja Butschkau beim Besuch einer AWO-Kita in Dortmund vor der Corona-Pandemie. Mittlerweile gibt es rund 100 Sprach-Kitas im gesamten Stadtgebiet. Archivbild: MdB-Büro Poschmann

„Sprache ist ein entscheidender Schlüssel für die späteren Bildungschancen von Kindern, darum müssen wir bei diesem Thema so früh wie möglich ansetzen“, erklärt die Dortmunder SPD-Bundestagsabgeordnete Sabine Poschmann. „Vor diesem Hintergrund ist es Ausdruck einer zielgerichteten Politik, dass mit den AWO-Kitas Braunschweiger Staße in der Nordstadt und Langschedestraße in Wickede zwei weitere Dortmunder Kindertagesstätten zur ‚Sprach-Kita‘ werden.“

Je 50.000 Euro Förderung und personelle Verstärkung durch Fachkraft für sprachliche Bildung 

Anja Butschkau: Der Erzieher-Beruf ist wesentlich anspruchsvoller geworden Landtagsabgeordnete machte Praktikum in der Kita Unter welchen Bedingungen arbeiten Erzieherinnen und Erzieher, damit unsere Kinder Tag für Tag gut betreut werden? Das wollte die Landtagsabgeordnete Anja Butschkau wissen und packte einen Tag lang als Praktikantin in der AWO-Kita Nortkirchenstraße mit an. Butschkau bekam an diesem Tag einen intensiven Einblick in diese verantwortungsvolle Arbeit. Denn in einer modernen Kita werden die Kinder nicht einfach nur beaufsichtigt und betreut. Butschkau: „In der Kita Nortkirchenstraße wird sichtbar, wie anspruchsvoll der Beruf der Erzieherin und des Erziehers heutzutage ist. Sprachbildung, bewusste Ernährung und pädagogische Arbeit mit Tieren spielen an der Nortkirchenstraße eine herausgehobene Rolle. Kitas sind nicht mehr nur Orte, an denen Kinder Zeit verbringen. Sie sind Bildungsorte, an denen sie auf einem hohen pädagogischen Niveau lernen und sich entwickeln und entfalten können. Aber es wird auch deutlich, ähnlich wie in der Pflege, dass Erzieherinnen und Erzieher händeringend gesucht werden. Die Arbeitsbedingungen müssen attraktiver werden. Erzieherinnen und Erzieher haben für ihre Arbeit mehr Lohn verdient. Schließlich sind die Anforderungen an sie und ihre Aufgaben stetig gewachsen.“ Der Einrichtungsleiter Christoph Müller sieht die Politik in der Pflicht: „Das Kinderbildungsgesetz (KiBiz) muss generell überarbeitet werden. Die Kindertageseinrichtungen benötigen eine größere Personaldecke . Eine Betreuungsquote von 1:8 bei den über 3-jährigen Kindern ist zu wenig. Wir brauchen auch eine auskömmlichere Finanzierung, z.B. für Fortbildungen, Krankheits- und Urlaubsvertretungen. Zudem müssen mehr Einrichtungen gebaut und mehr Erzieherinnen und Erzieher ausgebildet werden, um sowohl weitere Betreuungsplätze zu schaffen, aber auch dem Fachkräftemangel entgegen zu steuern. Auch ist eine klar geregelte Leitungsfreistellung notwendig, da das administrative Tagesgeschäft geleitet und geführt werden muss und es darf keine Trägerunterschiede bei der Bezahlung des Personals geben, um Personalfluktuationen zu vermeiden“ Für Anja Butschkau steht fest: „Mit dem Gute-Kita-Gesetz und den 5,5 Milliarden Euro von Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) werden viele dieser Forderungen erfüllt. Zum einen wäre es nun möglich in NRW die gesamten Kitagebühren abzuschaffen. Doch CDU und FDP weigern sich. Zum anderen können aus dem Geld, das der Bund zur Verfügung stellt, aber auch der Betreuungsschlüssel verbessert, die Ausbildung von Fachkräften optimiert, der Kitaleitung mehr Zeit zugesprochen oder die Sicherstellung von Qualitätsentwicklung und Monitoring gewährleistet werden. Begleitet wird das Gute-Kita-Gesetz von einer Fachkräfteoffensive des Bundes für Erzieherinnen und Erzieher. Zusätzlich zu den 5,5 Milliarden Euro aus dem Gute-Kita-Gesetz sollen den Ländern und damit den Einrichtungen vor Ort von 2019 bis 2022 insgesamt rund 300 Millionen Euro zur Verfügung gestellt werden, damit mehr Erzieherinnen und Erzieher gewonnen und im Beruf gehalten werden können und eine attraktive Ausbildung und Aufstiegsperspektiven möglich sind.“ Die Kita Nortkirchenstraße in Dortmund-Hörde hat vier Gruppen mit insgesamt derzeit 82 Kindern. Sie hat ein multiprofessionelles Team aus männlichen und weiblichen Erzieherinnen und Erziehern mit unterschiedlichen pädagogischen Schwerpunkten und ist auf dem Weg zum Familienzentrum. Sie ist eine vom Bundesprogramm geförderte „Sprach-Kita“, da gerade die Sprachbildung einen wichtigen Stellenwert in der Arbeit mit Kindern genießt und die unterschiedlichen Sprachen der Kinder und Familien als Bereicherung erlebt werden. Neben der Sprachbildung setzt die Kita weitere Schwerpunkte: Auszüge aus der tiergestützten Arbeit, Bewegungserziehung und Entspannung und gesunde und bewusste Ernährung. Um die Arbeitsbedingungen in verschiedenen Berufsfeldern kennenzulernen, absolviert Anja Butschkau in den Osterferien insgesamt drei Praktika. Nach einem Praktikum im Minna-Sattler-Seniorenzentrum, folgte nun das Praktikum in der Kita Nortkirchenstraße. In der nächsten Woche folgt ein weiteres bei Thyssenkrupp Steel auf der Westfalenhütte.
Anja Butschkau zu Besuch in der AWO-Sprach-Kita Nortkirchenstraße. Foto: Archivbild

Die beiden AWO-Kitas nehmen ab diesem Monat am Bundesprogramm „Sprach-Kitas“ teil, werden mit je 50.000 Euro gefördert und personell durch eine Fachkraft für sprachliche Bildung verstärkt. „Mit den Einrichtungen in der Nordstadt und in Wickede profitieren mittlerweile 95 Dortmunder Kitas vom Programm“, stellt Poschmann fest. 

Der Bund habe für das 2016 gestartete Programm bis 2020 900 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Auch die Finanzierung für die nächsten beiden Jahre steht – das Programm wurde bis Ende 2022 verlängert. Zehn der Dortmunder Sprach-Kitas werden von der AWO getragen. Anja Butschkau, Vorsitzende des Dortmunder AWO-Unterbezirks, berichtet von positiven Rückmeldungen aus den Kitas: 

„Die Einrichtungen erhalten im Rahmen des Sprachprogramms viel thematische Unterstützung. Es gibt speziell ausgebildete Fachkräfte als auch sehr gute Fortbildungen. Die Erzieher*innen werden zudem durch Fachberatungen unterstützt. Ebenso bietet der Bund sehr gutes Fachmaterial. Das Programm bietet einen Qualitätsgewinn, der hoffentlich noch lange Bestand haben wird.“

 

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  1. „AWO – Wir können KiTa!“ – Tag der offenen Vorstellungsgespräche (PM)

    „AWO – Wir können KiTa!“ – Tag der offenen Vorstellungsgespräche

    Mit einer ungewöhnlichen Aktion wendet sich die AWO Dortmund an Berufsanfänger*innen und Interessierte und präsentiert sich als innovative, attraktive Arbeitgeberin: Sie bietet allen Gelegenheit, sich zum Berufsfeld zu informieren und auch sofort mit einem Vorstellungsgespräch für die Tätigkeit in ihren Kindertagesstätten zu bewerben.

    Willkommen sind Erzieher*innen, Heilerziehungspfleger*innen, Absolvent*innen von sozialpädagogischen Studiengängen (auch Grundschullehrer*innen, die die erste Staatsprüfung oder einen Masterabschluss haben), Kinderkrankenschwestern, Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger*innen und Heilpädagog*innen.

    Was?: Tag der offenen Vorstellungsgespräche
    Wann?: Dienstag, den 20.07.2021 in der Zeit von 08.30 Uhr bis 16.00 Uhr
    Wo?: AWO Unterbezirk Dortmund, Klosterstraße 8-10, 44135 Dortmund
    Was benötige ich?: Eine kurze Bewerbung mit Anschreiben, Lebenslauf und Ausbildungszeugnis

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