Von Susanne Schulte
Mit der Naherholung im Hoeschpark klappt’s schon seit Jahren nicht mehr ohne Hindernisse. War bis vor einigen Monaten noch ein großer Teil rund um die beiden Sportplätze, das Baseball- und Leichtathletikfeld wegen der Bauarbeiten am Sportler- sowie am Tennisheim gesperrt, endet jetzt die Runde durchs Brügmanns Hölzchen an vielen Stellen durch Absperrbänder. Viele Bäume stehen erneut seit Tagen in einem See, der Teich ist übergelaufen und noch immer kommt neues Wasser vom ehemaligen Hoeschgelände an der nordöstlichen Seite des Parks nach. Die Feuerwehr war am vergangenen Freitag im Park und pumpte ab: Von 1,5 Millionen Liter sprachen Zuschauer der Aktion, von 750 000 Liter spricht die Pressestelle der Stadt Dortmund, namentlich Anke Widow. Doch die Bäume stehen immer noch zentimetertief im Wasser.
Es gibt verschiedene Ursachen für die neuerliche Überschwemmung
Dass der Hoeschpark von Überschwemmungen gebeutelt war, konnten dessen Besucher:innen bis vor wenigen Jahren häufig im Winter oder im Frühjahr erleben. ___STEADY_PAYWALL___
Als die einzige Pumpe 2015 ausfiel, nachdem sich eine Unterhose in ihr verfangen und sie verstopft hatte – wie das Kleidungsstück dahin kam, konnte nie geklärt werden – , stand der Wald daraufhin monatelang unter Wasser.
Viele der Bäume mussten im Jahr darauf gefällt werden, weil die Wurzeln verfault waren. Daher beschloss die Politik 2017, vier neue und leistungsfähige Tiefbrunnenschächte inklusive Pumpen zu bauen, um das Wasser in die bestehenden Abwasserkanäle zu leiten.
So blieb das Brügmanns Hölzchen nach dem Ende der Bauarbeiten auch trocken. Bis jetzt. Der viele Regen, der gestiegene Grundwasserspiegel, die Lage des Parks am tiefsten Punkt der Umgebung und das vom ehemaligen Hoesch-Grundstück abfließende, weil dort nicht mehr abgepumpte Wasser, sammelte sich im Wald.
Praktikable Ideen gegen die Überschwemmung lassen auf sich warten
Angesichts der Menge des Wassers und des angekündigten Frosts riefen Gärtnereiteam und Parkleitung am vergangenen Freitag die Feuerwehr, um die Überschwemmung im Grenzen zu halten.
„Die Sport- und Freizeitbetriebe haben bereits seit Jahren dort eigene Pumpen installiert. Diese werden ihrer Kapazität entsprechend dazu beitragen, nach und nach den regulären Wasserspiegel des Teiches wieder herzustellen“, schreibt Anke Widow dazu in der Antwort auf die Nordstadtblogger-Fragen.
„Die Sport- und Freizeitbetriebe wollen das Problem dauerhaft angehen und haben bereits vor einiger Zeit ein Ingenieurbüro damit beauftragt, eine tragfähige Lösung zu erarbeiten. Zu diesem Vorhaben gibt es noch keine Ergebnisse“, so Widow weiter.
Die Mitglieder im Verein Freunde des Hoeschparks machen sich große Sorgen um die Bäume. „Schon vor gut sieben Jahren wurden ja Buchen und Eichen gefällt, nachdem das Brügmanns Hölzchen zwei Winter hintereinander lange überschwemmt war“, sagt Franz-Josef Ingenmey vom Vorstand des Vereins.
Er erinnert an die Aktion der Hoeschpark-Freund:innen, mit der erreicht werden sollten, dass die Bäume stehen bleiben und mit der der Verein vor allem auf die untragbare Situation in dem traditionsreichen Park aufmerksam machte.
Die Bäume wurden zwar gefällt, aber die anschließend eingebauten Pumpen erfüllten, jedenfalls ein paar Jahre lang, ihren Zweck. Bis vor wenigen Wochen.
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