Von Joachim vom Brocke
Ein ganzes Heft, 30 Seiten stark, reich bebildert, wurde einer 250 Meter langen Straße in der City von Dortmund gewidmet – dem Brüderweg. Die neue Ausgabe der Dortmunder Denkmalhefte beschreibt den Weg „vom ,grauen Bruder’ zur Flaniermeile“.
Kunsthistoriker Bruno Wittke schrieb Geschichte auf – Funktionswandel in den Jahrhunderten
Nach den Umbauarbeiten des Brüderweges als Teil des Boulevard Kampstraße lädt der heutige Brüderweg zum Verweilen ein. Mit zwar noch zarten Bäumen, vielen Sitzgelegenheiten, einer Eisdiele.
Wie aus dem „grauen Bruder“ die moderne Straße wurde, wird in diesem Heft aufgezeigt. Aufgeschrieben hat die Geschichte der Kunsthistoriker Bruno Wittke.
Dr. Henriette Brink-Kloke von der Denkmalbehörde zitierte den verhinderten Autoren, dem es sehr viel Freude gemacht habe, sich mit der Geschichte dieser alten Straße zu beschäftigen.
Einstmals war der Brüderweg ein kleines, enges Sträßchen ohne besondere Bedeutung. So diente der Brüderweg früher zum Beispiel einem in der Nähe befindlichen Franziskanerklosters als Prozessionsweg.
Forschungen der Stadtarchäologie zum mittelalterlichen Brüderweg
Im Verlauf der Jahre habe sich die Funktion des Brüderwegs mehrfach verändert. Henriette Brink-Kloke bedauerte, dass es über die Geschichte selbst keine Informationen im Stadtarchiv gebe, selbst Bildmaterial von früher sei nur spärlich vorhanden.
Forschungen der Stadtarchäologie zum mittelalterlichen Brüderweg, eine sozialtopografische Auswertung der industriezeitlichen Gebäude und ein Rückblick auf die von vielen Dortmundern noch miterlebten letzten Jahrzehnte bilden die Grundlage für die Umformung zum neuen Boulevardabschnitt Brüderweg.
In gemeinsamer Anstrengung von Stadterneuerung, Stadtplanung und Archäologie ist aus den vorhandenen Elementen ein inhaltsreiches und unterhaltsames Heft entstanden.
Einzelausgaben sind kostenlos zu haben
Die neue Veröffentlichung ist das fünfte Heft der Reihe „Bausteine und Fundstücke – Dortmunder Denkmalhefte“. Es wird kostenlos ab sofort von der Denkmalbehörde im Stadtplanungs- und Bauordnungsamt, vom Museum für Kunst und Kulturgeschichte und vom Stadtarchiv kostenlos ausgegeben – solange der Vorrat reicht.
Alle vier älteren, lange vergriffenen Hefte stehen ab sofort ebenfalls wieder kostenlos zur Verfügung. Auch im Internet (www.dortmund.de) kann die Ausgabe gelesen werden.