Vom einstigen Stammsitz der Ritter von Mengede sind heute nur noch die Grundmauern übrig. Früher einmal befand sich an der heutigen Waltroper Straße ein mächtiges Rittergut. Der Heimatverein Mengede in Kooperation mit der Stadt Dortmund und mit Förderung durch das Land NRW arbeiten an einer digitale Rekonstruktion der Gebäude, um die Geschichte von Haus Mengede virtuell erlebbar zu machen. Zudem hat die Bezirksvertretung Mengede die Umgestaltung der Grünfläche als Teilprojekt der städtischen Initiative „nordwärts“ beschlossen. Wodurch ein attraktiver Erlebnis- und Begegnungsbereich im Bereich des Bodendenkmals entstehen soll.
Eine App soll die Geschichte von Haus Mengede erzählen
Heiko Just vom Grünflächenamt freut sich auf das Zukunftsprojekt und dankte dem Mengeder Heimatverein für sein Engagement: „Der Verein hat viel Mühe und Zeit investiert, um jede Menge Material zu der einstigen Wasserburganlage zusammen zu tragen.“ Informationen von Zeitzeug:innen, die das Gebäude vor seinem endgültigen Abriss im Jahr 1968 kannten, wurden gesammelt – ebenso wie historisches Bildmaterial.
Auch die Denkmalbehörde hatte einen Aufruf an die Öffentlichkeit gestartet, alte Fotografien, Ansichtskarten oder Zeichnungen zur Verfügung zu stellen. All dies fließt nun ein in die neue App, die mithilfe von Fördermitteln des Landes programmiert wird.
Diese App soll Kindern und Erwachsenen zeigen, wie das Rittergut bei seiner Entstehung Mitte des 13. Jahrhunderts und in den Jahrhunderten danach aussah und wie es genutzt wurde. Dazu werden anschauliche 3D-Modelle erstellt. Die jeweiligen Inhalte werden unterschiedlich aufgearbeitet, je nachdem, ob Kinder oder Erwachsene die App benutzen.
Das virtuelle Erlebnis soll noch um QR-Codes und VR-Brillen erweitert werden
Heute existieren vom ehemaligen Adelssitz nur noch Mauerreste, die sich nahe des Emscher-Radwegs an der Waltroper Straße 2 bis 10 befinden. Die Sockelruine wurde von der Stadt Dortmund aufwändig restauriert. In Zukunft sollen dort QR-Codes Besucher:innen durch die Geschichte des Hauses Mengede führen. Geplant ist auch der Einsatz von VR-Brillen, die beim Heimatverein ausgeliehen werden können, um am Denkmal virtuell in die Vergangenheit zu reisen.
Damit der gesamte Bereich mehr Aufenthaltsqualität bekommt, wird er neugestaltet. Die Grünfläche bekommt zum Beispiel zwei neue Obstbäume. Um vorbeifahrende Radfahrer:innen auf das Bodendenkmal aufmerksam zu machen, wird das Grünflächenamt die Höhe des Zauns reduzieren.
Auch der Zaun zum dortigen Gewerbegebiet wird verändert. Das alte Holzschild wird ersetzt durch eine moderne und informative Beschilderung.
Das Haus Mengede damals und heute
Die Wasserburganlage mit Tor und Graben lag gleich am Nordrand des Ortes Mengede. Die Ritterburg war eine zweiteilige Anlage, bestehend aus Haupt- und Vorburg in einem 120 mal 80 Meter großen Hausteich. Innerhalb der Gräfte, nördlich des auf einer quadratischen Insel liegenden Haupthauses, lag ein im Westen und im Osten an die Vorburg angeschlossener Erdwall.
Heute lässt sich kaum noch erahnen, dass es sich bei den Mauerresten am Emscher-Radweg im Bereich der Waltroper Straße 2-10 um die Relikte der früheren Wasserburg der Herren von Mengede handelt. 1968 wurde der Abriss von Haus Mengede beschlossen, da das Gebäude baufällig war. So existiert heute von dem ehemaligen Adelssitz nur noch eine etwa 90 Zentimeter hohe Sockelruine und die ehemalige, die Burg umgebende Gräfte ist verfüllt.