Anlässlich der an diesem Freitag (26. Juni 2020) stattfindenden Hauptversammlung des RWE-Konzerns zogen Aktivist*innen von „Extinction Rebellion“ blank, um so ihrer Ansicht nach „die nackte Wahrheit der angeblich grünen Stadt Dortmund“ zu enthüllen. In einer Aktion des zivilen Ungehorsams übergossen sich dafür am heutigen Morgen einige Rebell*innen vor dem Rathaus in Dortmund mit Kunstblut.
Protest anlässlich der RWE-Hauptversammlung gegen kommunale Beteiligungen
Sie verweisen damit auf die „Blutkohle“, welche von RWE unter „nicht tragbaren Bedingungen für Mensch und Umwelt“, unter anderem in Kolumbien abgebaut wird. ___STEADY_PAYWALL___
Nicht nur dort, sondern auch hier im rheinischen Braunkohlerevier zerstört der Energiekonzern nach Ansicht der Kritiker*innen „immer noch Lebensräume für Kohle, die niemand mehr braucht“.
Die Stadt Dortmund ist der gegenwärtig größte kommunale Teilhaber an RWE-Aktien. Trotz mehrfacher Aufforderung von Bürger*innen und diversen Bündnissen, diese Wertpapiere zu veräußern, hat die Stadt Dortmund ihr Aktienpaket zuletzt sogar noch auf insgesamt 23,6 Millionen Aktien aufgestockt, heißt es in der Pressemitteilung der Aktivist*innen.
Die Stadt Dortmund mache sich so „mitverantwortlich an einer dreckigen und ethisch unverantwortlichen Energiegewinnung – mitgetragen durch Oberbürgermeister Ullrich Sierau, der im Aufsichtsrat von RWE agiert“, betonen die Aktivist*innen.
Dortmund verbindet lokales Handeln mit globaler Verantwortung?
Das Bild einer grünen und modernen Stadt, welches auch durch die Image-Kampagne „Dortmund überrascht. Dich.“ gezeichnet werde, stehe dazu in einem – ihrer Meinung nach – unglaubwürdigen Kontrast.
Auf der entsprechenden Website der Stadt zur Kampagne heißt es: „Dortmund verbindet lokales Handeln mit globaler Verantwortung“. Die Stadt wirbt hierbei damit, Teil eines Klimabündnis mit 1700 anderen Kommunen zu sein und gehört darüber hinaus einer Initiative für biologische Vielfalt an, welche sich für hochwertige Lebensräume für Menschen, Tiere und Pflanzen einsetzt.
„Wir von XR Dortmund erwarten von unserer Stadt endlich glaubwürdige Verantwortung, nicht nur für ihre eigenen Bürger*innen, sondern für jedes Leben zu übernehmen und fordern sie deshalb dazu auf sämtliche ihrer RWE Aktien abzustoßen“, heißt es in einer zur Aktion verbreiteten Stellungnahme. Und bis dies nicht passiert sei, müsse es heißen: „Dortmund verkohlt. Dich.“
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